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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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er dort machte oder warum er nach dem ganzen Versteckspiel nun doch beschlossen hatte, zum Vorschein zu kommen. Ich habe ihm also nur erzählt, was er wissen wollte.«
    »Weißt du noch, was er dazu gesagt hat?« unterbrach ihn Morgan, während seine grauen Augen, in denen eine Spur von Bosheit blitzte, Pars Augen suchten.
    »Er sagte: 'Warte hier! Diese Sache ist nichts für dich; ich werde ihn zurückbringen', als ob wir Kinder wären, die verbotene Spiele spielen.«
    »Aber er hat sein Wort gehalten«, bemerkte Morgan.
    Coll seufzte. »Nun, das stimmt«, gab er widerwillig zu.
    Walker Boh war einen ganzen Tag und eine Nacht weg gewesen, doch als er zum Kamin zurückkehrte, wo Coll und seine Gefährten gewartet hatten, brachte er Par mit sich. Par war dem Tode nahe. Die einzige Überlebenschance, die ihm laut Walker blieb, gab es in Storlock, der Gemeinde der Gnomenheiler. Die Stors hatten Erfahrung in der Behandlung von Krankheiten der Seele und des Geistes und konnten das Gift der Werbestien bekämpfen.
    Sie machten sich sofort auf den Weg, sechs an der Zahl. Sie waren vom Kamin und dem Wildewald nach Westen gewandert, folgten dem Mangoldstrom aufwärts bis zum Wolfsktaag, überquerten den Jadepaß und erreichten schließlich das Dorf der Stors. Obwohl sie fast ununterbrochen gewandert waren, hatten sie zwei Tage gebraucht. Wäre Walker nicht gewesen, der mit Hilfe seiner Zauberkraft verhindert hatte, daß sich das Gift weiter in Pars Körper ausbreitete, wäre Par gestorben. Zuweilen hatte Par um sich geschlagen und geschrien, hatte Fieberträume gehabt und Blut gespuckt - einmal sogar inmitten eines furchtbaren Sturms, in den sie auf dem Jadepaß geraten waren.
    »Wir sind seit drei Tagen in Storlock, und heute bist du zum erstenmal aufgewacht«, endete Coll. »Du warst dem Tod nahe, Par.«
    Par sagte nichts. Obwohl seine Erinnerungen verschwommen waren, spürte er nur allzu gut, wie nahe er seinem Ende gewesen war. »Wo ist Walker?« fragte er schließlich.
    »Das wissen wir nicht«, erwiderte Morgan achselzuckend. »Seit wir angekommen sind, haben wir ihn nicht mehr gesehen. Er ist einfach verschwunden.«
    »Zurück in den Wildewald, nehme ich an«, fügte Coll mit Bitterkeit in der Stimme hinzu.
    »Aber, aber, Coll«, beschwichtigte ihn Morgan.
    Coll hob die Hände. »Ich weiß, Morgan - ich sollte ihn nicht tadeln. Er war da, als wir ihn gebraucht haben. Er hat Par das Leben gerettet, und dafür bin ich dankbar.«
    »Außerdem glaube ich, daß er immer noch in der Nähe ist«, sagte Morgan leise. Als die anderen beiden ihn fragend ansahen, zuckte er nur die Schultern.
    Par erzählte ihnen, was sich nach seiner Gefangennahme durch die Spinnengnome zugetragen hatte. Er war davon überzeugt, daß die Spinnengnome nur dazu ausgeschickt worden waren, ihn zu finden, denn andernfalls hätten sie auch Coll gefangengenommen. Das Schattenwesen hatte sie geschickt, das kleine Mädchen. Trotzdem blieb die Frage, wie sie wissen konnte, wer er war oder wo er zu finden war.
    Schweigen senkte sich über den Raum, als sie ihren Gedanken nachhingen. »Die Magie«, meinte Morgan schließlich. »Sie haben sich scheinbar alle für die Magie interessiert. Auch diese Kreatur muß sie gefühlt haben.«
    »Bis zum Tofferkamm?« Voller Zweifel schüttelte Par den Kopf.
    »Und warum haben sie es dann nicht auch auf Morgan abgesehen?« fragte Coll plötzlich. »Schließlich gebietet er über die Magie des Schwertes von Leah.«
    »Nein, nein, an dieser Art von Zauberkraft sind sie nicht interessiert«, antwortete Morgan sogleich. »An der Art von Magie, die Par besitzt, sind sie interessiert, sie sind von ihr geradezu angezogen - von einer Zauberkraft, die dem Körper oder Geist entspringt.«
    »Das Schattenwesen hat versucht, in mich einzudringen«, sagte Par schließlich. »Es wollte sich mit mir vereinen, ein Teil von mir werden. Es wiederholte immer wieder: 'Drück mich, drück mich.'«
    Sie unterhielten sich noch ein Weilchen, grübelten über das Wenige, das sie über die Schattenwesen wußten, und über deren Interesse an der Magie nach. Dann erhoben sich Coll und Morgan. »Es ist Zeit für Par, sich auszuruhen«, bestimmten sie. Er war immer noch krank, immer noch schwach, und er mußte wieder zu Kräften kommen.
    Par erinnerte sich plötzlich an das Hadeshorn. Wie viel Zeit blieb ihnen bis zum neuen Mond?
    Coll seufzte. »Vier Tage - falls du immer noch gehen willst.«
    Im Hintergrund sagte Morgan: »Wir sind in der Nähe,

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