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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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er Wache hielt. Seine Struktur erinnerte tatsächlich vom Aussehen her an einen Kamin und bestand aus einer Masse verwitterten Gesteins, das die begabte Hand der Natur gemeißelt und der Lauf der Jahre weiter geformt hatte. Bedrohliche Stille hing über dem hohen Schatten. Einsam und unerschütterlich lockte er den Beobachter inmitten des dunklen Meeres der weit ausgedehnten Wälder des Dunkelstreifs.
    Als Brin auf dem Kamm einer Anhöhe stand und den Blick über das Land schweifen ließ, fühlte sie, wie ein lautloses Flüstern ihre Erschöpfung und ihre Ungewißheit durchdrang, und empfand unerwarteten Frieden. Eine weitere Etappe der weiten Reise nach Osten war geschafft. Die Erinnerungen dessen, was sie hatte durchstehen müssen, um an diesen Punkt zu gelangen, und die Mahnungen davor, was noch vor ihr lag, wirkten nun eigentümlich fern. Sie lächelte Rone zu, und den traf dieses Lächeln sichtlich unerwartet. Dann faßte sie liebevoll nach seinem Arm und machte sich auf den Weg in das flache Tal hinab.
    Die kaum erkennbare Wegspur schlängelte sich durch eine Mauer hoher Bäume. Als die Sonne sich beständig dem westlichen Horizont näherschob, schloß sich der Wald um sie her. Sie kletterten vorsichtig über umgestürzte Bäume und um zerklüftete Felsformationen, bis der dicht bewachsene Hang zum Talboden auslief. Unter dem Baldachin der Waldbäume wurde der Weg hier breiter und verlief sich dann völlig, als die Sträucher und das tote Reisig sich lichteten. Warmer Nachmittagssonnenschein strömte sanft durch die Spalten und Ritzen der ineinander verschlungenen Äste über ihnen und erhellte die gesamte, düstere Waldgegend. Dutzende von weiten, hübschen kleinen Lichtungen durchzogen den Wald im Tal und erweckten einen Eindruck von Weiträumigkeit und Offenheit. Die Erde wurde hier weich und locker, war frei von Steinbrocken und mit einem Teppich unzähliger Zweigchen und Blätter bedeckt, der leise unter den Schritten des Talmädchens und des Hochländers raschelte.
    Dieses liebliche Tal vermittelte ein Gefühl von Behaglichkeit und Vertrautheit, das im krassen Gegensatz zu der Wildnis ringsum stand, und Brin Ohmsford mußte unwillkürlich an Shady Vale denken. Die Geräusche des Lebens von Insekten und anderen Tieren, eine plötzliche und flüchtige Bewegung in den Bäumen, selbst der warme, frische Duft der herbstlichen Wälder - alles glich jenem fernen Dorf im Südland. Es gab keinen Rappahalladran, doch Dutzende kleiner Bäche schlängelten sich träge über ihren Weg. Das Mädchen aus Shady Vale atmete tief ein. Kein Wunder, daß der Waldbewohner Cogline gerade dieses Tal als sein Zuhause gewählt hatte.
    Die Wanderer drangen tiefer in den Wald ein, und die Zeit verstrich sehr langsam. Ab und zu konnten sie zwischen dem Gespinst der dunklen Äste ein Stück des Kamins erspähen, der sich als hochragender Schatten schwarz vom blauen Himmel abzeichnete, und sie hielten darauf zu. Sie marschierten schweigend, so erschöpft waren sie, und beeilten sich, ihre heutige Wegstrecke zu Ende zu bringen; ihre Gedanken waren auf den Weg vor ihnen und die Geräusche und den Anblick des Waldes konzentriert.
    Schließlich blieb Rone Leah stehen und faßte zur Vorsicht mahnend nach Brins Arm, während er geradeaus starrte.
    »Hörst du das?« fragte er ruhig, nachdem er einen Augenblick lang gelauscht hatte.
    Brin nickte. Es war eine Stimme - eine dünne, kaum hörbare, aber eindeutig menschliche Stimme. Sie warteten einen Moment, um die Richtung abzuschätzen, und begannen dann, darauf zuzugehen. Die Stimme verstummte eine Weile und erklang dann wieder lauter und fast wütend. Wer immer da sprach, er befand sich direkt vor ihnen.
    »Du solltest dich jetzt besser wieder zeigen!« Die Stimme klang hoch und durchdringend. »Ich habe keine Zeit für solche Spielchen!«
    Es ertönte Gemurmel und Fluchen, und das Talmädchen und der Hochländer schauten einander fragend an.
    »Nun komm schon raus, komm raus!« keifte die Stimme und verebbte dann zu ärgerlichem Gebrummel. »Ich hätte dich im Moor lassen sollen… wenn ich nicht so ein weiches Herz hätte…«
    Dann wurde noch mehr geschimpft, und sie hörten, wie etwas durchs Unterholz brach.
    »Ich habe aber auch meine Tricks, weißt du! Ich habe Pulver, mit dem ich dir den Boden unter den Füßen wegpusten kann, und Zaubertränke, die dir Knoten in deine Innereien machen würden! Das solltest du doch wissen, du… Ich möchte mal sehen, wie du an einem Seil

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