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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Die Gnomen formierten sich neu, versperrten den Weg nach vorn und gingen zum Gegenangriff über. Sie strömten mit Wutgeheul die Felswand herab. Foraker und Edain Elessedil verschwanden außer Sicht. Helt hielt dem Angriff einen Augenblick stand und schleuderte mit seiner hünenhaften Gestalt die Gnomen beiseite, die ihn herabzuzerren trachteten. Aber selbst der Grenzbewohner konnte solcher Übermacht nicht standhalten. Sie überwältigten ihn durch ihre bloße Überzahl, drängten ihn fort von dem Felssims, und er wankte außer Sicht.
    Jair, der nun alleine war, taumelte entsetzt zurück. Sogar Spinkser war verschwunden. Aber dann tauchte Garet Jax wieder auf und schlüpfte als schwarze Gestalt an den Gnomen-Jägern vorüber, die ihn aufzuhalten suchten. Einen Augenblick später stand er neben Jair, stieß den Talbewohner vor sich her und schubste ihn wieder in den Engpaß zurück.
    Alleine liefen die beiden durch die Dunkelheit. Schreie der Verfolger schallten hinter ihnen her, und zuckender Fackelschein jagte ihre Schatten. Am anderen Ende des Hohlweges warf der Waffenmeister einen raschen Blick die nackte Felswand hinauf und zerrte Jair dann hinter sich her, während er sich den Weg den mit Sträuchern überwucherten Hang hinab auf die Masse der Lagerfeuer, die unten flackerten zubahnte. Jair war zu entsetzt über das, was den anderen der Gruppe widerfahren war, als daß er die Entscheidung in Frage gestellt hätte. Spinkser, Foraker, Helt und Edain Elessedil - alle innerhalb eines Augenblicks verloren. Er konnte es nicht fassen.
    Auf halber Höhe des Hanges verlief ein schmaler Pfad, der kaum breit genug für einen einzelnen war. Er lag verlassen - zumindest im Augenblick. Garet Jax duckte sich in ein kleines Gebüsch und ließ den Blick schnell über das Gelände ringsum schweifen. Jair schaute mit und fand keinen Ausweg. Überall im Umkreis waren Gnomen. Fackeln flackerten sowohl auf den Wegen weiter oben wie auf den breiteren Felssimsen und Wegen unterhalb. Schweiß rann dem Talbewohner den Rücken hinab, und sein eigener Atem klang heiser in seinen Ohren.
    »Was sollen wir…?« hob er zu fragen an, doch sogleich hielt der Waffenmeister ihm den Mund zu.
    Dann waren sie wieder auf den Beinen und huschten gebückt zwischen den Felsen ostwärts den schmalen Pfad entlang. Findlinge und scharfkantige Erhebungen stießen aus der Felswand und ragten im schwachen Schein des Himmels empor. Sie liefen weiter, und der Weg wurde immer schwerer begehbar. Jair riskierte einen schnellen Blick zurück. Eine Fackelreihe schlängelte sich vom Belagerungscamp zu der Stelle herauf, wo sie eben noch im Gebüsch gehockt hatten. Augenblicke später befanden die Fackeln sich auch schon auf dem Weg.
    Der Waffenmeister schlüpfte hinunter zwischen die umherliegenden Felsbrocken; Jair folgte ihm auf den Fersen und ruderte wild mit den Armen, um nicht den Halt zu verlieren. Vor ihnen schob sich die Felswand weit hinaus in den nächtlichen Himmel, und der Hang unterhalb ihres Standortes begann steil abzufallen. Jair fühlte, wie ihn der Mut verließ. Das war eine Falle. Sie würden nicht entkommen.
    Garet Jax kämpfte sich immer noch weiter bergab durch die Felsen und kletterte weiter hinaus auf die Klippen. Hinter ihnen drängten die Fackeln heran, und über die ganze Länge und Breite der Kluft, welche die Schleusen und Dämme von Capaal umschloß, schallten die Rufe der Gnomen-Jäger.
    Dann endlich blieb der Waffenmeister stehen. Der Weg endete ein Dutzend Meter weiter an einer nackten Felsenklippe. Weit unten spiegelte sich der Schein der Wachfeuer im Cillidellan. Jair schaute von ihrem Standort aus rasch nach oben. Auch dort ragte die Klippe steil in die Höhe. Ihnen blieb nur der Weg zurück. Sie saßen in der Falle.
    Garet Jax legte ihm die Hand auf die Schulter und führte ihn weiter bis ans Ende des Pfades. Dann drehte er sich zu ihm zur Seite.
    »Wir müssen springen«, sagte er gleichmütig, und seine Hand hielt noch die Schulter des Talbewohners umfaßt. »Du schließt die Beine und ziehst die Arme an. Ich springe direkt hinterher.«
    Jair schaute hinab, wo der Cillidellan funkelte. Es war weit, weit unten. Er wandte den Blick wieder dem Waffenmeister zu.
    »Wir haben keine andere Wahl.« Die Stimme des anderen klang ruhig und zuversichtlich. »Beeil dich nun!«
    Die Fackeln auf dem Weg hinter ihnen rückten näher. Kehlige Stimmen riefen einander zu.
    »Mach zu, Jair!«
    Jair holte tief Luft, schloß die Augen, schlug sie

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