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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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besessen davon, die gesamte Wahrheit zu erfahren«, entgegnete er. »Nicht einer von euch hat sich jemals mit weniger zufriedengegeben.«
    »Was sagte Brimen?« fragte sie hartnäckig.
    Das Lächeln erstarb. »Er sagte, Brin Ohmsford, daß ich nicht wiederkehren werde, wenn ich diesmal den Vier Ländern den Rücken kehre.«
    Das Mädchen aus dem Tal und der Hochländer starrten ihn erschreckt und ungläubig an. So sicher wie der Zyklus der Jahreszeiten war die Rückkehr Allanons in die Vier Länder, wenn den Völkern eine Gefahr durch die schwarze Magie drohte. Seit Menschengedenken war es stets so gewesen.
    »Ich glaube Euch nicht, Druide!« widersprach Rone hitzig und mit einer Spur Empörung in der Stimme, als ihm nichts anderes einfiel, das er hätte sagen können.
    Allanon schüttelte langsam den Kopf. »Das Zeitalter geht seinem Ende entgegen, Prinz von Leah, und ich zwangsläufig mit ihm.«
    Brin schluckte, als sich ihre Kehle schnürte. »Wann… wann werdet Ihr…?«
    »Wenn ich muß, Brin«, schloß der Druide freundlich. »Wenn meine Zeit gekommen ist.«
    Dann erhob er sich als große, gebeugte Gestalt, schwarz wie die Nacht und unerschütterlich wie deren Einbruch. Die großen, knorrigen Hände streckten sich über den Tisch. Ohne genau zu begreifen, warum, reichten das Mädchen aus dem Tal und der Hochländer ihm die ihren und schlossen sich einen Augenblick lang alle drei zusammen.
    Der Druide nickte knapp und irgendwie abschließend. »Morgen reiten wir ostwärts in den Anar - ostwärts bis ans Ziel unserer Reise. Geht nun schlafen. Friede sei mit euch.«
    Die kräftigen Hände ließen die ihren los und sanken herab. »Geht«, wiederholte er leise.
    Brin und Rone warfen einander einen schnellen, unsicheren Blick zu, standen auf und verließen den Raum. Auf dem ganzen Weg, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, spürten sie, wie seine dunklen Augen ihnen folgten.
     
    Sie gingen schweigsam den dahinterliegenden Gang hinab. Durch die Dunkelheit der leeren Halle hörten sie entfernt und bruchstückhaft Stimmen, die körperlos von einem nicht auszumachenden Raum zu ihnen drangen. In der Luft hing schwer der Geruch von Kräutern und Medikamenten, und sie ließen sich von ihren Gedanken ablenken und atmeten die Düfte ein. Als sie bei den Türen zu ihren Zimmern angelangt waren, blieben sie dicht beieinander stehen, ohne sich zu berühren oder anzusehen, und teilten nur wortlos das Entsetzen über das, was sie gerade erfahren hatten.
    Es kann nicht wahr sein, dachte Brin fassungslos. Es kann einfach nicht wahr sein.
    Darauf drehte Rone sich zu ihr um und ergriff ihre Hände. Zum erstenmal seit ihrem Aufbruch vom Hadeshorn und dem Schiefer-Tal fühlte sie sich ihm wieder nah.
    »Was er uns erzählt hat, Brin… darüber, daß er nicht wiederkommt…« Der Hochländer schüttelte den Kopf. »Das war wohl der Grund, um dessentwillen wir nach Paranor ritten und er die Burg versenkte. Er wußte, er würde nicht wiederkehren…«
    »Rone«, mahnte sie schnell und legte einen Finger auf seine Lippen.
    »Ich weiß. Ich kann es nur einfach nicht recht glauben.«
    »Nein.«
    Einen langen Augenblick lang starrten sie einander an. »Ich habe Angst, Brin«, sagte er schließlich, und seine Stimme war nur noch ein Flüstern.
    Sie nickte wortlos, schlang dann die Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. Dann trat sie wieder zurück, küßte ihn leicht auf den Mund und verschwand in ihrem Zimmer.
     
    Langsam und müde drehte Allanon der geschlossenen Tür den Rücken zu und setzte sich wieder an den kleinen Tisch. Seine Augen wanderten über die Flamme der Öllampe, und seine Gedanken schweiften ab, während er den Blick starr in die Dunkelheit dahinter gerichtet hielt. Früher einmal hätte er nicht das Bedürfnis empfunden, seine ureigensten Geheimnisse vor jemandem auszubreiten. Er hätte es sogar verabscheut. Er war schließlich der Wahrer des Glaubens; er war der letzte der Druiden, und die Macht, die diese einmal innegehabt hatten, war nun die seine. Er brauchte andere nicht in sein Vertrauen zu ziehen.
    So war es bei Shea Ohmsford gewesen. Shea war viel von der Wahrheit vorenthalten geblieben, der kleine Talbewohner hatte sie aus eigener Kraft herausgefunden. Und genauso war es bei Brins Vater gewesen, als der Druide ihn auf die Suche nach dem Blutfeuer mitgenommen hatte. Doch Allanons entschiedene Wahrung des Geheimnisses, seine freiwillige und eherne Ablehnung, irgend jemandem, so nahe er ihm auch

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