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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Norden gehen. Alles andere wäre dumm. Der Dämonenlord wird uns suchen, und es werden Zeiten kommen, da du dich beschützen mußt, und vielleicht auch andere. Möglicherweise bin ich dann nicht da, um dir zu helfen. In diesen Momenten mußt du dich auf deine Magie verlassen können. Ich hoffe, der Stab wird dir erlauben, sie ohne Furcht anzuwenden.«
    Mareth nickte bedächtig. »Auch wenn die Magie angeboren ist?«
    »Auch dann. Es wird dich einige Zeit kosten, bis du gelernt hast, den Stab ordentlich zu benutzen. Ich wünschte, ich könnte voraussagen, wann es soweit ist, aber das kann ich nicht. Du mußt dich an den Zweck des Stabes erinnern, und wenn du gezwungen bist, dich zu verteidigen, mußt du das immer im Kopf behalten.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch, als sie ihn ansah und meinte: »Handle nicht rücksichtslos. Rufe die Magie nicht herbei, ohne zuvor an den Stab zu denken. Wende die Magie nicht an, ohne den Stab auf den Boden zu setzen und einen Tunnel in dir zu öffnen, durch den die überschüssige Magie abfließen kann.«
    Er lächelte. »Du bist schnell, Mareth. Wenn ich dein Vater wäre, ich wäre stolz auf dich.«
    Sie lächelte zurück. »Du wirst immer mein Vater sein. Nicht in dem Sinn, wie es einmal war, sondern in einem guten Sinn.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt. Und jetzt nimm den Stab als dein Eigentum und vergiß seinen Zweck nicht. Wenn wir erst wieder das Gebiet des Silberflusses betreten haben, sind wir zurück im Feindesland, und der Kampf mit dem Dämonenlord beginnt von neuem.«
    Sie schliefen gut in dieser Nacht und machten sich bei Morgenanbruch wieder auf den Weg. Sie ritten langsam, ließen ihre Pferde häufig verschnaufen und arbeiteten sich stetig weiter nach Norden. Rechts von ihnen schimmerte der Schlachtengrund in der Sonne, öde und trist und bar jeder Bewegung. Links von ihnen erhoben sich die Schwarzen Eichen wie eine dunkle Mauer und so still wie die Ebene. Die drei schwiegen die meiste Zeit. Kinson trug das Schwert, Mareth den Stab und Bremen das Gewicht ihrer Zukunft.
    Bei Abenddämmerung hatten sie den Nebelsumpf umrundet und den Silberfluß erreicht. Da es Bremen wichtig war, vor dem nächsten Morgen einen Blick auf die Ebene des Rabb und das übrige Land im Norden zu werfen, beschloß er, die auf der anderen Seite des Flusses beginnenden Anhöhen noch in der Nacht zu erklimmen. Sie fanden eine flache Stelle, wo der Fluß wegen des geringen Niederschlags und der großen Hitze in den letzten Tagen nicht sehr hoch war und nur langsam dahinfloß, und als die Sonne im Westen müde hinter dem glatten Schimmer des Regenbogensees versank, ritten sie über eine Reihe von Hügeln auf einen Felsvorsprung zu. Etwas weiter, im Schutz einer dichten Baumgruppe, stiegen sie ab, banden die Pferde an und schritten zu Fuß weiter. Inzwischen war das Tageslicht in ein silbriges Grau übergegangen, und die Schatten der Nacht wurden länger. Die Luft, immer noch stickig vor Hitze, war jetzt rauh und schmeckte nach Staub und vertrocknetem Gras. Nachtvögel flogen auf der Suche nach Futter in der Dunkelheit umher; tauchten kurz mit blitzschnellen Bewegungen auf und waren auch schon wieder verschwunden. Überall um sie herum summten hungrige Insekten.
    Sie erreichten den Rand des Felsvorsprungs und hielten inne. Die Sonne überzog die Ebene mit rotem Feuer.
    Unter ihnen breitete sich die Nordlandarmee aus. Sie lagerte einige Meilen weiter nördlich, zu weit vorne im flachen Land, um die einzelnen Schlachtenbanner erkennen zu können, aber zu gewaltig und finster, als daß sie sie hätten verwechseln können. Feuerstellen waren bereits errichtet und angezündet worden, und kleine Lichtblitze flackerten im Grasland wie Glühwürmchen. Pferde und Wagen standen im Kreis, Räder und Zuggurte knarrten und knirschten, Reiter und Fahrer brachten Nahrungsmittel und Waffen an Ort und Stelle, Zelte blähten sich in der immer noch schwülwarmen Brise. Eines dieser Zelte war von undurchdringlichem Schwarz, und seine Rippen bestanden nur aus Kanten und Stacheln. Es stand ganz allein genau in der Mitte des Lagers, ein breiter Streifen freien Geländes trennte es wie ein Graben von den übrigen ab. Der Druide, der Grenzländer und das Mädchen starrten auf das Lager hinunter.
    »Was hat die Nordlandarmee hier zu suchen?« fragte Kinson schließlich.
    Bremen schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Sie muß aus dem Anar gekommen sein, wo wir sie zuletzt gesehen haben. Vielleicht marschiert sie jetzt

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