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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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berichtet haben, daß du aufgewacht bist, daß das Gift deinen Körper verlassen hat, habe ich beschlossen, dich zu besuchen.« Walkers Blick schweifte ab. Als er weitersprach, schien er seine Worte sorgfältig zu wählen. »Ich habe über die Träume nachgedacht. Ich habe damit gerechnet, daß du kommen würdest, als die Träume begannen. Ich habe über diese Möglichkeit nachgedacht und mir überlegt, was ich dir sagen könnte.« Er hielt inne. »Wir sind uns auf eine gewisse Weise ähnlich, Par. Wir sind beide Erben der Magie, doch dazu kommt, daß wir eine vorbestimmte Zukunft teilen, die uns sehr wohl das Recht auf Selbstbestimmung verwehren könnte.« Wieder zögerte er. »Ich will damit sagen, Par, daß wir die Kinder von Brin und Jair Ohmsford sind, die Erben der Magie des Elfenhauses von Shannara, die Bewahrer eines Geheimnisses. Allanon war es, der uns dieses Geheimnis anvertraut hat, er war es, der auf seinem Totenbett zu Brin gesagt hat, daß die Ohmsfords die Magie über Generationen hüten würden, bis sie wieder gebraucht werde.«
    Par nickte langsam. »Du glaubst also, daß wir diejenigen sein könnten, für die das Geheimnis bestimmt war?«
    »Ja, das glaube ich - und diese Möglichkeit jagt mir Angst ein, so wie mir noch nie etwas Angst eingejagt hat! Ich fürchte mich davor! Ich will mit den Druiden und ihren Geheimnissen nichts zu tun haben! Ich will auch nichts zu tun haben mit der Elfenmagie, mit ihren Forderungen und ihren Tücken! Ich möchte nur allein gelassen werden, ich möchte mein Leben auf eine Weise leben, die ich für nützlich und befriedigend halte - und sonst nichts!«
    Par senkte vor dem Zorn, der aus den Worten des anderen sprach, die Augen. Dann lächelte er traurig. »Manchmal liegt es nicht an uns zu entscheiden, Walker.«
    Walker Bohs Antwort fiel anders aus als erwartet. »Zu der Meinung bin ich auch gelangt.« Sein schmales Gesicht war hart. »Während ich darauf gewartet habe, daß du wieder aufwachst, bin ich zu dieser Meinung gelangt.« Er schüttelte den Kopf. »Weil ich mich im Wildewald versteckt habe, bist du fast ums Leben gekommen. Ich könnte mich wieder so verhalten. Und welchen Preis müßte ich dann bezahlen?«
    Par schüttelte den Kopf. »Du kannst dich nicht für die Risiken, denen ich mich freiwillig ausgesetzt habe, verantwortlich machen, Walker. Kein Mensch kann diese Last der Verantwortung tragen.«
    »Da bin ich anderer Meinung, Par. Er muß sie sogar tragen, wenn er über die notwendigen Kräfte verfügt. Begreifst du das nicht? Wenn ich über die Kräfte verfüge, bin ich verpflichtet, davon Gebrauch zu machen. Tja, ich bin gekommen, um dir etwas zu sagen, und ich habe es dir immer noch nicht gesagt. Es wird am besten sein, wenn ich es hinter mich bringe… Ich gehe mit dir«, sagte er schlicht.
    Par erstarrte vor Überraschung. »Zum Hadeshorn?«
    Walker Boh nickte. »Um Allanons Schatten zu treffen - falls es tatsächlich Allanons Schatten ist, der uns gerufen hat - und um zu hören, was er zu sagen hat.«
    Seine knochige Hand legte sich kurz auf die von Par. »Ruh dich jetzt aus. Wir haben eine weite Reise vor uns. Laß mich für die Vorbereitungen sorgen. Ich werde den anderen Bescheid geben und dich abholen, wenn es Zeit ist, daß wir uns auf den Weg machen.«
    Walker Boh stand zu seinem Wort. Zwei Tage später, kurz nach Sonnenaufgang, erschien er mit Pferden und Proviant. Par war in den vergangenen anderthalb Tagen auf den Beinen gewesen; er hatte sich ziemlich gut erholt. Er war angekleidet und wartete mit Steff und Teel auf der Veranda des Hauses, als sein Onkel, gefolgt von den Tragtieren, aus dem Schatten des Waldes trat.
    »Hier kommt ein Fremder«, murmelte Steff. »Hab’ ihn in der ganzen Zeit höchstens fünf Minuten gesehen. Und jetzt ist er plötzlich wieder da, einfach so. Mehr Geist als Mensch.«
    »Walker Boh ist wirklich«, antwortete Par, ohne den Zwerg anzuschauen. »Ein Mensch, der von seinen eigenen Geistern verfolgt wird.«
    »Tapfere Geister, wie ich das sehe.«
    »Du fürchtest dich noch immer vor ihm, nicht wahr?«
    »Mich fürchten?« Steffs Lachen war rauh. »Hast du das gehört, Teel? Er will mich auf die Probe stellen!« Einen Augenblick wandte er sein narbiges Gesicht Par zu. »Nein, er flößt mir keine Angst mehr ein. Er bringt mich nur zum Nachdenken.«
    Coll und Morgan erschienen, und die kleine Kolonne machte sich bereit zum Aufbruch. Stors eilten herbei, um sich von ihnen zu verabschieden, als die Gefährten

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