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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ging er auf die schwere, verwitterte Tür zu, schob den Riegel zurück und drückte die abgenutzte Klinke nach unten. Die Tür flog auf, und der Nebel drang zu ihnen herein.
    Par blickte sich nach Damson Rhee um. Sie nickte. Hieß das, daß sie warten würde? Daß sie ihn verstand? Er wußte es nicht.
    Mit Coll an seiner Seite trat er in die Schlucht hinaus.

Kapitel 31
    Wo war Teel? Morgan Leah kniete neben Steff nieder, berührte sein Gesicht und spürte dessen Kälte in seinen Fingern. Er packte Steff, aber dieser schien nicht einmal das zu spüren. Morgan löste seine Hände von ihm und setzte sich wieder auf die Fersen. Seine Augen durchbohrten die Dunkelheit um ihn herum.
    Wo war Teel?
    Die verschiedenen Möglichkeiten zogen an seinem geistigen Auge vorbei. War sie aufgestanden, um Steff etwas zu trinken, etwas Warmes zu essen, vielleicht eine wärmere Decke zu holen? Oder um nach dem Rechten zu sehen, weil sie durch eine Ahnung oder jenen sechsten Sinn aus dem Schlaf geschreckt worden war, der einem das Leben rettet, wenn man ständig auf der Flucht ist?
    Nein. Er kannte die Antwort. Sie war zum Geheimgang gegangen, und zwar um die Soldaten der Föderation durch ihn zum Zeigefinger zu führen. Sie war im Begriff, sie ein letztes Mal zu verraten.
    »Keiner außer Damson, Chandos und mir kennt den anderen Zugang - jetzt da Hirehone tot ist.«
    Das waren Padishar Creels Worte gewesen, als er von dem geheimen Fluchtweg gesprochen hatte - Worte, die Morgan völlig entfallen waren. Die Klarheit der Erinnerung ließ ihn frösteln. Wenn seine Folgerungen stimmten, wenn es stimmte, daß der Verräter ein Schattenwesen war, das ihnen in Hirehones Gestalt nach Tyrsis gefolgt war, dann besaß es Hirehones Gedächtnis und kannte auch den Geheimgang.
    Und wenn das Schattenwesen jetzt in Gestalt von Teel…
    Morgan spürte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten. Die Föderation würde Monate brauchen, um den Zeigefinger durch Belagerung einzunehmen. Aber was war, wenn die Belagerung nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver war? Was war, wenn selbst der Kriecher, der freilich versagt hatte, nur zur Ablenkung gedient hatte? Was war, wenn es von Anfang an die Absicht der Föderation gewesen war, den Zeigefinger von innen einzunehmen, durch Verrat, durch den Gang, der den Geächteten als Fluchtweg hatte dienen sollen?
    Morgan Leah war wie gelähmt. Er mußte Steff allein lassen und unverzüglich mit Padishar Creel sprechen. Wenn sein Verdacht in bezug auf Teel stimmte, mußte sie gefunden und aufgehalten werden.
    Daß Teel möglicherweise der schlimmste ihrer Feinde war, der sie allesamt seit Culhaven verfolgt und so vollkommen getäuscht hatte, ganz besonders Steff, der davon überzeugt war, daß er ihr sein Leben verdankte, und der sie liebte - das Entsetzen, das von diesem Gedanken ausging, schnürte ihm die Kehle zu. Er wußte, daß dieses Entsetzen nicht von der bloßen Möglichkeit des Verrats herrührte, sondern von der Gewißheit.
    Steff klammerte sich ängstlich an ihm fest. »Wo ist sie, Morgan? Du weißt es! Ich sehe es dir an!«
    Morgan versuchte nicht sich loszumachen. Statt dessen sah er seinem Freund ins Gesicht und sagte: »Ich glaube, daß ich es weiß. Aber du mußt hier warten, Steff. Du mußt mich sie allein suchen lassen.«
    »Nein.« Unwillig schüttelte Steff den Kopf. »Ich komme mit.«
    »Das kannst du nicht. Du bist zu schwach…«
    »Ich komme mit, Morgan! Sag mir, wo sie ist.«
    Der Zwerg wurde immer wieder von Fieberanfällen geschüttelt, aber Morgan wußte, daß er sich nur mit Gewalt aus dem Griff seines Freundes befreien konnte. »Also gut«, stimmte er zu.
    Er stützte seinen Freund, und gemeinsam stapften sie in die Dunkelheit hinein. Er konnte Steff nicht allein zurücklassen, obwohl er wußte, daß sich die Dinge in seiner Gegenwart sehr viel schwieriger gestalten würden. Er würde einfach das tun, was er tun mußte, und zwar ungeachtet des Freundes. Plötzlich stolperte er und Steff mit ihm, weil sie die Rolle Tauwerk nicht gesehen hatten, die am Boden lag. Morgan erkannte jetzt erst, daß er sich noch nicht einmal die Zeit genommen hatte, seine Mutmaßung zu Ende zu denken. Teel war die Verräterin. Er mußte es akzeptieren. Steff konnte es zwar nicht, aber er hatte keine andere Wahl. Teel war diejenige…
    Er dachte nicht weiter.
    Nein. Nicht Teel. Nenn dieses Ding nicht Teel. Teel ist tot. Also nicht Teel. Das Schattenwesen, das sich in Teel versteckt.
    Sein Atem ging immer schneller,

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