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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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    Und dann erkannte er plötzlich zwei Dinge.
    Erstens, daß er noch immer kein Druide war und auch keiner werden würde, bis er sein Recht dazu begründet hatte - daß dieses Recht nicht aus seinen Studien erwachsen würde oder aus dem Lernen oder aus einer Weisheit, die er durch das Lesen der Druidengeschichten aufnahm, und daß es nicht vorherbestimmt war, nicht schon vor dreihundert Jahren festgesetzt worden war, sondern daß es erst in dem Moment geschehen würde, in dem er einen Weg fände, den Wachhund des Keep zu bezwingen und Paranor vollständig in die Welt der Menschen zurückzubringen, denn das war die Prüfung, der Allanon ihn unterzog.
    Zweitens erkannte er, daß die dritte Vision, die der Grimpond ihm gezeigt hatte, diese Vision von Paranor, in der er mit einem Tod konfrontiert werden würde, dem er nicht entkommen konnte, weil er vom Geiste Allanons festgehalten wurde, ein kurzer Ausblick auf diesen Augenblick war.
    Seine Argumente waren überzeugend. Die Druiden hätten sich nicht die Mühe gemacht, einen Ablauf so vollständig wie diesen aufzuzeichnen, wenn es eine bessere Möglichkeit gegeben hätte. Nur Walker Boh konnte den Schwarzen Elfenstein benutzen. Nur er hatte das Recht dazu. Irgendwie, auf irgendeine Weise, würde dessen Gebrauch die erforderliche Umwandlung auslösen. Wenn es notwendig war, etwas darüber zu wissen, dann würde Walker sicher erkennen, was erforderlich war. So vieles an der Druidenmagie basierte darauf, daß man sie einfach akzeptierte - der Gebrauch der Elfensteine, das Schwert von Shannara, sogar der Wunschgesang. Es war nur logisch, daß es hier genauso sein würde.
    Und die Vision des Grimpond untermauerte seine Überlegungen noch. Es würde eine Auseinandersetzung geben, wie sie beschrieben worden war. Wenn man die Vision wörtlich nahm, sagte sie vorher, daß eine solche Konfrontation den Tod von Walker zur Folge haben würde, weil Allanon ihn, indem er ihn hierher gesandt hatte, gebunden hatte, so daß er sterben mußte und alles, was er für eine Flucht erproben mochte, nutzlos sein würde. Aber das war sicher zu stark vereinfacht. Und es ergab keinen Sinn. Warum sollte Allanon ihn den ganzen, weiten Weg in den Tod geschickt haben? Es mußte noch eine andere Erklärung geben, eine andere Bedeutung. Er zog eine andere vor, die besagte, daß ein Leben endete und ein anderes begann, eines, das ihn ein für allemal als Druide ausweisen würde.
    Cogline war da nicht so sicher. Walker hatte schon die beiden anderen Visionen des Grimpond falsch gedeutet. Warum war er so überzeugt davon, daß er hier nicht auch etwas Falsches vermutete? Die Visionen waren niemals, was sie zu sein schienen, sie waren irrige und verdrehte Bruchstücke von Halbwahrheiten, die zwischen Lügen verborgen lagen. Er ging ein entsetzliches Risiko ein. Die erste Vision hatte ihn seinen Arm gekostet, die zweite Quickening. Sollte ihn die dritte nichts kosten? Es schien logischer, daß er davon ausging, daß die Vision ihm mehrere Interpretationen erlaubte, die unter den entsprechenden Umständen wahr werden könnten, darunter auch jene mit Walkers Tod. Mehr noch störte Cogline, daß Walker keine klare Vorstellung davon hatte, wie der Gebrauch des Schwarzen Elfensteins seine Umwandlung bewirken sollte, wie er den Wachhund der Druiden bezwingen sollte, wie Paranor selbst vollständig zum Leben erweckt werden sollte - wie überhaupt irgend etwas davon funktionieren sollte. Es würde nicht so einfach sein, wie es bei Walker klang. Nichts, was mit dem Gebrauch der Elfenmagie zusammenhing, war jemals einfach gewesen. Es würde Schmerz damit verbunden sein, ungeheure Anstrengung und die sehr reale Möglichkeit eines Fehlschlags.
    So hatten sie ihre Argumente ausgetauscht, hin und her, länger, als Walker eigentlich vorgesehen hatte, bis sie jetzt, Stunden später, zu müde waren, um noch etwas anderes zu tun, als eine letzte Kunde oberflächlicher Belehrungen auszutauschen. Walkers Meinung stand fest, und sie beide wußten das. Er würde seine Theorie ausprobieren, um das, was Allanon in Paranor freigelassen hatte, zu suchen, und er würde die Magie des Schwarzen Elfensteins benutzen, um es wieder einzusperren. Er würde die Wahrheit über den Schwarzen Elfenstein entdecken und auch der letzten der verhaßten Visionen des Grimpond ein Ende setzen.
    Wenn er sich nur dazu bringen konnte, von diesem Tisch aufzustehen, den Zauber aufzunehmen und weiterzumachen.
    Obwohl er bemüht gewesen war,

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