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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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nicht an einen Fluchtversuch. Er aß und trank, ohne darauf zu achten, betrachtete die Mauern seines Raumes und dachte nach.
    Die Nacht brach herein, und mit ihr kam Felsen-Dall erneut zu ihm. Par sah ihm dieses Mal entgegen, erwartete ihn, spürte ihn im voraus wie den Donner bei einem Unwetter. Er hörte den Türgriff nachgeben, sah, wie die Tür sich öffnete, und beobachtete, wie der Erste Sucher hindurchtrat. Die schwarzgekleidete Gestalt ging wortlos zu dem Stuhl und setzte sich. Sie sahen einander schweigend an und maßen einander.
    »Was habe ich dir noch nicht erzählt, was ich dir erzählen sollte?« fragte Felsen-Dall schließlich reglos aus den zunehmenden Schatten. »Welche Antworten kann ich geben?«
    Par schüttelte den Kopf. Der Erste Sucher hatte ihm zu viele Antworten und zu viel zu überlegen gegeben, und das alles taumelte in seinem Geist umher wie gefärbtes Glas in einem Kaleidoskop. Ein Teil von ihm widerstand weiterhin allem, was er hörte, blieb starrsinnig und unbeugsam. Diese Seite seines Wesens wollte ihn nichts glauben lassen, wollte ihn nicht einmal nachdenken lassen. Par wünschte, er würde das Grübeln beenden können. Sein Schlaf war von Alpträumen erfüllt, und sein Wachen war von einem sinnlosen Kampf der Möglichkeiten bevölkert. Er wollte, daß dies alles bald endete.
    Doch das sagte er Felsen-Dall nicht. Er fragte statt dessen nach den Geräuschen in der Festung, dem Summen, das durch die Mauern drang, dem Schreien und Jammern, dem Gefühl, daß sich dort etwas bewegte. Der Erste Sucher lächelte. Die Erklärung war einfach. Was Par hörte, war der Mermidon, der unter dem Keep durch einen unterirdischen Tunnel hindurchströmte und dessen Wasser gegen die Mauern uralter Höhlen dort unten schlug. Manchmal konnte man die Vibration meilenweit spüren. Manchmal konnte man sie in seinen Knochen spüren.
    »Stören sie deinen Schlaf?« fragte der große Mann.
    Par schüttelte den Kopf. Die Alpträume störten seinen Schlaf. »Wenn ich beschließen sollte, Euch zu glauben«, sagte er und ließ die Worte herausschlüpfen, bevor seine starrsinnige Seite es sich anders überlegen konnte, »was würdet Ihr dann tun, um mir bei der Kontrolle über die Magie des Wunschgesangs zu helfen?«
    Felsen-Dall saß vollkommen still. »Ich würde dich lehren, sie zu beherrschen. Ich würde dich lehren, dich damit wohl zu fühlen. Du könntest lernen, wie du sie wieder gebrauchen und dabei sicher sein kannst.«
    Par starrte vor sich hin, ohne etwas zu sehen. Er wollte glauben. »Ihr denkt, Ihr könntet das tun?«
    »Ich habe jahrelang Zeit gehabt, zu lernen, wie das möglich ist. Ich war gezwungen, es mit meiner eigenen Magie zu tun, und die Lektionen waren nicht an mich verschwendet. Die Magie ist eine mächtige Waffe, Par, und sie kann sich gegen dich wenden. Du brauchst Disziplin und Verständnis, um sie richtig beherrschen zu können. Das kann es dich lehren.«
    Pars Geist fühlte sich bleiern an, und seine Augen fielen zu. Seine Müdigkeit war eine dunkle Wolke, die ihn nicht nachdenken lassen wollte. »Ich denke, wir könnten darüber sprechen«, sagte er.
    »Sprechen, ja. Aber auch ausprobieren.« Felsen-Dall beugte sich gespannt vor. »Kontrolle über die Magie erwächst aus Übung, sie ist ein erworbenes Können. Die Magie ist ein Geburtsrecht, aber sie braucht Übung.«
    »Übung?«
    »Ich könnte es dir zeigen. Ich könnte dich in meinen Geist gelangen lassen, dich sehen lassen, wie die Magie in mir funktioniert. Ich könnte dir Zugang zu den Arten geben, wie ich sie blockiere und lenke. Dann könntest du dasselbe für mich tun.«
    Par schaute auf. »Wie?«
    »Du könntest mich in deinen Geist sehen lassen. Du könntest mich die Schutzfunktionen, die du brauchst, auskundschaften und mich helfen lassen, sie zu installieren. Wir könnten zusammenarbeiten.«
    Er fuhr fort, erklärte sorgfältig und überzeugend, aber Par hatte aufgehört, ihm zuzuhören, denn er fühlte sich durch etwas vage Beunruhigendes blockiert, etwas, dem jegliche Identität fehlte, das aber dennoch da war. Der starrsinnige Teil, der sich weigerte, irgend etwas von dem zu glauben, was der Erste Sucher gesagt hatte, hatte sich keuchend erhoben und seinen Geist wie eine Falltür verschlossen. Er gab vor, zuzuhören, hörte Bruchstücke von dem, was der andere sagte, und gab Antworten, die nichts eingestanden.
    Was war es? Was war los?
    Nach einiger Zeit ließ Felsen-Dall ihn wieder allein. »Denke über das nach, was ich

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