Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
und eisenbeschlagene Tore, die vom Fuß des Felsens in die Höhe führten. Jedes Tor war von einer Ringmauer umgeben, die den Zugang zu den Toren und Rampen darüber verwehrte. Jede Rampe und jedes Tor war etwas zurückgesetzt von der darunter, und der Elfitch schlängelte sich spiralförmig in einer Folge gleichmäßig abgezirkelter Biegungen aufwärts, so daß auf jeder Terrasse postierte Bogenschützen den darunterliegenden Toren und Rampen Deckung geben konnten. In Friedenszeiten standen die Tore zu den sieben Rampen offen, die Ringmauern wurden nur der Form halber von einem Posten bewacht. Jetzt aber, nach der Rückkehr des Elfenheeres aus dem Sarandanon, starrten die Wehrmauern von Piken und Lanzen, und die hohen Tore waren verschlossen und mit Eisenstangen gesichert.
    Auf der Höhe des Carolan waren keine Abwehrstellungen errichtet worden. Das Plateau zog sich in einer breiten, sanft gewellten Ebene zum Wald hin, hier und dort durchsetzt von kleinen Wäldchen und alleinstehenden Häusern. Auch die einsame Anlage des Gartens des Lebens befand sich hier. Im Osten, fast unter dem Dach der Waldbäume, lag Arborlon. Wenn es den Dämonen gelang, den Carolan zu erklimmen, hatten die Elfen kaum noch eine Aussicht, ihre Stadt zu verteidigen. Sie konnten, wenn ihrer noch genug übrig waren, versuchen, den Eindringlingen auf der Ebene entgegenzutreten, um sie im Sturmangriff in den Abgrund zu jagen. Wenn das mißlang, würde ihnen nichts anderes übrigbleiben, als bis zum Rhenn-Tal zurückzuweichen und dort eine entscheidende Schlacht zu schlagen oder aber ganz aus dem Westland vertrieben zu werden.
    Chios machte eine Pause in seinem Bericht.
    »Wenn sie natürlich die Berge umgehen und von Osten hereinkommen - «, begann er.
    Allanon fiel ihm ins Wort.
    »Das werden sie nicht tun. Die Zeit spielt für sie jetzt eine wichtige Rolle. Sie werden von Westen kommen.«
    Andor warf einen fragenden Blick auf Stee Jans, doch der Befehlshaber der Freitruppe zuckte nur die Schultern. Darauf wandte sich Andor wieder an Emer Chios.
    »Was gibt es sonst für Neuigkeiten, Herr Minister?«
    »Bezüglich unserer Bitte an die anderen Länder, uns Beistand zu leisten, sind die Neuigkeiten leider recht gemischter Natur. Callahorn hat uns nochmals zweihundertundfünfzig Mann geschickt - von der alten Garde, dem regulären Heer der Legion. Man hat vage versprochen, noch weitere Einheiten zu entsenden, doch es gibt keinen Hinweis darauf, wann wir sie erwarten können. Unser Kurier berichtet, daß die Mitglieder des Städterats noch nicht in der Lage waren, sich darüber zu einigen, wie weit sich Callahorn in diesen ‘Elfenkrieg’ hineinziehen lassen soll, und der König hat es vorgezogen, überhaupt nicht einzugreifen. Es scheint, daß der Entschluß, eine Einheit der alten Garde zu schicken, im Grunde nur eine weitere Kompromißlösung war. Die Angelegenheit wird noch immer diskutiert, aber wir haben nichts mehr gehört.«
    Wie Stee Jans vorausgesagt hatte, dachte Andor düster.
    »Die Föderation hat ebenfalls eine Botschaft gesandt, Prinz.« Chios’ Lächeln war bitter. »Die Botschaft ist kurz und sachlich. Die Föderation hat es sich zum Prinzip gemacht, sich in die Angelegenheiten anderer Länder und anderer Rassen nicht einzumischen. Wenn durch eine Bedrohung anderer auch die Souveränität ihrer eigenen Staaten in Mitleidenschaft gezogen wird, wird die Föderation handeln. Im Augenblick jedoch scheint es nicht der Fall zu sein. Wir können daher nicht mit der Hilfe der Föderation rechnen, solange die Situation so bestehenbleibt, wie sie ist. «Er breitete die Hände aus. »Nicht völlig unerwartet.«
    »Und das Kershalt?« fragte Andor rasch. »Was ist mit den Trollen?«
    Chios schüttelte den Kopf.
    »Nichts. Ich habe mir erlaubt, einen zweiten Kurier zu senden.«
    Andor nickte zustimmend. »Und die Zwerge? «
    »Wir sind hier«, meldete sich eine rauhe Stimme. »Zumindest einige von uns.«
    Ein bärtiger, untersetzter Zwerg schob sich zwischen den Versammelten hindurch zum ovalen Tisch. Flinke blaue Augen blitzten in einem Gesicht, das verwittert war und von der Sonne gebräunt, und ein Paar knorriger Hände umfaßte den Rand des Tisches.
    »Druide.« Der Zwerg nickte Allanon flüchtig zu, dann wandte er sich an Andor. »Mein Name ist Browork, Ältester und Bürger von Culhaven. Ich bin mit einhundert Pionieren hierher geeilt, den Elessedils Beistand zu leisten. Ihr könnt dem Druiden dafür danken. Er traf uns vor einigen

Weitere Kostenlose Bücher