Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
unsichtbar. Verzweiflung durchströmte sie. Aus welcher Richtung würde er kommen? Aus welcher Richtung?
    Sie schlug wild um sich, nach rechts und nach links, warf sich zu Boden, rollte sich fort, stand wieder auf und schlug erneut zu. Sie hörte die Magie auf etwas auftreffen. Ein Schrei erklang, und dann hörte sie Gloon wuchtig vorüberstreichen, als der Haubenwürger zu ihrer Linken davonflog und wie Dampf zischte. Sie spähte zu dem Geräusch hinüber und wischte sich den Staub aus den Augen. Nichts.
    Sie stand auf und rannte los. Sie zwang alle Gedanken an den Schmerz fort, lief über das leere Grasland zu einem Gewässer, das sie einige hundert Fuß entfernt entdeckt hatte. Sie erreichte es und tauchte aus dem Lauf heraus hinein. Sie hörte das jetzt schon vertraute Rauschen des Windes, und etwas Dunkles flog über sie hinweg. Gloon hatte sie gerade wieder knapp verfehlt. Sie drückte sich flach in das Gewässer und spähte nach oben. Der Mond war da, sonst nichts. Schatten! Sie kniete sich hin. Das Gewässer bot ihr ein gewisses Maß an Schutz, aber nicht annähernd genug. Und die Nacht war kein Freund, denn das Sehvermögen des Kampfhaubenwürgers war um ein Zehnfaches besser als ihr eigenes. Er konnte sie in dem Gewässer deutlich sehen, und sie konnte von ihm nichts erkennen.
    Sie stand auf und ließ die Elfenmagie wirken. Vielleicht würde sie etwas treffen. Das Feuer schoß davon, glitt über die Ebenen, und sie spürte die Macht durch sich hindurchströmen. Sie schrie erregt auf, wußte wieder nicht, wie sie sich helfen sollte, sah den Kampfhaubenwürger nur Sekunden, bevor er ankam, auf sich zufliegen, wirbelte die Magie wild herum - zu spät - und warf sich erneut zu Boden. Aber ihre Schnelligkeit rettete sie, und das blaue Feuer der Elfensteine zwang den Kampfhaubenwürger, in letzter Minute die Richtung zu ändern, und so verfehlte er sie erneut.
    Dieses Mal sah sie Tib Arne, einen kurzen Augenblick nur, als er vorüberstrich. Sie sah sein blondes Haar fliegen, hörte seinen wütenden und enttäuschten Schrei, und sie schrie zornig, höhnisch zurück.
    Der Himmel wurde ruhig und das Land still. Sie kauerte sich zitternd und schwitzend in dem Gewässer zusammen und umklammerte die Elfensteine mit der Hand. Sie würde diesen Kampf verlieren, wenn sie nicht etwas unternahm, um das Ungleichgewicht zu ändern. Früher oder später würde Gloon Erfolg haben.
    Dann hörte sie einen anderen Schrei, weit aus dem Westen, einen wilden Schrei, der die erstickende Stille durchbrach. Sie wandte sich ihm zu, konnte ihn jedoch erst nicht erkennen. Ein Vogel oder ein Rock? Der Schrei erklang erneut schnell und herausfordernd.
    Spirit! Es war Spirit!
    Sie beobachtete, wie sein dunkler Schatten aus der Nacht heranschoß. So schnell wie ein Gedanke kam er von hoch oben. Spirit, dachte sie - und das bedeutete Tiger Ty! Hoffnung durchströmte sie. Sie wollte sich erheben und einen Antwortschrei ausstoßen, legte sich dann aber schnell flach hin. Gloon war noch immer dort draußen und lauerte auf eine Gelegenheit, sie zu vernichten. Ihre Augen durchstreifen die Dunkelheit, aber sie suchten vergebens. Wo war der Haubenwürger?
    Doch auf einmal erhob sich Gloon aus der Dunkelheit, um seinem neuen Herausforderer entgegenzutreten. Sie sah seinen wuchtigen schwarzen Körper, der an Geschwindigkeit gewann. Wren taumelte auf die Füße und stieß einen Warnruf aus. Spirit kam herab, drehte dann im letzten Moment ab, so daß der Kampfhaubenwürger vergeblich vorbeistrich, und wirbelte herum, um ihn zu jagen. Die Riesenvögel umkreisten einander vorsichtig, führten Scheinangriffe durch und wichen einander aus und kämpften darum, die Oberhand zu gewinnen. Wren biß die Zähne zusammen. Sie war so erdgebunden und hilflos! Gloon war jetzt größer als Spirit und darauf aus, ihn zu töten. Gloon war ein Schattenwesen und konnte außerdem Magie zur Unterstützung nehmen. Spirit war tapfer und schnell, aber welche Chance hatte er?
    Hastige Bewegung entstand, als die Vögel einander angriffen, sich kurzzeitig in einem Wutschrei miteinander verbanden und sich dann wieder voneinander lösten. Erneut begannen sie sich zu umkreisen, und jeder versuchte, in den Rücken des anderen zu gelangen. Wren verließ das Gewässer und betrat erneut die Ebenen. Sie folgte ihnen, als sie sich entfernten, folgte ihnen, weil sie nicht den Kontakt verlieren wollte, denn sie war noch immer entschlossen zu helfen. Sie konnte diesen Kampf nicht Tiger Ty und

Weitere Kostenlose Bücher