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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gesagt, das Schattenwesen, das sich in einem der Körper befand, Gelegenheit gehabt, sich davonzuschleichen und unbemerkt wieder zurückzukehren. Sie waren sowieso die meiste Zeit allein gewesen - also nur zu zweit.
    Die volle Bedeutung seines Verdachts lastete schwer auf ihm. Einen Augenblick glaubte er, verrückt zu sein, glaubte, seine Schlüsse gänzlich verwerfen und noch einmal von vorne anfangen zu müssen. Aber er brachte es nicht fertig. Er wußte, daß er richtig vermutete.
    Der Wind fuhr über ihn hinweg, und trotz der abendlichen Wärme zog er seinen Umhang fester um sich. Regungslos saß er im schützenden Schatten und überprüfte sorgfältig die Schlußfolgerungen, zu denen er gelangt war, die Gedankengänge, denen er gefolgt war, und die Vermutungen, die sich langsam, aber sicher immer mehr bewahrheiteten.
    Steff oder Teel.
    Sein Instinkt sagte ihm, daß es Teel war.

Kapitel 27
    Erst drei Tage, nachdem sie beschlossen hatten, sich noch einmal in die Schlucht hineinzuwagen, um das Schwert von Shannara zu gewinnen, hatte Damson Rhee eingewilligt, die Talbewohner aus ihrem Schuppen auf die Straßen von Tyrsis zu führen. Par war mittlerweile außer sich vor Ungeduld. Er hatte sogleich gehen wollen; Zeit war das Wichtigste, hatte er ihr vorgehalten. Aber Damson Rhee hatte sich geweigert. Es sei zu gefährlich, hatte sie behauptet. Zu viele Föderationspatrouillen durchkämmten nach wie vor die Stadt. Sie mußten warten. Par hatte keine andere Wahl gehabt, als sich zu fügen.
    Selbst jetzt, als ihr das Risiko klein genug schien, um einen Versuch zu wagen, hatte sie eine Nacht ausgewählt, in der sich vernünftige Menschen ein solches Vorhaben zweimal überlegt hätten, eine eiskalte Nacht, in der die Stadt sich in einen Mantel aus Nebel und Regen gehüllt hatte.
    Damson Rhee hatte die kleine Gruppe mit Regenumhängen ausgerüstet, und sie hatten sie jetzt fest um sich gezogen, während sie durch die Feuchtigkeit und die Stille gingen. Wasser tropfte aus den Dachrinnen, und der Nebel setzte sich mit kühler, besitzergreifender Berührung auf ihnen nieder. Sie folgten wie immer den Nebenstraßen und hielten sich von der Tyrsian-Allee und den anderen Hauptstraßen, die von den Föderationspatrouillen bewacht wurden, fern.
    Sie waren auf dem Weg zum »Maulwurf«.
    »So wird er genannt«, hatte ihnen Damson Rhee erklärt, kurz bevor sie ihr Versteck verlassen hatten. »Das Gassenvolk nennt ihn so, weil er so genannt werden will. Ich glaube kaum, daß er sich an seinen wirklichen Namen erinnert, wenn er überhaupt je einen gehabt hat. Seine Vergangenheit ist ein gut gehütetes Geheimnis. Er lebt als Einsiedler in den Abwässerkanälen und Katakomben von Tyrsis. Seine Welt ist der Untergrund der Stadt, und keiner weiß mehr darüber als er.«
    »Und wenn es unter dem Palast der Könige von Tyrsis immer noch Stollen gibt, kennt sie der Maulwurf?« drängte Par.
    »Er kennt sie.«
    »Können wir ihm trauen?«
    »Die Frage ist nicht, ob wir ihm trauen können, sondern ob er uns traut. Wie ich schon gesagt habe, lebt er sehr zurückgezogen. Es ist gut möglich, daß er überhaupt nicht mit uns reden will.«
    Par sagte einfach: »Er muß.«
    Coll sagte gar nichts. Er hatte den ganzen Tag über wenig gesprochen, kaum ein Wort, seit sie beschlossen hatten, in die Schlucht zurückzukehren. Er hatte die Nachricht von ihrem Vorhaben geschluckt wie eine Medizin, die ihn entweder umbringen oder heilen würde, und er wartete gespannt auf das Ergebnis. Er schien zu dem Schluß gekommen, daß es nutzlos war, über das zu streiten, was er für eine Torheit hielt, und hatte deshalb eine fatalistische Haltung angenommen.
    Er bildete jetzt die Nachhut, als sie durch die düstere Nacht von Tyrsis liefen, hielt sich dabei jedoch dicht an Par und drängte sich mit seiner stummen Anwesenheit auf eine Weise auf, die entnervend war. Par waren diese Gefühle für seinen Bruder alles andere als lieb, aber er konnte nichts dagegen tun. Coll hatte sich für die Rolle entschieden. Er war weder bereit, Pars Vorhaben gutzuheißen, noch war er gewillt, sich davon loszusagen. Er wollte einfach dabei sein, auf Gedeih und Verderb, bis eine Lösung gefunden war.
    Damson Rhee führte sie eine schmale Steintreppe hinunter, die zwei leere, unbeleuchtete Gebäude verband. Par hörte Wasser fließen, ein leises Glucksen, als ob das Wasser über irgendein Hindernis plätscherte. Vorsichtig stiegen sie die schlüpfrige Treppe nach unten; ein verrostetes

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