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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Vetter über Magie, das hatte Tamis ihm erzählt. Sie hatte es selbst gesehen; Bek besaß eine Kraft, mit der er Kriecher in Schrott verwandeln konnte. Möglicherweise hatte er sogar Walker gefunden, so dass die beiden jetzt zusammen waren. Und zudem war es ebenfalls nicht auszuschließen, dass sie die Ruinen längst verlassen hatten und bereits in den Bergen waren.
     Wütend hielt er inne. Er redete sich die Sache schön. Damit wollte er doch nur sein schlechtes Gewissen beruhigen, weil er Bek schon wieder im Stich ließ und sein Versprechen ein weiteres Mal brach. In Wirklichkeit glaubte er selbst nicht daran. Und im Herzen schon gar nicht.
     »Was sollen wir machen?«, fragte er schließlich resigniert, weil er genau das tun musste, was nie zu tun er sich geschworen hatte.
     Panax rieb sich das bärtige Kinn. »Wir gehen in den Aleuthra Ark - diese Berge hinter uns -, zusammen mit Obat und seinem Volk, also tiefer nach Parkasia hinein. Die Luftschiffe sind in diese Richtung geflogen. Vielleicht können wir die Jerle Shannara einholen und ihr ein Signal geben.« Er zuckte müde mit den Schultern. »Eventuell kommen wir dann mit dem Leben davon.«
     Glücklicherweise erwähnte er mit keinem Wort die Möglichkeit, zurückzukehren und die Suche nach Bek fortzusetzen. Dies, so sah er ein, würde vermutlich niemals passieren, und ebenso wahrscheinlich würden sie die Ruinen niemals wieder betreten. Ein Versprechen, das er sowieso nicht würde halten können, wollte der Zwerg gar nicht erst geben.
     Allerdings half das Quentin wenig, der sich wie ein Verräter fühlte; immerhin war Ehrlichkeit besser als falsche Hoffnung.
      Verzeih mir, Bek, sagte er zu sich selbst.
     »Sie kommen in unsere Richtung«, drängte Kian plötzlich.
     Eine der Suchgruppen hatte den Rand der Ruinen unterhalb ihres Beobachtungspostens erreicht und die Leichen der Rindge entdeckt, die der Patrinell-Wronk vor zwei Tagen getötet hatte. Die kauernden Wesen schnüffelten am Boden nach Fährten. Eines hob den wölfischen Kopf und schaute in die Richtung, in der sie unter den Bäumen hockten, als könne es sie sehen.
     Ohne weitere Worte schlichen der Zwerg, der Elf und der Hochländer zwischen die Bäume und verschwanden von diesem Ort.
     
    Sie brauchten fast eine Stunde, um die Lichtung zu erreichen, auf der sich Obat und die Rindge versammelt hatten. Das Lager befand sich hoch oben in den Ausläufern des Aleuthra Arks, der sich wie ein zerklüftetes Rückgrat von Nordwesten nach Südosten ins Innere von Parkasia hin erstreckte. Die Rindge wirkten ausgelaugt und entmutigt und dennoch weder schlecht organisiert noch unvorbereitet. Wachposten waren aufgestellt und sprachen die drei Fremden an, lange bevor sie das eigentliche Lager erreichten. Alle Männer waren mit Waffen ausgerüstet. Die größte Gruppe der Überlebenden des Stammes bildeten jedoch Frauen und Kinder, unter Letzteren auch viele Säuglinge. Es waren mindestens hundert Rindge, vermutlich sogar eher zweihundert. Ihre Habseligkeiten hatten sie um sich herum in Bündeln oder Säcken aufgestapelt. Die meisten Angehörigen des Stammes saßen im Schatten und vertrieben sich das Warten mit Plaudern. Im gesprenkelten Licht, das durch die Blätter fiel, sahen sie aus wie hohläugige, verunsicherte Gespenster.
     Obat trat zu Panax und begann sofort auf ihn einzureden. Panax hörte zu und erwiderte schließlich etwas in jener uralten Zwergensprache, mit der er sich schon seit ihrem ersten Treffen erfolgreich verständlich machen konnte. Obat lauschte und schüttelte dann den Kopf. Panax versuchte es erneut und zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Offensichtlich berichtete er von den neuen Luftschiffen und den Eindringlingen. Obat gefiel ganz und gar nicht, was er da hörte.
     Wütend drehte sich Panax zum Hochländer um. »Ich habe ihm gesagt, wir sollten schnellstmöglich aufbrechen und am besten das Gepäck zurücklassen. Wie die Dinge stehen, wird es schon schwierig genug, den Stamm in Sicherheit zu bringen, ohne das ganze Zeug mitzuschleppen. Aber Obat sagt, es sei alles, was seinem Volk an Besitztümern geblieben ist. Sie werden nichts davon aufgeben.«
     Er wandte sich an Kian. »Nimm dir ein paar Rindge, geh zurück und halt Wache.«
     Der Elfenjäger erwiderte nichts, winkte nur ein paar Rindge zu sich und verschwand in raschem Trab zwischen den Bäumen.
     Panax wandte sich wieder an Obat und unternahm einen zweiten Versuch, ihn zu überzeugen. Diesmal gab

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