Shane Schofield 03 - Operation Elite
Tochtergesellschaft der Axon Corporation.
»Verdammt noch mal«, murmelte Schofield. »Rufus: Nehmen Sie Kurs nach Südosten und geben Sie Ihr Letztes. Nachbrenner bis zum Ziel.«
Rufus schaute skeptisch drein. »Captain, ich will ja nicht unhöflich sein, aber selbst mit Höchstgeschwindigkeit ist es ausgeschlossen, den Jemen innerhalb von zwei Stunden zu erreichen. Bis dorthin sind es immerhin 6000 Kilometer, das bedeutet mindestens vier Stunden Flugzeit. Außerdem würde der Sprit nicht mal bis zu den Französischen Alpen reichen, wenn wir ständig mit vollem Schub fliegen.«
»Machen Sie sich deswegen keine Sorgen«, erwiderte Schofield. »Ich werde veranlassen, dass wir unterwegs aufgetankt werden. Außerdem werden wir mit diesem Vogel nicht die ganze Strecke bis zum Jemen fliegen.«
»Wie Sie meinen«, sagte Rufus. Er schwenkte den Raben nach Südosten und aktivierte die Nachbrenner.
Schofield schaltete währenddessen das Satellitenmikrofon ein. »Mr. Moseley. Sind Sie noch dran?«
»Aber sicher doch«, lautete die Antwort aus London.
»Ich möchte Sie bitten, sich einen Überblick über die Vermögenswerte einer bestimmten Firma zu verschaffen, und zwar die Atlantic Shipping Company. Suchen Sie nach Grundstücken im Jemen, speziell nach ehemaligen sowjetischen Anlagen.
Dann habe ich noch zwei Bitten. Erstens brauche ich eine Expresspassage quer durch Europa, inklusive mehrerer Luftbetankungen. Ich sende Ihnen ein Transponier-Signal.«
»Okay. Und der zweite Wunsch?«
»Sie müssen zwei ganz spezielle amerikanische Flugzeuge betanken, die sich derzeit auf der Aerostadia-Italia-Flugshow in Mailand, Italien, befinden.«
In den folgenden dreißig Minuten überschlugen sich die Ereignisse.
In der ganzen Welt wurden verschiedene Spezialeinsatzkräfte aktiv.
Arabisches Meer
Vor der indischen Küste
26. Oktober, 21.05 Uhr Ortszeit
(12.05 Uhr E.S.T. USA)
Der Supertanker MS Whale lag vor der indischen Küste in ruhigem Meer. Es sah aus, als blicke das riesige Schiff mit startbereiten Raketen zur Küste von Indien und Pakistan hinüber.
Das Angriffs-U-Boot der Los-Angeles-Klasse, das sich ihm in zwei Meilen Entfernung von achtern näherte, bekam es nicht zu Gesicht.
Das galt auch für die afrikanischen Soldaten im Kontrollturm, die die Torpedos auf ihren Beobachtungsinstrumenten erst sahen, als es zu spät war.
Die beiden Mark-48-Torpedos trafen die Whale gleichzeitig, rissen deren Flanken auf und brachten sie zum Sinken.
Formosastraße
Internationale Gewässer zwischen China und Taiwan
01.10 Uhr (27. Okt.) Ortszeit
(12.10 Uhr E. S. T. USA, 26. Oktober)
Die MS Hopewell erlitt ein ähnliches Schicksal.
Sie lag unverdächtig mitten in der Formosastraße vor Anker, nicht weit entfernt von einer langen Reihe von Supertankern und Frachtern, als sie von zwei drahtgelenkten amerikanischen Mark-48-Torpedos getroffen wurde.
Mehrere Seeleute, die auf anderen Schiffen Wache hielten, behaupteten, sie hätten die Explosion am Horizont gesehen.
An die Hopewell gerichtete Funksprüche blieben unbeantwortet, und als das erste Schiff bei ihrer letzten bekannten Position eintraf, war sie nicht mehr zu sehen.
Die Hopewell war gesunken.
Niemand bekam jemals das U-Boot zu Gesicht, das sie versenkt hatte. Später bestritt die amerikanische Regierung, dass sich in dem Gebiet zur fraglichen Zeit 688er aufgehalten hätten.
Westküste, USA
Nahe San Francisco
26. Oktober, 09.12 Uhr Ortszeit
(12.12 Uhr in New York)
Im riesigen Frachtraum des Kormoran-Supertankers Jewel schloss David Fairfax, gedeckt von zwölf US-Marines und umgeben von einem Dutzend getöteter afrikanischer Soldaten, den Satelliten-Uplink an der Raketensteuerkonsole an.
Das Satellitensignal schoss hinauf in den Himmel und wurde zu Schofield im Black Raven reflektiert, der über Frankreich hinweg in Richtung Italien flog.
Und während Schofield das CincLock-System aus der Ferne entschärfte, hielt Fairfax die Konsole und deckte sie mit seinem Körper vor den beiden eritreischen Soldaten, die das gewaltsame Eindringen der Marines bislang überlebt hatten.
Er war außer sich vor Angst, hielt aber inmitten der umherfliegenden Kugeln und der explodierenden Handgranaten die Konsole hartnäckig fest.
Zwei Minuten später waren die beiden eritreischen Soldaten tot - niedergestreckt von den Marines -, das Raketenstartsystem der MS Jewel war von Schofield im Raben neutralisiert worden und David Fairfax sank
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