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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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rasend durch die Finsternis, die Brücke zersprang in Stücke und stürzte in die Schlucht hinab.
    Nun gab es keinen Weg zurück.
    Sie wandte sich dem Tunnel zu und verschwand.
     
    Der schrille Laut drang in den Abwasserkanal, wo die anderen der kleinen Gruppe sich immer noch durch die Finsternis schleppten.
    »Gütige Geister! Was war das?« rief Rone.
    Als das Echo erstarb, trat ein Augenblick der Stille ein. »Brin… das war Brin«, antwortete Kimber flüsternd.
    Rohe schaute sich um. Nein, Brin befand sich neben ihm…
    Unvermittelt löste sich das Bild, welches das Talmädchen in ihren Vorstellungen geschaffen hatte, in Nichts auf. Cogline fluchte leise und stampfte mit dem Fuß auf.
    »Was hat sie getan…?« stammelte der Hochländer verwirrt und konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen.
    Kimber stand mit angespanntem Gesicht neben ihm. »Sie hat getan, was sie von Anbeginn an vorgehabt hat, denke ich, sie hat uns abgehängt und ist allein weitergezogen. Sie sagte schon vorher, daß sie nicht wollte, daß einer von uns sie begleitete; nun hat sie dafür gesorgt, daß wir es nicht mehr können.«
    »Um der Katze willen!« Rone war entsetzt. »Begreift sie denn nicht, wie gefährlich…«
    »Sie begreift alles«, fiel das Mädchen ihm ins Wort und schob sich an ihm vorbei zum Tunneleingang. »Ich hätte früher wissen müssen, daß sie das tun würde. Wir müssen uns beeilen, wenn wir sie noch einholen wollen. Wisper, such!«
    Die große Moorkatze sprang mühelos voraus und trabte den Tunnel entlang zurück in die Dunkelheit. Die drei Menschen huschten hinterdrein und rutschten und stolperten dabei durch Nebel und Finsternis. Rone Leah war gleichzeitig wütend und besorgt. Warum sollte Brin das tun? Er verstand es nicht.
    Dann standen sie plötzlich wieder auf der Felsplatte und starrten über den Abgrund, wo die Brücke in der Mitte auseinandergebrochen war und ins Dunkel führte.
    »Da, seht ihr, sie hat die Magie angewendet!« fauchte Cogline.
    Wortlos rannte Rone weiter und trat auf den gezackten Überrest der Brücke. Sechs Meter entfernt ragte das andere Ende aus der Felswand. Er könnte den Sprung schaffen, dachte er plötzlich. Es war eine große Entfernung, aber er könnte es schaffen. Zumindest mußte er es versuchen…
    »Nein, Rone Leah!« Kimber zerrte ihn vom Abgrund zurück, da sie sofort seine Absichten durchschaute. »Sei nicht töricht. So weit kannst du nicht springen.«
    »Ich kann sie nicht wieder im Stich lassen«, erklärte er halsstarrig. Nicht noch einmal.«
    Das Mädchen nickte ernst. »Mir liegt auch viel an ihr.« Sie drehte sich um. »Wisper!« Die Moorkatze tappte auf sie zu und rieb ihr Gesicht mit den Schnurrhaaren gegen das ihre. Liebevoll sprach sie auf den Kater ein und kraulte ihn hinter den Ohren. Dann trat sie zurück. »Such, Wisper!« befahl sie.
    Die Moorkatze wirbelte herum, schoß auf die Brücke zu, duckte sich und sprang durch die Luft. Wisper überwand die Kluft mühelos, landete auf der anderen Seite der zerstörten Brücke und verschwand in dem dunklen Tunnel dahinter.
    Sorge zeichnete Kimber Bohs junges Gesicht. Sie hatte sich nicht von dem Kater trennen wollen, aber Brin brauchte ihn vielleicht dringender als sie, und das Mädchen aus Shady Vale war ihre Freundin. »Paßt gut auf euch auf!« flüsterte sie ihm hinterdrein.
    Dann sah sie wieder Rone an. »Nun laßt uns ebenfalls einen Weg suchen, wie wir zu Brin Ohmsford gelangen können.«

Kapitel 39
    Es war gegen Mittag des gleichen Tages, als Jair und seine Begleiter wieder aus den Höhlen der Nacht auftauchten und sich auf einem breiten Felssims oberhalb einer tiefen Schlucht zwischen den Gipfeln des Rabenhorns befanden, die so nahe vor ihnen aufragten, daß sie alles bis auf einen schmalen Streifen blauen Himmels weit über dem Standort der Gruppe, wo alles in Schatten unterging, verdunkelten. Das Sims verlief mehrere hundert Meter am Berg entlang und verschwand dann in einem Einschnitt in der Felswand.
    Der Talbewohner schaute erschöpft nach oben, und sein Blick folgte dem Anstieg der Berge in einen mittäglichen Himmel. Er war müde - körperlich und psychisch ausgezehrt. Er hielt den Sehkristall noch immer mit einer Hand umklammert, und die herabbaumelnde Silberkette klirrte auf dem Stein. Seit Sonnenaufgang hatten sie sich in den Höhlen aufgehalten. Die meiste Zeit über hatte er das Wünschlied einsetzen müssen, um das Licht des Kristalls zu erhalten, damit sie ihren Weg finden konnten. Es hatte

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