Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Sumpfhäusler überlassen können.«
    Garet Jax seufzte. »Das hätte ich. Hätte dich das irgendwie glücklicher gemacht?«
    »Natürlich nicht. Warum meint Ihr?«
    »Du scheinst von mir eine Meinung gefaßt zu haben, als täte ich niemals etwas für einen anderen ohne die Aussicht auf persönlichen Nutzen. Du solltest nicht alles glauben, was du hörst. Du bist jung, aber nicht dumm.«
    Jair errötete. »Nun, Ihr mögt Spinkser nicht besonders, oder?«
    »Ich kenne ihn nicht ausreichend, um ihn zu mögen oder nicht zu mögen«, erwiderte der andere. »Ich muß zugeben, daß ich im allgemeinen Gnomen nicht sonderlich zugetan bin. Aber dieser war zweimal bereit, sich um deinetwillen in Gefahr zu bringen. Das macht es wert, ihn zu retten.«
    Er schaute plötzlich herüber. »Außerdem magst du ihn doch und möchtest nicht, daß ihm etwas zustößt. Habe ich recht?«
    »Ihr habt recht.«
    »Nun, das alleine wirkt doch schon ziemlich eigentümlich, findest du nicht? Wie ich vorhin schon sagte, du interessierst mich.«
    Jair nickte nachdenklich. »Ihr interessiert mich auch.«
    Garet Jax wandte sich ab. »Gut. Dann haben wir beide auf dem Weg nach Culhaven genügend Stoff zum Nachdenken.«
    Er ließ das Thema auf sich beruhen, und Jair hielt es ebenso. Der Talbewohner war nicht im geringsten soweit zufrieden, daß er begriffen hätte, was den Waffenmeister veranlaßt hatte, Spinkser oder ihm selbst zu helfen, aber es war nicht zu übersehen, daß er an diesem Abend nichts mehr erfahren sollte. Garet Jax stellte ein Rätsel dar, das nicht leicht zu lösen sein sollte.
    Inzwischen war das Feuer fast ganz niedergebrannt, was Jair wieder daran erinnerte, daß Spinkser zum Holzsammeln gegangen und noch nicht wiedergekommen war. Er überlegte eine Weile, ob er diesbezüglich etwas unternehmen sollte oder nicht, dann wandte er sich wieder an Garet Jax.
    »Ihr glaubt doch nicht, daß Spinkser etwas zugestoßen sein könnte, oder?« fragte er. »Er ist nun schon eine ganze Weile fort.«
    Der Waffenmeister schüttelte den Kopf. »Der kann auf sich selbst aufpassen.« Er stand auf, trat nach dem Feuer und zerstreute die Holzkohlen, so daß die Flammen erstarben. »Wir brauchen das Feuer ohnehin nicht mehr.«
    Er kehrte zu der Stelle bei dem umgestürzten Baumstamm zurück, rollte sich in seinen Reisemantel und schlief innerhalb von Sekunden. Jair blieb eine Weile still liegen, lauschte auf das schwere Atmen des Mannes und starrte ins Dunkel. Schließlich wickelte auch er sich in seinen Umhang und legte sich zurecht. Er war immer noch etwas besorgt wegen Spinkser, aber wahrscheinlich hatte Garet Jax recht, wenn er der Ansicht war, der Gnom könnte auf sich selbst aufpassen. Außerdem war Jair plötzlich schläfrig geworden. Er sog tief die warme Nachtluft ein und ließ die Augen zufallen. Einen Augenblick lang wanderten seine Gedanken ziellos umher, und er dachte unwillkürlich an Brin, Rone und Allanon und fragte sich, wo sie inzwischen wohl sein mochten.
    Dann zerstreuten sich diese Gedanken, und er war eingeschlafen.
     
    Auf einer Anhöhe mit Blick über den Silberfluß dachte auch Spinkser im Schatten einer alten Weide nach. Er glaubte, daß es Zeit wäre, weiterzuziehen. Er war bis hierher mitgekommen, weil dieser verdammte Bengel ihn dazu gebracht hatte. Man mußte sich einmal vorstellen: Wollte ihn bestechen, dieser Junge, als ob er sich herabließe, von Jungen Schmiergelder anzunehmen! Wahrscheinlich war es trotzdem gut gemeint, dachte er. Das Verlangen des Jungen nach seiner Begleitung war aufrichtig gewesen. Und er mochte den Jungen ziemlich gern. Er war ein recht zähes Bürschchen.
    Der Gnom zog seine Knie an die Brust hoch und schlang nachdenklich die Arme darum. Trotzdem war das hier ein törichtes Unterfangen. Er marschierte geradewegs ins feindliche Lager. Oh, die Zwerge waren natürlich nicht seine persönlichen Feinde. Er scherte sich um die Zwerge keinen Deut, weder im Positiven noch im Negativen. Aber gerade jetzt befanden sie sich im Krieg mit den Gnomenstämmen, und er bezweifelte, daß seine Empfindungen ihnen gegenüber da eine große Rolle spielen würden. Es würde genügen, daß er ein Gnom war.
    Er schüttelte den Kopf. Das Risiko war einfach zu groß. Und das alles für den Jungen, der wahrscheinlich von einem Tag auf den nächsten nicht mehr wußte, was er eigentlich wollte. Außerdem hatte er gesagt, daß er ihn nur bis zur Grenze vom Anar bringen würde, und dort befanden sie sich schon fast. Gegen

Weitere Kostenlose Bücher