Shannara VI
schnell.«
Par zögerte und hielt noch immer Ausschau nach Damson, aber Padishar ergriff seine Tunika und zog ihn fort. »Keine Zeit, Junge!«
Die hellen Augen des Maulwurfs schimmerten, als sie ihn erreichten, das wißbegierige Gesicht erwartungsvoll emporgehoben. »Liebliche Damson…?« begann er, aber Padishar schüttelte schnell den Kopf. Der Maulwurf blinzelte und wandte sich dann wortlos um. Er brachte sie durch eine Tür, die zu einer Reihe von Lagerräumen führte, und dann eine Treppe zu einem Keller hinab. An einer Wand, die fugenlos glatt zu sein schien, fand er ein Paneel, das bei Berührung nachgab und ohne sich noch einmal umzuschauen, führte er sie hindurch.
Sie fanden sich auf einem Podest wieder, von dem eine Treppe in die Abwasserkanäle der Stadt hinabführte. Der Maulwurf war hier zu Hause. Er stieg in die dumpfigen, kühlen Katakomben hinab, wo das Licht so schwach war, daß Padishar und Par ihm kaum folgen konnten. Am Fuße der Treppe gab er dem Anführer der Geächteten eine rußige, geschwärzte Fackel, woraufhin sich dieser schweigend hinkniete, um sie zu entzünden.
»Wir hätten zurückgehen sollen, um sie zu suchen!« zischte Par zornig Padishar zu.
Das von Kampfnarben gezeichnete Gesicht des anderen erhob sich aus den Schatten. Es wirkte wie aus Stein gemeißelt. Er warf Par einen furchterregenden Blick zu. »Sei ruhig, Talbewohner, bevor ich vergesse, wer du bist.«
Er schlug auf einen Feuerstein, brachte damit an der pechbestrichenen Spitze der Fackel eine kleine Flamme hervor, und dann begannen die drei, in die Abwassertunnel hinabzusteigen. Der Maulwurf eilte durch die rauchige Dämmerung stetig voran, wählte seinen Weg mit geübtem Schritt und führte sie tiefer unter die Stadt und von ihren Mauern fort. Die Rufe der Verfolger waren gänzlich erstorben. Par war sich sicher, daß die Föderationssoldaten sich, selbst wenn sie den verborgenen Eingang finden würden, schnell in den Tunneln verlaufen mußten. Er erkannte plötzlich, daß er noch immer das Schwert von Shannara in Händen hielt und ließ es nach kurzem Überlegen vorsichtig in seine Scheide zurückgleiten.
Die Minuten vergingen, und mit jedem Schritt, den sie taten, verlor Par ein wenig mehr die Hoffnung, Damson Rhee jemals wiederzusehen. Er wollte ihr so gerne helfen, aber der Ausdruck auf Padishars Gesicht hatte ihn davon überzeugt, daß er zumindest für den Moment schweigen mußte. Sicherlich sorgte sich Padishar genauso um sie wie er.
Sie überquerten einen Steinpfad, der einen trägen Strom überspannte, und betraten einen Tunnel, dessen Decke so niedrig war, daß sie fast auf Händen und Knien kriechen mußten. An seinem Ende wölbte sich die Decke wieder empor, und sie liefen durch ein Gewirr von Tunneln zu einer Tür. Der Maulwurf berührte sie, worauf ein schweres Schloß sichtbar wurde, und die Tür öffnete sich, um sie hindurchzulassen.
Innen fanden sie eine Ansammlung alter Möbel und alter Einrichtungsgegenstände, die sicherlich Duplikate waren, wenn nicht sogar diejenigen, die der Maulwurf bei seiner Flucht vor der Föderation vor einer Woche beinahe verloren hätte. Die ausgestopften Tiere saßen ordentlich aufgereiht auf einer alten Ledercouch, und die Knopfaugen schauten ihnen unvermittelt entgegen, als sie eintraten.
Der Maulwurf trat sofort hinüber und gurrte sanft: »Tapferer Chalt, süße Everlind, meine Westra und kleine Lida.« Andere Namen wurden gemurmelt, zu leise, um sie zu verstehen. »Hallo, meine Kinder. Geht es euch gut?« Er küßte sie, eines nach dem anderen, und setzte sie vorsichtig wieder zurecht. »Nein, nein, die dunklen Wesen werden euch hier nicht finden, das verspreche ich euch.«
Padishar reichte die Fackel, die er trug, an Par weiter, ging zu einem Becken hinüber und begann kaltes Wasser in sein schweißüberkrustetes Gesicht zu spritzen. Als er fertig war, blieb er dort stehen. Er stützte sich auf dem Tisch ab, der das Becken hielt, und sein Kopf hing müde hinab.
»Maulwurf, wir müssen herausfinden, was mit Damson geschehen ist.«
Der Maulwurf wandte sich um. »Mit der lieblichen Damson?«
»Sie war unmittelbar neben mir«, versuchte Par zu erklären, »und dann drängten sich die Soldaten zwischen uns…«
»Ich weiß«, unterbrach Padishar ihn und schaute auf. »Es war nicht dein Fehler. Es war niemandes Fehler. Vielleicht ist sie auch entkommen, aber es waren so viele…« Er stöhnte heftig auf. »Maulwurf, wir müssen wissen, ob sie sie
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