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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Ichs verkrochen, aus der sie hervorgetreten war, und jetzt fühlte er sich gleichermaßen beraubt und befreit. Er fragte sich, ob er beim nächsten Mal besser damit zurechtkommen würde. Denn ein nächstes Mal würde es gewiss geben. Alles andere erschien ihm unwahrscheinlich.
    Nachdem sie ein gutes Stück hinter sich gebracht hatten, trat er zu Tamis. »Warum marschieren wir in diese Richtung und nicht zurück zur Bucht, in der wir gelandet sind? Was ist mit Bek?«
    Sie schaute ihn an und presste die Lippen aufeinander, bis sie nur noch eine dünne Linie bildeten. »Dazu kann ich zwei Dinge sagen. Zunächst müssen wir herausfinden, wohin Bek aufgebrochen ist, ehe wir ihm folgen können, und außerdem sollen die Mwellrets nicht bemerken, welche Absicht wir verfolgen.«
    Er nickte. »Wir müssen sie glauben machen, wir hätten etwas ganz anderes vor, zum Beispiel davonzulaufen und ins Binnenland zu fliehen.« Er dachte kurz nach. »Aber werden sie nicht erwarten, dass wir zur Jerle Shannara zurückkehren?«
    »Ich hoffte, dass sie genau das erwarten.«
    Die eigentümliche Art, wie sie dies sagte, ließ ihn stutzen. »Was meinst du damit?«
    Tamis stellte sich vor ihn hin, und er musste stehen bleiben. Er zog eine harte, entschlossene Miene. Die anderen gesellten sich zu ihnen. »Der Mwellret hat mir noch etwas erzählt«, sagte sie, »das ich euch bisher verschwiegen habe. Ich glaubte, es könne warten, weil wir sowieso nichts dagegen unternehmen können. Na ja, vielleicht sollte ich es euch doch besser erzählen. Wir haben das Schiff verloren. Die Ilse-Hexe hat einen Weg durch die Säulen des Eises gefunden und überraschte unsere Mannschaft im Kanal. Mit ihrer Magie hat sie die Fahrenden in Schlaf versetzt und gefangen genommen. Außerdem hat sie Soldaten der Föderation und Mwellrets auf dem Schiff zurückgelassen.« Tamis schüttelte den Kopf. »Wir sind uns selbst überlassen.«
    Die anderen starrten sie benommen an. Alle hatten den gleichen Gedanken. Sie saßen in diesem fremden Land fest, und jede Hoffnung, von Redden Alt Mer und seinen Fahrenden gerettet zu werden, löste sich in nichts auf.
    Quentin wollte etwas sagen, doch Tamis schnitt ihm das Wort ab. »Nein, Hochländer, der Mwellret hat nicht gelogen. Dessen habe ich mich versichert. Er blieb dabei. Die Jerle Shannara wird von der Ilse-Hexe kontrolliert. Das Schiff wird nicht kommen und uns abholen.«
    »Dann müssen wir uns das Schiff zurückholen!«, platzte er heraus, ehe er sich bremsen konnte.
    »Sollte nicht allzu schwierig sein«, merkte Panax an und zog eine Augenbraue hoch. »Wir brauchen lediglich Flügel, um zu ihr hinaufzufliegen. Oder vielleicht tut sie uns den Gefallen und kommt weit genug herunter, damit wir zu ihr hochspringen können.«
    »Im Augenblick müssen wir vor allem weitergehen«, mahnte Tamis und ließ das Thema fallen, indem sie sich umdrehte. »Los!«
    Sie setzten ihren Marsch den ganzen Nachmittag über fort und schauten zu, wie die Sonne im Westen unterging, bis es am Horizont nur mehr hell schimmerte. Inzwischen hatten sie die andere Seite der Stadt erreicht und sahen die Bäume des Waldes durch die Lücken in den eingestürzten Gebäuden vor sich. Sie zogen ihre langen Schatten hinter sich her und schlichen geschmeidig wie Öl durch Schutt und Trümmer. Die Hitze ließ nach, die Luft kühlte sich ab. Bislang waren sie auf keine weitere Spur der Mwellrets gestoßen. Allerdings hatten sie auch keine Hinweise auf weitere Überlebende ihrer eigenen Gesellschaft entdeckt. In der Stadt schien es außer ihnen selbst kein Leben zu geben. Die Bäume vor ihnen bildeten eine dunkle Mauer, welche die untergehende Sonne mit einem silbernen Lichtsaum schmückte.
    Tamis blieb stehen und schaute sich in aller Ruhe um. »Ich meine, wir sollten während der Nacht nicht weiter durch die Stadt ziehen«, erklärte sie den anderen. »Bestimmt wimmelt es dort von weiteren Fallen, vielleicht sogar von Wächtern. Am besten warten wir hier bis zum Morgen ab.«
    Quentin hatte sich an den Gedanken gewöhnt, dass sie auf sich gestellt und von jeglicher Rettung von außen abgeschnitten waren und dass sie bei allem, was sie taten, diese Tatsache nicht vergessen durften. Ein einziger Fehler konnte sie teuer zu stehen kommen, sie möglicherweise das Leben kosten. Wenn die Mwellrets ihnen in der Dunkelheit folgten, sollten sie das tun. Mit ein wenig Glück würde die Stadt sie mit ihren Schrecken verschlingen.
    »Schlagen wir das Lager im Wald auf?«,

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