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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Elfen ausgesandt werden konnten, um den Zwergen zu helfen. Ihre Gedanken drehten sich nicht um sie selbst, sondern um die Welt und die Gefahren, die sie bedrohten.
    Zwei Nächte vor ihrer Rückkehr nach Arborlon hatte Jerle den Lokaten gefragt, ob er ihm von seinen Visionen oder Ahnungen berichten könnte, die möglicherweise das berührten, was sie sich vorgenommen hatten. Die Frage war ihm nicht leichtgefallen, und Vree Erreden wußte das. Nachdem er einen Moment nachgedacht hatte, stimmte der Lokat zu und sagte, daß er alles tun würde, was in seiner Macht stand, um zu helfen. Er würde seine Fähigkeit sogar Jerle direkt zur Verfügung stellen, wenn der andere irgendwelche Verwendung dafür hätte. Jerle nahm das Angebot an. Sie schüttelten sich die Hand, um ihr Abkommen zu bekräftigen - und, obwohl sie es nicht sagten, auch den Beginn ihrer Freundschaft.
    Und jetzt kam also der Lokat zum ersten Mal nach zwei Tagen zu ihm; wie eine geschlagene Kreatur trat er aus dem Regen. Sein abgetragener Mantel war vollkommen durchnäßt, seine kleine, hagere Gestalt war gebeugt und zitterte. Preia empfing ihn an der Tür, sie nahm seinen Mantel und führte ihn zum Feuer, damit er sich wärmen konnte. Jerle goß starkes Bier in einen Becher und reichte es ihm. Preia wickelte eine Decke um seine Schultern. Vree Erreden nahm dies alles unter Dankesworten und verlegenen Blicken entgegen. Er sah sehr ernst aus. Er war aus einem ganz bestimmten Grund hier.
    »Ich muß euch etwas sagen«, erklärte er Jerle, nachdem er zumindest so warm geworden war, daß er nicht mehr zitterte. »Ich hatte eine Vision, und sie betrifft dich.«
    Jerle nickte. »Was hast du gesehen?«
    Der Lokat rieb sich die Hände, dann trank er einen Schluck Bier. Sein Gesicht war erschöpft und seine Augen tief und hohl, als hätte er nicht genug geschlafen. Aber er hatte diesen gehetzten Blick, seit sie von den Grimmzacken zurückgekehrt waren. Die Ereignisse in der Kau-Magna hatten an seiner Seele gezehrt. Die Festung und ihre Bewohner hatten ihn gnadenlos angegriffen und versucht, ihn zu zerbrechen, damit er Tay Trefenwyd nicht mehr von Nutzen wäre. Sie hatten versagt, aber der Schaden, den sie dem Lokaten zugefügt hatten, war offensichtlich.
    »Als Tay zum ersten Mal zu mir kam und mich um Hilfe bei der Suche nach dem Schwarzen Elfenstein bat, benutzte ich meine Fähigkeiten, um in seinen Geist zu schauen.« Er setzte sich zurecht, um Jerle besser ansehen zu können. Sein Blick war immer noch ungewöhnlich ernst. »Es war eine Möglichkeit, schnell und genau zu erkennen, was ich für ihn finden sollte. Ich habe ihm nicht erzählt, was ich tat; ich wollte nicht, daß er irgendwelche Wahrheiten vor mir verbarg.
    Was ich entdeckte, war mehr, als was ich gesucht hatte. Der Druide Bremen hatte ihm von vier Visionen berichtet. Eine davon handelte von der Kau-Magna und dem Schwarzen Elfenstein. Sie war diejenige, die ich sehen sollte. Aber ich sah auch die anderen. Ich sah die Zerstörung von Paranor, während Bremen nach einem Medaillon suchte, das an einer Kette hing. Ich sah den Druiden noch einmal an einem dunklen See…«
    Seine Stimme brach, und er wischte mit einer schnellen, eifrigen Handbewegung beiseite, was er hatte sagen wollen. »Sie spielen keine Rolle. Nur die letzte Vision ist jetzt wichtig.«
    Er hielt inne, als wäre er abgelenkt. »Ich habe Gerüchte gehört. Die Elfen wollen dich zu ihrem König. Sie wollen mit Alyten und den Enkeln nichts zu tun haben und dich krönen.«
    »Das ist nur Gerede, nichts weiter«, warf Jerle schnell ein.
    Vree Erreden verschränkte seine Hände in seinem Umhang. »Das glaube ich nicht.«
    Preia rückte näher an Jerle heran. »Was hast du gesehen, Vree? Ist Alyten Ballindarroch tot?«
    Der Lokat schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Es ist mir nicht gezeigt worden. Ich habe etwas anderes gesehen. Etwas, das die Frage der Königsherrschaft betrifft.« Er holte tief Luft. »Bremens letzte Vision, die ich in Tays Gedächtnis fand, handelte von einem Mann, der mit einem Schwert bewaffnet auf einem Schlachtfeld steht. Das Schwert war ein Talisman voller mächtiger Magie. In den Griff des Schwerts war deutlich das Bild des Eilt Druin eingraviert - eine Hand, die eine brennende Fackel hält. Diesem Mann gegenüber stand ein ganz in Schwarz gehülltes Wesen, körperlos und unergründlich bis auf die Augen, die wie Nadelstiche aus roten Flammen aussahen. Der Mann und der Geist waren in einem mörderischen Kampf

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