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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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es, wovor sie die Vorahnung gewarnt hatte.
    Der Jachyra ließ sich auf alle viere hinabsinken, wobei sich seine Muskeln unter der angespannten Haut ballten und Schaum ihm vor den Mund zu treten begann. Von seinem Rückgrat stellten sich Stacheln auf und wippten im Rhythmus seiner Körperbewegungen, als er zum Grund der sonnenbeschienen Klamm kroch. Die Schnauze der dunklen Gestalt gegenüber entgegengereckt, schrie das Ungeheuer ein zweitesmal auf - es war das gleiche, gräßliche Heulen, das wie ein irres Lachen klang.
    Allanon blieb zehn Meter von der Stelle, wo die Bestie kauerte, stehen. Reglos blickte er dem Geschöpf entgegen. Auf dem harten, dunklen Gesicht erschien ein Ausdruck so furchterregender Entschlossenheit, daß es dem Talmädchen und dem Hochländer vorkam, als könnte kein Lebewesen, wie böse es auch sein mochte, dies ertragen. Doch das irre Grinsen des Jachyras wurde nur noch breiter; noch mehr krumme Zähne blitzten aus dem zurückgezogenen Maul hervor. In den gelben Augen stand Wahnsinn.
    Für einen langen, schrecklichen Augenblick musterten Druide und Ungeheuer einander im tiefen Schweigen des Herbstnachmittags, und die ganze Welt um sie her schien anzuhalten. Wieder erklang das Gelächter des Jachyras. Er trat mit einer eigentümlichen, schwungvollen Bewegung zur Seite. Dann stürzte er mit erschreckender Plötzlichkeit auf Allanon zu. Nichts hatte sich jemals so schnell bewegt. Es war kaum mehr als ein verschwommenes, rötliches Ungetüm, als es von der Erde absprang und sich auf den Druiden warf.
    Irgendwie verfehlte es sein Ziel. Allanon war schneller als sein Angreifer und schlüpfte so schnell zur Seite wie ein in die Nacht getauchter Schatten. Der Jachyra flog an dem Druiden vorbei und prallte bei seiner Landung hinter ihm auf die Erde. Er ließ sich kaum einen Augenblick Pause, wirbelte schon wieder herum und sprang sein Opfer ein zweites Mal an. Doch der Druide hatte bereits die Hände ausgestreckt, und blaues Feuer brach aus ihnen hervor. Die Flammen stießen in den Jachyra und schleuderten ihn mitten im Sprung zurück. Er landete als unförmige Masse am Boden, und immer noch prasselte das Feuer auf ihn nieder und trieb die Bestie mit seinen lodernden Flammen weiter zurück, bis sie mit einem Ruck an einer großen Eiche zum Stehen kam.
    Erstaunlicherweise war der Jachyra fast augenblicklich wieder auf den Beinen.
    »Gütige Geister!« flüsterte Rone Leah.
    Dann stürzte er wieder auf Allanon los, tauchte und wand sich an dem Druidenfeuer vorbei, das von den Fingern des anderen strömte. Wie von Sinnen warf er sich dem großen Mann mit der todbringenden Schnelligkeit einer Schlange entgegen. Das blaue Feuer prasselte auf ihn nieder, schleuderte ihn zur Seite, doch er erwischte den Druiden mit den Klauen der einen Hand und riß schwarze Kleider und Fleisch auf. Allanon taumelte zurück, zuckte unter der Wucht des Hiebes zusammen, und das Feuer erlosch zu Rauch. Im hohen Gras zehn Meter weiter rappelte der Jachyra sich wieder hoch.
    Langsam umkreisten die beiden Widersacher einander. Der Druide streckte Arme und Hände vorsichtig vor sich aus, sein dunkles Gesicht war eine wütende Maske. Doch in den Gräsern, durch die er schritt, färbten seine Blutstropfen das dunkle Grün mit karmesinroten Streifen.
    Der Jachyra verzog noch einmal die Schnauze zu einem bösen, irren Grinsen. Rauchfahnen ringelten sich von seiner rötlichen Haut empor, wo das Feuer sie versengt hatte, doch das Ungeheuer schien unverletzt. Stählerne Muskeln spannten sich bei jeder seiner Bewegungen in einem geschmeidigen, siegessicheren Totentanz, der sein potentielles Opfer verhöhnte.
    Wieder griff er mit einem schnellen, geschmeidigen Sprung an, der ihn auf den Druiden prallen ließ, ehe der sein Feuer einsetzen konnte. Allanons Hände schlossen sich um die Handgelenke der Bestie und rissen sie hoch, so daß sie seinen Körper nicht erreichen konnte. Die krummen Zähne schnappten heftig um sich und versuchten, sich in den Hals des Mannes zu graben. Auf diese Weise ineinander verknotet, taumelten die beiden vor und zurück durch die Schlucht und versuchten, mit Drehen und Wenden sich dem anderen gegenüber einen Vorteil zu verschaffen.
    Dann schleuderte der Druide den Jachyra mit gewaltigem Schwung nach hinten, riß ihn von den Füßen und schmetterte ihn zu Boden. Sofort schoß wieder blaues Feuer von seinen Fingern und umhüllte das Ungeheuer. Der Aufschrei des Jachyras war gellend und schrecklich, ein irres

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