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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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beginnen. Frühstück würde zubereitet, üppige Essensdüfte zögen durch die Fenster, die man weit aufgerissen hätte, um die Wärme des Tages hereinzulassen. Wenn später die vormittäglichen Hausarbeiten erledigt wären, würden die Familien sich zusammensetzen, um den Nachmittag, wie er um diese Jahreszeit selten war, über Spielen und Geschichten zu verbringen; sie würden begierig sein, die angenehme Temperatur zu nutzen und zumindest für kurze Zeit noch einmal die Erinnerung an den verstrichenen Sommer neu zu beleben.
    Ich wünschte, ich wäre dort und könnte daran teilhaben, dachte sie. Ich sehne mich danach, ich wäre zu Hause.
    Der Morgen verstrich schnell angesichts der warmen Sonne und der Erinnerungen und Träume. Kammlinien und Berghänge kamen und gingen, und vor ihnen tauchten allmählich zwischen den Gipfeln die bewaldeten Tiefebenen jenseits des Wolfsktaags auf. Gegen Mittag hatten sie das Gebirge überwunden und machten sich an den Abstieg.
    Kurz darauf nahmen sie den Mangold-Wasserfall wahr.
    Lange ehe sie ihn sehen konnten, war er zu hören - ein tiefes, durchdringendes Donnern hinter einer bewaldeten Anhöhe hervor, die sich hoch und zerklüftet in den weiten Himmel vom Ostland schob. Wie eine unsichtbare Welle brandete das Geräusch auf sie zu, ein tiefes, dumpfes Dröhnen, das die furchige Erde unter seiner Gewalt erbeben ließ. Dann schien der Wind es aufzugreifen und verstärkte seine Macht, bis die Waldluft mit Donnergetöse erfüllt war. Der Weg nach vorn fiel etwas ab, der Baumbestand verdichtete sich. Auf dem Grat verhüllten gefrierende Gischt und tief dahinziehender Nebel alles bis auf eine minimale Spur Blau des Mittagshimmels, der sich nun weit über den wirren Waldästen der Bäume mit ihrer feuchten, moosbewachsenen Rinde und den vor Nässe hell glänzenden, erdfarbenen Blättern verlor. Vor ihnen stieg der Weg wieder an zwischen Felsbrocken und herabgefallenen Ästen, die wie versteinerte Riesen gespenstisch aus dem Nebel ragten. Und noch immer war nur das gewaltige, ohrenbetäubende Geräusch zu vernehmen.
    Doch als sich der Weg weiter in Serpentinen abwärts schlängelte und die Kammlinie näherrückte, begann sich der Nebel langsam unter dem Ansturm des Windes, der über den höchsten Punkt des Landes aus dem Wolfsktaag Richtung Osten auf die Tiefebene zupfiff, aufzulösen. Vor ihnen breitete sich die Senke des Tales aus, deren bewaldete Hänge dunkel und abweisend im Schatten der Berggipfel unter den von der Sonne vergoldeten Kammlinien lagen. Und hier zeigte sich schließlich der Ursprung des Geräuschs: ein Wasserfall. Als ehrfurchtgebietende, hohe Säule brodelnden, weißen Wassers ergoß er sich wild aus einer Öffnung in der Felswand und fiel Hunderte von Metern hinab durch Wolken von Nebel und Gischt, die über der ganzen Westseite des Tales hingen, hinab zu einem großen Fluß, der sich zwischen Felsen und Bäumen dahinschlängelte, ehe er sich in der Ferne verlor.
    Hintereinander brachten die drei ihre Pferde zum Stehen.
    »Der Mangold-Fall.« Allanon deutete auf den Wasserfall.
    Brin starrte wortlos hinab. Ihr war, als stünde sie am Rande der Welt. Sie konnte nicht beschreiben, was sie in diesem Augenblick empfand, nur was sie sah. Unten, kaum hundert Meter entfernt, stürzten und strudelten die Wasser des Mangold-Falls die Felsen hinab durch eine Klamm und boten ein prachtvolles, atemberaubendes Schauspiel, das sie mit Ehrfurcht erfüllte. Weit unten dehnte sich das Tal, in das er sich ergoß, und das ferne Ostland bis zum Horizont war durch die aufgewirbelte Gischt der Fälle mit leichtem Glitzer überzogen und wie ein verblaßtes, altes Gemälde abgetönt und in den Konturen verwaschen. Hartnäckiger Nebel strich über das dunkelhäutige Gesicht des Talmädchens und peitschte wie leichter Regen durch ihr langes schwarzes Haar und ihre Waldkleidung. Sie blinzelte das Wasser aus ihren Augen und sog tief die kalte, harte Luft ein. Auf eine Weise, die sie nicht hätte erklären können, fühlte sie sich wie neu geboren.
    Dann winkte Allanon sie weiter, und die drei Reiter bahnten sich ihren Weg am Hang der Innenseite des bewaldeten Talkessels und schoben sich an den Einschnitt der Felswand heran, wo die Wasserfälle hinabstürzten. Hintereinander wanden sie sich durch Gebüsch und Krüppelkiefern, die sich hartnäckig an den steinigen Boden dieser oberen Bereiche klammerten, folgten einer Spur, die wie ein ausgetretener, furchiger Pfad aussah, der seitlich an den

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