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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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auf der Lichtung, die er ausgewählt hatte, hielt sich im Schatten verborgen und beobachtete ihn. Bremen hatte nichts zu essen, aber noch einen Rest Bier. Er schlief bis Mitternacht, dann wachte er auf, um seine Reise fortzuführen. Der Junge wartete bereits. Als Bremen weiterging, folgte er ihm.
    So ging es drei Tage lang. Am Ende des dritten Tages kam der Junge in das Lager und setzte sich neben den alten Mann, um das Mahl aus Wurzeln und Beeren mit ihm zu teilen. Als Bremen am nächsten Morgen aufwachte, schlief der Junge neben ihm. Zusammen standen sie auf und gingen nach Westen.
    An diesem Abend, als sie den Rand der Ebene von Streleheim erreichten und sich daran machten, sie zu überqueren, sprach der Junge seine ersten Worte.
    Sein Name, so erklärte er dem alten Mann, war Allanon.

Die Schlacht im
Tal von Rhenn

Kapitel 27
    Es war später Nachmittag, und graues, diesiges Licht schien in das Arbeitszimmer im Sommerhaus der Familie Ballindarroch. Jerle Shannara schaute auf die Karten, die er auf dem Tisch vor sich ausgebreitet hatte. Draußen regnete es noch immer. Ihm war, als würde es bereits seit Wochen regnen, obwohl er genau wußte, daß das nicht stimmte und dieses Gefühl hauptsächlich durch seinen gegenwärtigen Gemütszustand hervorgerufen wurde. Aber jedesmal, wenn er sich einen Augenblick Zeit nahm, um hinauszublicken, schien es wieder zu regnen. Und heute war der Niederschlag sogar noch heftiger als sonst, angetrieben von einem Westwind, der an den Zweigen und Ästen der Bäume rüttelte und Blätter umherstreute, als wären sie alte Papierschnipsel.
    Er blickte von den Karten auf und seufzte. Er fand einigen Trost in der Tatsache, daß das Wetter die Truppenbewegungen des Dämonenlords ziemlich beeinträchtigen würde, mehr zumindest als seine eigenen. Die Armee des Dämonenlords war schwerfälliger - eine gewaltige, träge Bestie, die viel Platz brauchte und durch das viele Gepäck und die Belagerungsmaschinen eingeschränkt war. Selbst bei bestem Wetter konnte sie an einem Tag nicht viel mehr als zwanzig Meilen zurücklegen. Sie hatte drei Tage zuvor die Ebene von Streleheim erreicht und gerade erst den Mermidon überquert. Das bedeutete, daß sie zumindest noch zwei weitere Tage bis zum Tal von Rhenn brauchen würde. Dennoch standen die Elfen bereit. Ihre Kundschafter hatten ihnen schon vor mehr als einer Woche vom Vormarsch der Nordlandarmee berichtet, und so hatten sie genügend Zeit für entsprechende Vorbereitungen gehabt. Als sie erst einmal vom Heranrücken der Nordländer wußten, war es leicht zu erraten, über welchen Weg sie Arborlon und die Elfen angreifen würden. Das Tal von Rhenn war die einfachste und direkteste Verbindung zum Westland, und eine große Armee wäre auf jeder anderen Strecke bedeutenden Schwierigkeiten ausgesetzt. Sie wäre zudem gezwungen, die Heimatstadt der Elfen von der bestgeschützten Seite aus anzugreifen. Im Norden, Süden und Westen war die Stadt von Bergen, Felsen und dem Singenden Fluß umgeben. Nur vom Osten aus war sie verwundbar, weil sie hier keinen natürlichen Schutz besaß. Und es gab nur eine einzige Möglichkeit, den Zugang aus dem Osten strategisch zu verteidigen - das Tal von Rhenn. Sollte der Paß fallen, würde der Weg nach Arborlon frei sein.
    Genau dies zeigten auch die Karten. Jerle starrte sie schon seit mehr als einer Stunde an und konnte ihnen doch nichts Neues entnehmen. Die Elfen mußten das Rhenntal gegen den zu erwartenden Angriff der Nordlandarmee verteidigen, oder sie waren verloren. Es gab keine Möglichkeit, eine zweite Verteidigungslinie aufzubauen - zumindest keine, die es wert war, über sie nachzudenken. Damit waren die Grundzüge der Verteidigungsstrategie festgelegt. Ihnen blieb nur Taktik. Die Elfen würden das Tal von Rhenn verteidigen, aber wie? Wie weit nach vorn sollten sie ihre Linien bringen, um den ersten Ansturm zu verlangsamen? Wie viele Male konnten sie es sich leisten zurückzuweichen? Welche Schutzmaßnahmen sollten sie ergreifen, damit sie nicht von einer kleineren Streitkraft eingekreist würden, die in die Wälder hatte eindringen können? Welche Formation sollten sie gegen eine Armee anwenden, die fünfmal so groß war wie ihre und während ihres Marsches nach Westen eine Unzahl von Belagerungsmaschinen angehäuft hatte?
    Die Karten gaben keine direkten Antworten auf diese Fragen, aber indem er sie studierte, halfen sie Jerle, das Notwendige herauszufinden.
    Er schaute wieder durch das Fenster auf den

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