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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Spinkser schließlich.
    Jair seufzte müde. »Nein, genau das Gegenteil ist der Fall. Ich halte eine ganze Menge von dir.«
    Der andere betrachtete ihn einen Augenblick lang eingehend und blickte dann zu Boden. »Ich mag dich auch. Ich habe dir ja schon einmal gesagt - du hast Mumm. Du erinnerst mich an mich in meinen besseren Zeiten.« Er lachte leise ein hohles Kichern und schaute dann wieder hoch. »Aber hör mir jetzt zu, denn ich werde es nicht wiederholen. Ich gehöre nicht zu euch. Das ist nicht mein Kampf. Und ob dir das gefällt oder nicht, werde ich mich bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Staub machen.«
    Er wartete einen Moment, wie um sich zu versichern, daß seine Worte die gewünschte Wirkung erzielten, dann wandte er sich ab. »Jetzt schieb ab und laß mich in Ruhe.«
    Jair zögerte und versuchte, zu einem Schluß zu kommen, ob er das Gespräch fortsetzen sollte, stand dann aber widerwillig auf und ging davon. Er kam dicht an dem schlafenden Helt vorbei, da hörte er den Grenzbewohner murmeln: »Ich sagte dir doch, daß er dich mag.«
    Jair Ohmsford schaute überrascht hinab, lächelte dann und ging weiter. »Ich weiß«, flüsterte er zurück.
     
    Es ging auf Mitternacht zu, als Garet Jax die Gruppe aus dem Schutz der Findlinge wieder an den Hang führte. Unten umgaben Hunderte von Wachfeuern der Gnomen die Festung Capaal und zogen sich zu beiden Seiten der belagerten Schleusen und Dämme an den Felswänden empor. Mit Elb Foraker vorweg machten die Sechs sich an den Abstieg. Sie zogen den Hang hinab und bogen dann auf einen schmalen Pfad, der sich in einer Reihe von Engpässen und Felsplatten verzweigte. Vorsichtig folgten sie ihrem Weg als lautlose Schatten, die durch die Nacht huschten.
    Sie brauchten über eine Stunde, um an den äußeren Kreis der Wachfeuer auf der hiesigen Seite des Lagers zu gelangen. Hier hielten sich die Gnomen in geringerer Zahl auf; die meisten lagerten nahe am Rand der Zwergenwälle. Auf den Wegen, die darauf zuführten, brannten die Feuer nur vereinzelt und verstreut. Hinter den Belagerungslinien an den Südhängen ragte eine Gruppe von Berggipfeln himmelwärts, die unten miteinander verwachsen waren wie abgebrochene Finger einer aus der Erde herausgreifenden Hand. Die Sechs wußten, daß sich dahinter mehrere niedrige Hügel dehnten, die das Südufer des Cillidellan flankierten, und hinter denen wiederum erstreckte sich ostwärts der Wald, in welchem sie Schutz finden würden. Wenn sie erst dort wären, könnten sie in die Nacht eintauchen und ohne die geringste Gefahr, gesehen zu werden, nordwärts weiterziehen.
    Doch erst mußten sie sich nahe genug an die Brustwehr von Capaal heranarbeiten, damit Helt mit dem Eschenholzbogen die Nachricht Forakers zu den Zwergenverteidigern schießen konnte. Sie hatten vorher vereinbart, daß der Grenzbewohner sein Glück mit dem Schuß versuchen sollte, denn war es auch Edain Elessedils Idee gewesen, stellte Helt doch bei weitem den kräftigeren der beiden dar. Mit dem großen Eschenholzbogen brauchte er sich den Festungsmauern nicht weiter als auf zweihundert Meter zu nähern, um Pfeil und Nachricht hinüber befördern zu können.
    Schritt für Schritt stahl sich der Trupp von den Berghöhen hinab durch die Reihen der feindlichen Wachen. Die Gnomen lagerten entlang der breiteren Wege von der Stelle aus aufwärts, wo das Hauptlager die Festung umgürtete; so beachteten sie die kleineren Pfade und Grate weniger, die sich im Zickzack über die Felswand schlängelten. Über diese Schleichwege führte Foraker die kleine Gruppe langsam und vorsichtig hinab, denn der Boden war tückisch, und es gab nur wenig Deckungsmöglichkeiten. Sie hatten sich alle weiche Lederlappen um die Stiefel gewickelt und die Gesichter mit Holzkohle geschwärzt. Keiner sprach ein Wort. Mit Händen und Füßen tasteten sie sich vorsichtig hinab und hüteten sich vor jedem lockeren Stein und vermieden jedes Geräusch, das sie hätte verraten können.
    Zweihundert Meter vor den Festungsmauern befanden sie sich genau hinter den vorderen Belagerungslinien der Gnomen-Armee. Rings um sie her loderten Wachfeuer - und auch entlang der ganzen Wege, die zurückführten. Schweigsam kauerten sie sich in einer kleinen Ansammlung von Sträuchern nieder und warteten auf Helt. Der hünenhafte Grenzbewohner zog aus dem Köcher den Pfeil mit der Botschaft, legte ihn in den Eschenholzbogen und huschte davon in die Nacht. Ein paar wenige Meter weiter am Rande des Gesträuchs

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