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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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waren endgültig beseitigt. Selbst Coll ließ keine ironischen Bemerkungen mehr fallen, wenn er von der Bestie sprach, die sie angegriffen hatte. Doch die Gewißheit brachte noch keine neuen Erkenntnisse. Die Schattenwesen blieben weiterhin ein Rätsel. Sie wußten weder, woher noch warum sie kamen. Falls die Bestien hinter ihnen her waren, wußten sie nicht, wie sie sich dagegen wehren sollten. Sie wußten nur, daß der alte Mann recht gehabt hatte, als er sie zur Vorsicht ermahnt hatte.
    Kurz nach Sonnenaufgang erreichten sie Culhaven. Müde traten sie aus dem Schatten des Waldes in das Halblicht des neuen Tages hinaus. Wolken bedeckten den östlichen Himmel und hüllten die am Boden kauernde Zwergenstadt in ein frostiges Gewand. Die Gefährten blieben stehen, reckten sich, gähnten, sahen sich um. Sie gewahrten eine Ansammlung von Hütten, aus deren Schornsteinen sich der Rauch zum Himmel erhob, sowie Schuppen und kleine Gehege, in denen Tiere eingepfercht waren. Gemüsegärten machten dem überall wuchernden Unkraut die Erde streitig.
    Frauen schlurften aus den Türen. Alle sahen auf die gleiche Weise zerlumpt und ungepflegt aus. In den Höfen, auf den Wegen spielten Kinder, die so zottig aussahen wie Bergschafe.
    Morgan bemerkte die Blicke, mit denen Par und Coll die vor ihnen liegende Stadt anstarrten. »Das Culhaven, das ihr kennt, kennt ihr nur aus euren Geschichten. Aber das ist längst Vergangenheit. Ich weiß, ihr seid müde, aber da ihr nun schon mal hier seid, müßt ihr euch einige Dinge anschauen.« Er führte sie zur Stadt.
    Die Häuser sahen mit jedem Schritt verkommener aus. Der Weg war seit ewigen Zeiten nicht mehr hergerichtet worden und bestand aus Löchern, die mit Abfällen und Steinen gefüllt waren. Die Frauen, die ihren alltäglichen Arbeiten nachgingen, warfen den Fremden, die an ihnen vorbeigingen, argwöhnische Blicke zu, aus denen Mißtrauen und Angst sprach.
    »Culhaven, die schönste Stadt im ganzen Ostland, das Herz und die Seele des Zwergenvolkes«, sagte Morgan leise. »Ich kenne die Geschichten. Culhaven galt einst als Heiligtum, als Stätte der feinen Lebensart, als Wahrzeichen dessen, was durch Leistung erarbeitet wird.«
    Einige Kinder liefen auf sie zu und bettelten um Geld. Freundlich schüttelte Morgan den Kopf, strich dem einen oder anderen übers Haar und ging weiter.
    Sie bogen in eine Gasse ein, die zu einem Bach hinunterführte, der durch Müll verstopft war. Die an seinen Ufern hin- und herlaufenden Kinder stocherten mit ihren Stöcken im vorbeitreibenden Unrat. Ein Übergang brachte sie auf die andere Seite. Alles um sie herum verströmte einen fauligen Geruch.
    »Wo sind die Männer?« fragte Par.
    Morgan sah ihn an. »Die glücklichen unter ihnen sind tot. Die anderen sind in den Minen oder Arbeitslagern. Aus diesem Grund sieht hier alles so aus, wie es aussieht. In dieser Stadt gibt es nur noch Kinder, alte Leute und ein paar Frauen.« Er blieb stehen. »Und so ist es hier seit fünfzig Jahren. Dafür hat die Föderation gesorgt.«
    Er führte sie durch eine enge Gasse zu einer Reihe von Hütten, die einen sehr viel gepflegteren Eindruck machten. Diese Heime waren frisch gestrichen, die Gärten und Rasen mustergültig. Hier war alles hell und neu und sauber.
    Morgan führte sie eine Böschung hinauf zu einem kleinen Park, wo sie sich vorsichtig einem kleinen Tannenwäldchen näherten. »Seht ihr die dort?« fragte er und deutete auf die wenigen gepflegten Hütten. Par und Coll nickten. »Dort leben die hier stationierten Föderationssoldaten und Beamten. Die jüngeren Zwergenfrauen müssen für sie arbeiten. Die meisten müssen sogar mit ihnen leben.« Er warf ihnen einen vielsagenden Blick zu.
    Sie verließen den Park und gingen einen Abhang hinunter, der zur Mitte der Ansiedlung führte. Läden und Geschäfte verdrängten jetzt die Häuser, und Fußgänger füllten die Straßen. Die Zwerge, die sie hier zu Gesicht bekamen, waren damit beschäftigt, zu kaufen und zu verkaufen, aber es waren nur wenige und auch hier meist alte. Die Straßen waren mit Fremden bevölkert, die hier Handel betrieben. Und die Soldaten der Föderation waren allgegenwärtig.
    Morgan drängte die Brüder weiter, dorthin, wo sie unbemerkt bleiben würden; er zeigte ihnen alles Mögliche, und seine Stimme war bitter. »Dort drüben, das ist die Silberbörse. Man zwingt die Zwerge, das Silber aus den Minen zu fördern, wobei sie die meiste Zeit unter Tage verbringen - ihr wißt, was das heißt

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