Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
als er mit Steff, der sich an ihm festhielt, durch die Nacht eilte. Das Schattenwesen mußte ihren Körper verlassen und Hirehones Gestalt angenommen haben, um Padishar Creels kleiner Truppe zu folgen und sie an die Föderation zu verraten. Dann hatte es Hirehones Körper verlassen, war zum Lager zurückgekehrt, hatte die Wachen getötet, um unbemerkt zu bleiben, und erneut von Teel Besitz ergriffen. Steff hatte überhaupt nicht mitbekommen, was geschehen war. Er hatte geglaubt, Teel sei vergiftet worden. Das Schattenwesen ließ ihn in dem Glauben. Es hatte es sogar fertiggebracht, den Verdacht auf Hirehone zu lenken, indem es ihm erzählt hatte, daß es ihm vor der Bewußtlosigkeit zum Rand der Anhöhe gefolgt sei. Er fragte sich, wie lange Teel schon ein Schattenwesen war. Schon sehr lange, entschied er. Er stellte sich ihren Körper als eine leere Hülle vor, und er knirschte mit den Zähnen ob dieser Vorstellung. Er erinnerte sich an Pars Bericht davon, wie das Schattenwesen auf dem Tofferkamm in Gestalt eines kleinen Mädchens versucht hatte, von ihm Besitz zu ergreifen. Er erinnerte sich an das Entsetzen und den Ekel, von dem der Talbewohner gesprochen hatte.
    Es blieb keine Zeit mehr, über die Angelegenheit weiter nachzugrübeln. Sie näherten sich der großen Höhle. Der Eingang war von Fackeln erleuchtet. Dort stand Padishar Creel. Der Anführer der Geächteten war wach, wie Morgan gehofft hatte, und unterhielt sich in seinem leuchtend roten Gewand mit den Männern, die die Kranken und Verwundeten betreuten.
    »Was tust du?« schrie Steff zornig. »Das ist eine Sache nur zwischen uns beiden, Morgan!«
    Aber Morgan überging seine Proteste und zog ihn ins Licht. Als die beiden Männer auf ihn zustolperten, drehte Padishar Creel sich um und packte sie an den Schultern. »Langsam, langsam! Was habt ihr denn für einen Grund, so durch die Dunkelheit zu stürmen? Eure Augen verraten mir allerdings, daß euch etwas einen Schrecken eingejagt hat. Was ist passiert?«
    Steff versteifte sich vor Zorn, und seine Augen waren hart. Morgan zögerte. Die Männer, die um Padishar Creel herumstanden, warfen ihnen neugierige Blicke zu; sie standen außerdem nahe genug, um zu hören, was er, Morgan, zu sagen hatte. Er lächelte sein entwaffnendes Lächeln. »Ich glaube, ich weiß jetzt, wer die Person ist, hinter der du her bist«, sagte er zu dem großen Mann.
    »Nun, wenn’s weiter nichts ist.« Padishar Creels scherzhafte Worte waren ebenso an seine Männer gerichtet wie an Morgan und Steff. »Also dann, kommt kurz mit und erzählt mir davon.« Er legte den Arm um Steffs Schultern, als wäre alles in schönster Ordnung, und zog den Hochländer und den Zwerg in den Schatten. »Was hast du herausgefunden?« wollte er dort von Morgan wissen.
    Morgan sah Steff an und schüttelte den Kopf. Sein Körper war unter seinen Kleidern jetzt schweißbedeckt, und sein Gesicht lief rot an. »Padishar«, sagte er, »Teel ist verschwunden. Steff weiß nicht, was mit ihr passiert ist. Ich glaube, daß sie möglicherweise in den Geheimgang gegangen ist.«
    Er wartete, während seine Augen den großen Mann fixierten; im stillen hoffte er, der andere möge keine weitere Erklärung fordern. Er war sich immer noch nicht sicher, nicht absolut sicher, und Steff würde ihm in keinem Fall glauben.
    Padishar Creel verstand. »Wir wollen nachschauen. Du und ich, Hochländer.«
    Steff hielt Morgan am Arm fest. »Ich komme mit.« Sein Gesicht war schweißüberströmt und seine Augen glasig, aber an seiner Entschlossenheit bestand kein Zweifel.
    »Du bist noch immer viel zu schwach, mein Junge.«
    »Das ist meine Sache!«
    Mit einem Ruck wandte Padishar Creel sein Gesicht zum Licht. Es war über und über mit Striemen und Schnittwunden bedeckt, die vom Kampf der vergangenen Nacht zeugten. »Auf keinen Fall meine«, sagte er leise. »Nur damit wir uns verstehen.«
    Sie gingen in das Krankenrevier, wo Padishar Creel einen der Geächteten beiseite nahm und leise mit ihm redete. Morgan konnte gerade noch verstehen, was er sagte.
    »Weck Chandos«, befahl Padishar Creel. »Sag ihm, er soll das Lager mobilisieren. Bereitet alles zum Aufbruch vor. Dann soll er mir in den Geheimgang nachkommen. Aber nicht allein. Sag ihm, daß die Geheimnistuerei ein Ende hat und daß es ganz egal ist, ob die anderen wissen, was er vorhat.«
    Der Mann eilte davon, und Padishar Creel bedeutete Morgan und Steff, ihm zu folgen. Er führte sie durch die Haupthöhle zu der

Weitere Kostenlose Bücher