Shannara VII
Magie der Elfen erforschte, viele Freunde gewonnen. Wenn er die Hilfe der Elfen benötigte, würde der Rat dafür sorgen, daß er sie erhielt - erst recht, seit bekannt war, daß Paranor und die Druiden vernichtet waren. Er erhielt die Erlaubnis, eine Suche nach dem Schwarzen Elfenstein zu organisieren. Unter der Führung von Tay Trefenwyd und Jerle Shannara würde eine entsprechende Gruppe zusammengestellt werden. Was die Bitte um Hilfe für die Zwerge betraf, so versprachen sie, darüber rasch nachzudenken. Der Rat unterstützte Tay nach Kräften - viel stärker noch, als Courtann Ballindarroch geglaubt hätte. Als der König sah, welche Auswirkung Tays Worte auf die Mitglieder des Rates hatten, bestätigte auch er seine Unterstützung, betonte aber gleichzeitig, daß es noch einige Probleme zu lösen galt, bevor den Zwergen Hilfe gesandt werden konnte.
Es war Mitternacht, bevor der Rat sich wieder trennte. Tay und Jerle standen draußen vor dem Versammlungsraum und schlugen einander begeistert auf die Schultern. Der König schritt lächelnd an ihnen vorbei und verschwand. Der Himmel war über und über mit Sternen besät, und die Luft war warm und süß. Ihr Erfolg berauschte die Freunde geradezu. Die Dinge hatten sich genauso entwickelt, wie Tay es gehofft hatte, und am liebsten hätte er es Bremen sofort mitgeteilt. Jerle redete unaufhörlich, er taumelte geradezu vor Aufregung, wenn er an die Reise nach Westen dachte. Ein neues Abenteuer, das ihn aus der langweiligen Routine des Lebens am Hofe von Arborlon erlösen würde.
In diesem Augenblick höchsten Jubels glaubten beide fest daran, daß alles möglich war und sie nichts mehr aufhalten konnte.
Kapitel 10
Als alle anderen fort und sie wieder allein waren, gingen Tay und Jerle zusammen zum Palast. Sie ließen sich Zeit, denn die Freude über ihren Sieg vor dem Hohen Rat hielt sie noch gefangen und keiner der beiden wollte sich schon schlafenlegen. Es war eine ruhige Nacht, die Stadt war erfüllt von Frieden, und die Welt schien ein Ort voller Träume und Stille. Fackeln züngelten in Hauseingängen und an den Wegkreuzungen - ein Leuchtfeuer gegen die Schatten, die jetzt, da der Mond sich anschickte, hinter dem Horizont zu versinken, noch schwärzer schienen. Gebäude ragten aus dem Dunkel, großen Bestien ähnlich, die sich zum Schlafen zusammengerollt hatten. Bäume säumten die Gehwege und umgaben die Heime der Elfen, standen wie Wachen Schulter an Schulter reglos in der Dunkelheit. Ein beruhigendes Gefühl durchströmte Tay, als sein Blick träge über das offene Gelände und zwischen die Schatten hindurch fiel; es war, als würde jemand über sie wachen und sie beschützen. Jerle plauderte munter weiter; er dachte an die bevorstehenden Ereignisse und sprang wild gestikulierend von einem Thema zum nächsten, unterbrochen nur von seinem eigenen dröhnenden Lachen. Tay ließ ihn gewähren, ließ sich wohl auch ein bißchen mitreißen, aber er hatte sich genügend freigemacht, um gleichzeitig zuhören und seine Gedanken in andere Richtungen wandern lassen zu können. Er dachte daran, daß seine Vergangenheit wieder zu einem Teil seines gegenwärtigen Lebens geworden war und daß er nun vielleicht neu beginnen könnte, was er einst zurückgelassen hatte.
»Wir werden Pferde brauchen, um das Sarandanontal zu durchqueren«, dachte Jerle laut vor sich hin. »Aber der Weg durch den Wald bis hinauf zum Tal schaffen wir schneller zu Fuß, und auch in den Grimmzacken nützen uns Pferde nichts. Wir müssen für jeden Teil der Reise andere Vorkehrungen treffen, andere Dinge berücksichtigen.«
Tay nickte, aber er antwortete nicht. Das war auch gar nicht nötig.
»Ein Dutzend sollten wir mindestens sein, aber doppelt so viele wären möglicherweise besser. Wir dürfen nicht zu wenige sein, falls wir gezwungen sind, uns zu verteidigen und zu kämpfen.« Jerle Shannara lachte. »Ich weiß gar nicht, warum ich mir Sorgen mache. Wer würde es wohl wagen, es mit uns zweien aufzunehmen?«
Tay zuckte die Achseln und schaute zu den Lichtern des Palastes, die jetzt ein gutes Stück weiter vorne zwischen den Bäumen hindurchschimmerten. »Ich hoffe nur, daß wir es nicht herausfinden müssen.«
»Nun, wir werden vorsichtig vorgehen, da kannst du sicher sein. Wir brechen in aller Stille auf, halten uns im Schutz der Bäume, meiden gefährliche Orte. Aber…« Er blieb stehen und zwang Tay, ebenfalls anzuhalten und ihn anzusehen. »Wir dürfen keinen Fehler machen - wir
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