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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schädelträger erfahren hatten. Erst als eines der Wesen erschienen war, auf der Suche nach ihnen…
    »Ich muß wissen, was in dem Lager vorgeht.« Allanons Stimme unterbrach Flicks Gedankengang. Der Druide sah den kleinen Talbewohner nachdenklich an. »Mein junger Freund Flick…« Er lächelte schwach in der Dunkelheit. »Was hältst du davon, für eine Weile einen Gnomen zu mimen?«

Kapitel 22
    Während Shea nach wie vor irgendwo nördlich der Drachenzähne vermißt wurde und Allanon, Flick und Menion nach einer Spur von ihm suchten, gelangten die vier anderen Mitglieder des geteilten Trupps in Sichtweite der hohen Türme von Tyrsis, der Festungsstadt. Sie hatten fast zwei Tage angestrengten Marschierens gebraucht, und ihre gefährliche Reise durch die Linien der Nordland-Armee war noch zusätzlich behindert worden durch die mächtige Gebirgsbarriere, die das Südland-Reich Callahorn von Paranor trennte. Der erste Tag war lang, verlief aber ohne Zwischenfälle, und sie erreichten durch die Wälder neben dem von Gnomen durchstreiften Undurchdringlichen Wald das Tiefland, die Schwelle zu den gewaltigen Drachenzähnen. Die Bergpässe waren alle streng bewacht von Gnomenjägern, und es hatte den Anschein, als werde man ohne Kampf nicht an ihnen vorbeikommen. Ein kleines Täuschungsmanöver lockte jedoch die meisten der Wachen vom Zugang zum hohen, geschlängelten Kennon-Paß, so daß die vier ins Gebirge gelangen konnten. Die schwierige Aufgabe, am Südende wieder herauszukommen, wurde erst bewältigt, als man an einem Kontrollposten in der Mitte mehrere Gnomen lautlos getötet und weitere zwanzig so verschreckt hatte, daß sie glaubten, die gesamte Grenzlegion von Callahorn stürme den Paß und stürze sich mordlustig auf die armen Wachen. Höndel lachte danach so heftig, daß sie im Wald südlich des Kenneon-Passes vorübergehend stehenbleiben mußten, bis er seine Fassung wiedergewann. Durin und Dayel blickten einander zweifelnd an, als sie an die grimmige Miene und wortkarge Art des Zwerges auf der Reise nach Paranor dachten. Sie hatten ihn nie über etwas lachen sehen, und Fröhlichkeit schien auch gar nicht zu ihm zu passen. Sie schüttelten ungläubig die Köpfe und blickten Balinor fragend an, der aber nur die Achseln zuckte. Er war ein alter Freund Höndels und kannte die wechselhafte Art des Zwerges. Es war gut, wieder ein Lachen zu hören.
    Im Dämmerlicht des frühen Abends, während die Sonne am endlosen Horizont der westlichen Ebenen in dunstigem Rot leuchtete, standen die vier vor ihrem Ziel. Sie waren ausgelaugt und erschöpft, ihre sonst wachen Gehirne betäubt vom mangelnden Schlaf und der unaufhörlichen Anstrengung, aber ihre Stimmung hob sich in freudiger Erregung, als sie die majestätische Stadt erblickten. Sie blieben einen Augenblick am Rand der Wälder stehen, die von den Drachenzähnen in südlicher Richtung durch Callahorn verliefen. Im Osten lag die Stadt Varfleet, die den einzigen größeren Durchgang durch das Runne-Gebirge bewachte, eine kleine Bergkette oberhalb des berühmten Regenbogen-Sees. Der träge Mermidon-Fluß wand sich durch den Wald in ihrem Rücken. Im Westen lag die kleinere Inselstadt Kern, und der Ursprung des Flusses befand sich weiter westlich in der riesigen Leere der Streleheim-Ebenen. Der Fluß war durchgehend sehr breit und bildete eine natürliche Barriere gegen jeden Feind, also bot er auch zuverlässigen Schutz für die Bewohner der Insel. Wenn der Fluß hohen Wasserstand hatte, was fast das ganze Jahr über der Fall war, strömte er tief und schnell dahin, und noch war es keinem Feind gelungen, die Inselstadt einzunehmen.
    Die Grenzlegion dagegen hatte ihre Garnison in der alten Stadt Tyrsis. Sie war jene präzise Kampfmaschine, die über zahllose Generationen hinweg die Grenzen des Südlandes erfolgreich gegen alle Invasionen verteidigt hatte. Es war die Grenzlegion, die stets die ganze Wucht aller Angriffe auf die Rasse der Menschen hingenommen hatte. Sie bildete die erste Verteidigungslinie gegen feindliche Eindringlinge. Tyrsis hatte die Grenzlegion von Callahorn hervorgebracht, und als Festung suchte sie ihresgleichen. Die alte Stadt Tyrsis war im Ersten Krieg der Rassen zerstört, dann aber wieder aufgebaut und im Lauf der Jahre erweitert worden, bis sie eine der größten Städte im ganzen Südland und bei weitem die stärkste in den nördlichen Gebieten war. Man hatte sie entworfen als Festung, die jedem Angriff gewachsen war, eine Bastion aus

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