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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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innehalten.
    »Geh zurück in die Dunkelheit«, flüsterte der alte Mann.
    Die Waldfrau zischte ein letztes Mal, bevor sie sich umdrehte und ohne einen weiteren Laut zwischen den Bäumen verschwand. Ihr Geruch hing noch einen Augenblick in der Luft, und dann war auch er verschwunden.
    Wieder senkte sich die Nacht mit ihren vertrauten Geräuschen über sie, und alles war wie zuvor.
    Der alte Mann trat näher an das Licht heran. »Bah. Eines der kleinen Nachtgespenster hat sich wohl hierher verirrt«, murmelte er voll Ekel. Er blickte spöttisch auf Par. »Bist du in Ordnung, junger Ohmsford? Und der da? Heißt er nicht Coll? Er hat eben ziemlich viel einstecken müssen.«
    Par ließ Coll auf den Boden gleiten und nickte. »Ja. Könntest du mir das Tuch und etwas Wasser reichen?«
    Der alte Mann tat, wie geheißen, und Par betupfte Colls Schläfe, die sich blau zu verfärben begann. Coll wimmerte, setzte sich auf und vergrub seinen Kopf zwischen den Knien, in der Hoffnung, daß das Pochen dadurch aufhöre.
    Par schaute auf. Es dämmerte ihm plötzlich, daß der alte Mann Colls Namen gewußt hatte. »Woher weißt du, wer wir sind?« fragte er vorsichtig.
    Der alte Mann hielt seinem Blick stand. »Nun, ich weiß, wer ihr seid, weil ich euch gesucht habe. Aber ich bin keinesfalls euer Feind, wenn du das meinst.«
    Par schüttelte den Kopf. »Nicht eigentlich, nachdem du uns auf diese Weise geholfen hast. Wir danken dir.«
    »Euer Dank ist unnötig.«
    Par nickte wieder. »Diese Frau, oder was sie war - es schien, als hätte sie Angst vor dir gehabt.« Er formulierte keine Frage, sondern stellte eine Tatsache fest.
    Der alte Mann hob die Schultern. »Vielleicht.«
    »Kennst du sie?«
    »Ich habe von ihr gehört.«
    Par zögerte, nicht sicher, ob er die Angelegenheit auf sich beruhen lassen sollte oder nicht. »Warum hast du uns gesucht?«
    »Tja, weißt du, das ist leider eine ziemlich lange Geschichte«, antwortete der alte Mann in einem Ton, der darauf schließen ließ, daß die Anstrengung, eine solche Geschichte zu erzählen, seine Kräfte bei weitem übersteigen würde. »Könnten wir uns vielleicht hinsetzen, während wir darüber sprechen? Die Wärme des Feuers würde meinen alten Knochen gut tun. Ihr habt nicht zufällig einen Schluck Bier übrig? Nein? Schade. Ich nehme an, daß ihr, so wie man euch aus Varfleet hinausbefördert hat, keine Möglichkeit gehabt habt, solche Köstlichkeiten mitzunehmen. Man kann schon von Glück sagen, daß ihr unter diesen Umständen mit heiler Haut davongekommen seid.« Er kam gemächlich näher, ließ sich sachte im Gras nieder, kreuzte die Beine und brachte seine grauen Gewänder sorgfältig in Ordnung. »Ich habe mir gedacht, daß ich euch dort treffen würde. Aber dann kam die Sache mit der Föderation dazwischen, und ihr wart plötzlich auf dem Weg nach Süden, bevor ich euch aufhalten konnte.« Er nahm sich einen Becher, den er in den Wassereimer tauchte, um dann in großen Schlucken zu trinken.
    Coll hatte sich in der Zwischenzeit aufgesetzt und hörte zu, während er immer noch das feuchte Tuch gegen seine Schläfe preßte. Par setzte sich neben ihn.
    Der alte Mann trank den Becher leer und wischte sich den Mund an seinem Ärmel ab. »Allanon hat mich geschickt«, erklärte er beiläufig.
    »Allanon«, wiederholte Par.
    »Allanon ist seit dreihundert Jahren tot«, platzte Coll heraus.
    Der alte Mann nickte. »Da hast du recht. Ich muß mich verbessern: Es war in Wirklichkeit Allanons Geist, sein Schatten - aber nichtsdestoweniger Allanon.«
    »Allanons Schatten?« Coll nahm das Tuch von seiner Schläfe, vergessen war die Verletzung. Er bemühte sich gar nicht, seinen Unglauben zu verbergen.
    Der alte Mann rieb sich sein bärtiges Kinn. »Nun, mein Junge, du wirst dich etwas gedulden müssen. Vieles von dem, was ich euch sagen werde, werdet ihr vielleicht nicht glauben wollen, aber ihr müßt mir glauben, wenn ich sage, daß dies alles sehr wichtig ist.« Er rieb sich die Hände, die er zum Feuer hin ausstreckte. »Es wäre das Beste, wenn ihr mich als Boten sehen könntet. Betrachtet mich einfach als einen Boten Allanons. Par, warum hast du die Träume mißachtet?«
    Par erschrak. »Du weißt also davon?«
    »Die Träume sind dir von Allanon geschickt worden, sie sollten dich zu ihm bringen. Verstehst du das nicht? Es war seine Stimme, die du gehört, und sein Schatten, den du gesehen hast. Er ruft dich zum Hadeshorn - dich, deine Base Wren und…«
    »Wren?« unterbrach

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