Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
mein Leben bereitwilliger anvertrauen würde als ihm.«
    Er schwieg und legte mit bedächtiger Bewegung seine rechte Hand aufs Herz - zum Treueschwur der Elfen. Einen Moment lang war es ganz still. Dann standen andere auf, nur wenige zunächst, dann alle, und sie legten ihre Hände auf ihre Herzen, während sie dem Prinzen gegenüberstanden. Auch die Befehlshaber des Elfenheeres traten vor - Ehlron Tay, sauertöpfisch und barsch, der nach dem Tode Pindanons der Ranghöchste war; Korold, der große, tadellos gekleidete Hauptmann der Schwarzen Wache; und Kerrin, der die Leibgarde befehligte. Alle, die sich im Saal des Hohen Rates versammelt hatten, standen nun, die Hände zum Gruß erhoben, ihrem Prinzen gegenüber.
    »Jetzt folgen sie Euch, Elfenprinz«, sagte Allanon leise.
    Andor nickte. Fast hätte er es bedauern können.
     
    Anschließend berieten sie über die Verteidigung Arborlons.
    Die Vorbereitungen zu dieser Verteidigung hatten beinahe unmittelbar nach dem Aufbruch des Elfenheeres zum Sarandanon zwei Wochen zuvor begonnen. Emer Chios, in des Königs Abwesenheit Herrscher der Hauptstadt, hatte den Hohen Rat einberufen und dazu jene Führer des Elfenheeres, die den König nicht begleitet hatten, um darüber zu beschließen, was zum Schutz Arborlons im Falle eines Dämonenangriffs getan werden sollte. Man hatte sich auf eine Reihe sorgfältig durchdachter Abwehrmaßnahmen geeinigt. Der Erste Minister sprach sie jetzt mit Andor durch.
    Nur zwei Zugänge hatte die Stadt - einen im Osten, für die Reisenden, die aus dem Rhenn-Tal und den jenseits liegenden Wäldern kamen, und einen im Westen, für jene, die aus dem Sarandanon kamen. Im Norden und im Süden war Arborlon von Bergen begrenzt, über die kein Weg führte, hohe Gipfel, die die Wälder des Flachlandes einschlossen und den Carolan in einer gewaltigen Felsmauer umgaben. Allanon hatte vorausgesagt, daß der Durchbruch durch die Mauer der Verfemung sich auf der Rauhen Platte ereignen würde. Das bedeutete, daß die Dämonen ostwärts durch das Sarandanon marschieren mußten, daß also der Angriff auf die Hauptstadt der Elfen aus Westen erfolgen würde, es sei denn, die Dämonen-Horden wandten sich nach Süden oder Norden, um die Berge zu umgehen, die Arborlon schützten.
    Doch gerade hier, am Westzugang, war die Stadt am besten geschützt. Zunächst würden sich die Dämonen zwei natürlichen Hindernissen gegenübersehen. Erst würden sie auf den Singenden Fluß stoßen, der hier, wo er sich unterhalb des Carolan nach Osten wandte, etwas schmaler war, aber tief und reißend, auch bei ruhigstem Wetter schwierig zu befahren. Das zweite Hindernis war die Höhe des Carolan selbst, eine nackte Felswand, die mehr als vierhundert Fuß in die Höhe ragte, durchzogen von einem Netz tiefer Risse und Spalten und überwuchert von Krüppelbüschen und dichtem Gestrüpp. Eine einzige Brücke überspannte den Singenden Fluß am Fuß des Carolan an einer Stelle, wo der Lauf schmäler wurde. Eine Furt gab es nirgends, meilenweit keine seichten Stellen. Der Elfitch war die Hauptzugangsroute zum Carolan, obwohl sich weiter südlich kleinere Treppen durch waldiges Land aufwärtswanden.
    Somit galt es, für die Verteidigung Arborlons den Fluß und die Felswand auszunützen. Man hatte beschlossen, die Brücke über den Singenden Fluß augenblicklich nach der Rückkehr des Elfenheeres zu zerstören. Dies sei geschehen wie geplant, erklärte Chios, und somit hatte man die letzte Verbindung zwischen Arborlon und dem Sarandanon durchtrennt. Am Ostufer hatten die Elfen Hunderte von großen Behältern mit Pech aufgestellt, das entzündet werden sollte, falls die Dämonen versuchen sollten, den Singenden Fluß bei Nacht zu überqueren, und ganz dicht am Ufer des Singenden Flusses hatten sie eine Schanze aus Stein und Erde erbaut, die sich mehrere hundert Fuß am Flußufer entlangzog und zu beiden Seiten des Elfitchs bis zur Felswand schwang. Das Ostufer des Flusses bis zum Fuß der Felswand war etwa zweihundert Fuß breit, und das Gebiet war größtenteils von Wald und Gestrüpp überwuchert. Hier hatten die Elfen Dutzende von Fallen und Fallgruben errichtet, um die Dämonen abzufangen, die versuchen sollten, einen Bogen um die Schanze zu schlagen.
    Das Hauptbollwerk zum Schutze Arborlons jedoch war der Elfitch selbst. Alle kleineren Treppen, die zum großen Tafelland des Carolan hinaufführten, waren zerstört worden. Es blieb nur der Elfitch - sieben aus Steinquadern erbaute Rampen

Weitere Kostenlose Bücher