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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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übermäßig, denn das wäre ein eindeutiges Zeichen gewesen, daß etwas nicht stimmte. Er bewegte sich, als gehörte er dazu. Er ging an der ersten Reihe der Wachen und Feuerstellen vorbei und schritt in die Mitte des Lagers. Rauch wehte hinter ihm her, und er benutzte ihn wie einen Schleier. Gelächter und laute Rufe drangen zu ihm, die Männer aßen und tranken, erzählten einander Lügengeschichten. Waffen klirrten, und die Lasttiere stampften und schnaubten in der dunstigen Dunkelheit. Risca bewegte sich zwischen ihnen hindurch, ohne langsamer zu werden; niemals verlor er sein Ziel aus dem Blick, das sich jetzt wie ein gezackter Vorsprung aus Stangen und dunklen Wimpeln über der riesigen Armee erhob. Risca trug die Streitaxt jetzt locker an der Seite und gab sich mit Hilfe seiner Magie das Aussehen eines unbedeutenden Soldaten, so als wäre er wie einer von den anderen Gnomenjägern auf dem Weg zu einem unwichtigen Auftrag.
    Er geriet tief in das Gewirr aus Feuerstellen und Männern, umherstehenden Wagen und Stapeln von Versorgungsmaterial, festgebundenen Packtieren, gewaltigen Gestellen mit Spießen und Speeren, deren Stiele und eisenbeschlagene Spitzen sich in den Himmel wanden. Flicker waren damit beschäftigt, Zügel und Ausrüstung auszubessern. Wenn möglich, hielt er sich an den Teil des Lagers, der von den Gnomen besetzt war, aber hin und wieder war er gezwungen, an Gruppen von Trollen vorbeizugehen. Er versuchte, wie ein Gnom zu wirken, ehrerbietig und mißtrauisch, er zeigte keine Furcht, wirkte nicht herausfordernd und drehte sich beim Näherkommen auch nicht ängstlich ab, nur um ihre kantigen, unpersönlichen Gesichter nicht allzu genau ansehen zu müssen.
    Schweiß rann ihm über Rücken und Arme, und das kam nicht von der Hitze. Die Männer streckten sich jetzt in der Nähe des Feuers zum Schlafen aus, rollten sich in ihre Decken und wurden still. Risca ging schneller. Er brauchte den Lärm und das rege Treiben, um seine Bewegungen verbergen zu können. Wenn alle schliefen, würde es auffallen, wenn er als einziger immer noch umherlief. Er näherte sich jetzt dem Refugium des Dämonenlords - er sah, wie sich das Dach gegen den dunklen Himmel abhob. Die Zahl der Feuerstellen nahm ab, je näher er kam, und es wurden auch immer weniger Soldaten. Niemandem war erlaubt, sich in der Nähe des Dämonenlords aufzuhalten, und es verspürte wohl auch niemand den Wunsch dazu. An einer Feuerstelle, an der ein Dutzend Männer schliefen, hielt Risca inne. Es waren Trolle, riesige Kämpfer mit harten Gesichtern; neben ihnen lagen ihre Waffen. Er beachtete sie nicht weiter, sondern studierte den offenen Platz vor ihm. Egal, welche Zeltseite er betrachtete, es waren immer etwa dreißig Meter, die das schwarze Zelt von der schlafenden Armee trennten. Es waren keine Wachen zu sehen. Risca zögerte. Warum gab es keine Wachen? Er schaute sich vorsichtig suchend um. Er fand keine.
    Zu diesem Zeitpunkt hätte er beinahe kehrtgemacht. Irgend etwas war falsch, das spürte er. Es hätten Wachen da sein müssen. Warteten sie im Zelt? Waren sie irgendwo, wo er sie nicht sehen konnte? Um dies herauszufinden, würde er den Platz zwischen der nächsten Feuerstelle und dem Zelt überqueren müssen. Das Licht war jedoch zu hell und würde ihn verraten, und so war er auf die Hilfe seiner Magie angewiesen, um sich unsichtbar zu machen. Da draußen würde er allein sein, ohne irgendeine Möglichkeit, sich zu verstecken.
    Sein Verstand raste. Lauerten vielleicht Schädelträger im Dunkeln? Waren sie alle fort zum Jagen, oder waren einige zurückgeblieben, um den Meister zu beschützen? Standen andere Ungeheuer Wache?
    Die Fragen brannten in ihm, aber er fand keine Antworten.
    Er zögerte noch einen Moment, blickte sich um, lauschte und prüfte die Luft. Dann löste er den Griff seiner Streitaxt und ging los. Er rief Magie herbei, um sich einzuhüllen, um mit der Nacht zu verschmelzen, eins mit der Dunkelheit zu werden - nur einen leisen Hauch, damit diejenigen, die mit Magie vertraut waren, nicht gewarnt werden würden. Er war jetzt vollkommen entschlossen. Er konnte es tun. Er mußte es tun. Er überquerte den Platz so lautlos wie eine Wolke, die über einen windstillen Himmel schwebt. Kein einziges Geräusch drang zu ihm. Keine Bewegung war zu erkennen. Selbst jetzt fand er immer noch niemanden, der das Zelt bewachte.
    Dann war er dort. Die Luft um ihn herum war tödlich still, die Geräusche und Gerüche und Bewegungen der

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