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Shanghai Love Story

Shanghai Love Story

Titel: Shanghai Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Rippin
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wie Laurent, und sie wusste, dass es leichter sein würde, Chenxi im Geheimen zu treffen, wenn sie nicht ihren Wohnraum mit anderen Studenten teilen musste.
    Â»Das stimmt.« Der Direktor schüttelte den Kopf. »Dieses Jahr scheinen die Studenten besonders wild zu sein.«
    Mr White überlegte. »Nun gut. In Ordnung. Wir warten mal ab, ob es funktioniert.« Es machte ihn unruhig, wenn seine Pläne nicht minutiös aufgingen. »Nun, es scheint so, als sei jetzt alles geregelt. Ich muss zur Arbeit. Ich habe für Anna eine Verabredung mit Laurent ausgemacht, einem französischen Studenten. Sie werden sich zum Mittagessen treffen«, sagte er zu dem Direktor.
    Â»Es ist gut, dass sie schon Freunde gefunden hat«, nickte der Direktor. »Ich kenne Laurent. Sein Mandarin ist ausgezeichnet.«
    Der Direktor und Mr White schüttelten sich die Hände und verabschiedeten sich. Anna und ihr Vater verließen das Gebäude, vor dem das Taxi auf sie wartete.
    Â»Na, dann holen wir mal dein Fahrrad aus dem Kofferraum. Bist du sicher, dass du allein zurückfahren willst? Kennst du den Weg?«
    Â»Ja, Dad. Direkt auf der anderen Seite des Flusses liegt die Kunstakademie. Ich fahre diesen Weg seit vier Wochen jeden Tag!«
    Mr White drückte Anna ein paar Devisenscheine in die Hand. »Nur für alle Fälle. Wir sehen uns heute Abend, Liebes.«
    Â»Ich komme schon zurecht, Dad«, sagte Anna und schob ihn auf die Wagentür zu.
    Sie schaute dem Taxi nach, das sich in den Verkehr einfädelte, und schob dann ihr Fahrrad wieder zum Eingang der Universität, um auf Laurent zu warten. Es dauerte nicht lange. Er kam um die Ecke, und als er Anna sah, grinste er und winkte.
    Â»Hallo! Ich dachte, wir gehen mal hübsch essen, anstatt immer in diesen schmierigen Nudelladen.«
    Anna erschrak und erinnerte sich daran, dass sie Lao Li treffen wollte. »Nein, nein! Wir müssen ins Nudelrestaurant.«
    Â»Warum?«, wollte Laurent stirnrunzelnd wissen.
    Â»Weil ich will. Ich habe solche Lust auf Nudeln! Bitte!« Es war ihr peinlich, wie er unter ihrem flehenden Blick weich wurde. Er gab nach, und gemeinsam radelten sie über die Brücke.
    Minuten später saßen sie einander an einem der schmuddeligen Tische in dem überfüllten Restaurant gegenüber. Anna hatte zugelassen, dass Laurent den Kavalier spielte. Er hatte das Essen bestellt und auch bezahlt. Jetzt saßen sie schweigend da, während die kochend heiße Suppe abkühlte. Anna ließ den Eingang nicht aus den Augen, in der Hoffnung, Lao Li würde auftauchen.
    Â»Es ist ja wirklich toll, dass wir von nun an gemeinsam studieren werden«, sagte Laurent.
    Â»Bilde dir bloß nichts ein, Laurent«, warnte ihn Anna. »Ich mache das nicht, weil ich mit dir zusammen sein will.« Sie schaufelte die Nudeln in sich hinein und hoffte, dabei so unattraktiv wie möglich auszusehen. Nachdem sie auf einem knorpeligen Stück getrocknetem Fleisch herumgekaut hatte, räusperte sie sich und spuckte auf den Boden.
    Laurent verdrehte die Augen. »Du nimmst ja ziemlich schnell die chinesischen Angewohnheiten an.«
    Anna schaute auf und sah, wie sich Lao Li zwischen den Tischen hindurchschlängelte. Sie winkte ihn herbei. Es war kein Stuhl frei, und so ging er am Tisch in die Hocke. Anna sah, wie seine Augen hin und her zuckten, während er Laurent die Hand schüttelte. Lao Li unterhielt sich kurz mit Laurent auf Chinesisch, dann stand er auf und verließ das Restaurant.
    Â»Was hat er gesagt?«, bestürmte Anna Laurent. »Hat er etwas über Chenxi gesagt?«
    Laurent schnaubte. »Das ist also der Grund, warum du hierherkommen wolltest, was? Bin ich jetzt dein Botenjunge? Nun, Lao Li meinte, ich solle dir sagen, dass Chenxi untergetaucht sei. Er sagte, du darfst nicht versuchen, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Chenxi hat Schwierigkeiten mit der Polizei. Sie wissen, dass Lao Li Chenxis Freund ist, also musst du dich auch von ihm fernhalten, weil er sonst Ärger bekommt!« Er lehnte sich zurück. »Ha! Ich hab’s dir ja gesagt!«
    Anna schob die Schüssel mit Nudelsuppe von sich. Sie hätte sich am liebsten übergeben. Wütend funkelte sie Laurent an. »Wenn du lügst oder auch nur ein bisschen übertreibst, du Mistkerl, dann bringe ich dich um!«
    Â»Würde ich dich anlügen?«, spottete Laurent.
    Â»Verpiss dich!«, fauchte Anna. In ihrem Kopf

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