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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Komm mit mir, und wir holen dem Druiden den dritten Schlüssel, ehe er aufwacht. Er liegt dort und wartet auf uns. Du und ich, wir können schaffen, woran der Druide scheitert. Wir finden den Schlüssel und holen ihn her.«
    Bek holte tief Luft. »Weißt du, wo er ist?«
    Der andere bewegte sich leicht, ein fließender Schemen im Mondlicht. »Es ist nur wichtig, dass ich weiß, wie man ihn findet. Der Druide hat mich heute Abend gebeten, ihn zu suchen, und das habe ich getan. Aber jetzt habe ich mich entschieden, noch einmal hinzugehen und ihn zu holen. Willst du nicht mitkommen?«
    Der Junge war sprachlos. Was ging hier eigentlich vor sich?
    »Das sollte leicht für dich sein. Ich kenne dein Herz. Dir hat man erlaubt, nichts zu tun. Du wurdest an Bord gelassen, aber den Grund dafür hast du nicht erfahren. Man hat dich belogen und übergangen, als würdest du nichts zählen. Bist du das nicht leid?«
    Erst vor zwei Tagen hatte Bek den Mut aufgebracht und Walker nach der Stimme gefragt, die er auf Shatterstone plötzlich im Kopf gehört hatte. Der Druide hatte ihm erklärt, es sei lediglich ein Zufall gewesen, dass er seine Gedanken auf Bek gerichtet habe, dass er kurz vor dem Angriff an den Jungen gedacht und sich deshalb instinktiv an ihn gewandt habe. Diese Lüge war offensichtlich, und Bek hatte sich angewidert abgewandt. Truls Rohk spielte offensichtlich genau auf diesen Zwischenfall an.
    »Dies ist deine Chance«, drängte der Gestaltwandler. »Komm mit mir. Wir können tun, was Walker nicht schafft. Hast du Angst?«
    Bek nickte. »Ja.«
    Truls Rohk lachte tief und dröhnend. »Solltest du nicht. Vor gar nichts. Aber ich werde dich beschützen. Komm mit mir. Hol dir etwas von dem, was du bist, vom Druiden zurück. Bring ihn dazu, innezuhalten. Soll er doch noch einmal überdenken, wie er dich einschätzt. Finde etwas über dich selbst heraus, darüber, wer du bist. Willst du das nicht?«
    Bek war sich nicht sicher. Plötzlich war er sich bei überhaupt nichts mehr sicher. Der Gestaltwandler erschreckte ihn aus mehr Gründen, als er sich zu überlegen wagte, aber vor allem durch die düstere Mitteilung, dass Bek nicht der und das war, was er glaubte zu sein. Bek wusste nicht, ob er von diesem Mann und auf diese Weise überhaupt etwas erfahren wollte.
    »Ich werde mein Versprechen halten, Junge«, wisperte Truls Rohk. »Ich erzähle dir meine Wahrheit. Nicht das, was du von Panax gehört hast. Nicht, was du dir vorgestellt hast. Die Wahrheit, wie sie wirklich ist.«
    »Panax meinte, du wärst in einem Feuer…«
    »Panax hat keine Ahnung. Niemand weiß es, außer dem Druiden.«
    Bek starrte ihn an. »Und warum willst du es ausgerechnet mir erzählen?«
    »Weil wir uns ähnlich sind, wie ich bereits sagte. Wir sind uns ähnlich, und vielleicht wirst du, indem du etwas über mich erfährst, auch etwas über dich erfahren. Vielleicht. Ich kann mich in dir wiederfinden. Ich sehe, wie ich vor langer Zeit war, und diese Erinnerung schmerzt mich. Wenn ich dir meine Geschichte erzähle, kann ich den Schmerz möglicherweise ein wenig lindern.«
    Und ihn mir aufhalsen, dachte Bek. Aber er war neugierig. Neugierig und von dem Gestaltwandler fasziniert. Er schaute zur Burg, die vom Mondlicht erhellt war. Truls Rohk hatte auch wegen des Schlüssels Recht. Bek wollte mehr tun, nicht nur den Kabinensteward spielen. Er ärgerte sich, weil er ständig an Bord bleiben musste. Schließlich wollte er das Gefühl haben, ebenfalls Teil der Expedition zu sein. Er wollte etwas Wichtiges vollbringen. Den dritten Schlüssel zu finden würde für den Anfang genügen.
    Allerdings erinnerte er sich auch an die Aale von Flay Creech und den Dschungel von Shatterstone, und so fragte er sich, wie er überhaupt daran denken konnte, dort hinunterzugehen. Truls Rohk wirkte zuversichtlich, doch die Gründe, die er angab, ließen sich durchaus bezweifeln. Dennoch, die anderen waren auch hinuntergestiegen und heil wieder zurückgekehrt. Sollte er sich an Bord vor allem verstecken, was ihnen begegnete? Er hatte gewusst, dass es Risiken geben würde, als er seiner Mitreise zugestimmt hatte. Allen konnte er nicht ausweichen.
    Bloß, sollte er sich so willfährig hineinstürzen?
    »Komm mit mir, Junge«, drängte Truls Rohk ihn erneut. »Rasch ist die Nacht vorüber, und wir müssen handeln, solange es dunkel ist. Der Schlüssel wartet. Ich werde dich beschützen. Du wirst das Gleiche für mich tun. Auf die Art enthüllen wir gegenseitig die verborgenen

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