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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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anzutreiben.
    »Seien Sie doch still!«, hallte es zu ihm herunter. »Ich kann sonst nichts hören …«
    »Außer Ihrem Todesschrei werden Sie auch nicht mehr viel zu hören bekommen!« Rick Montana zitterte am ganzen Körper. »Und jetzt treiben Sie sofort die Pferde an!«
    »Bei Gott!«, stieß der Kutscher hervor. »Halten Sie doch endlich Ihren Mund! Da … da kommt etwas …«
    Erneut wollte Rick Montana eine Schimpftirade loslassen, als ihn etwas innehalten ließ, das sich anhörte wie fernes Hufgetrappel. Der Kutscher musste es lange vor ihm wahrgenommen haben und hatte das Gespann zum Stillstand gebracht.
    »Reiter«, flüsterte Montana. Und dann lauter: »Eine Horde Reiter kommt uns entgegen!«
    »Vier, höchstens fünf Mann«, erwiderte der Kutscher und langte nach seiner Winchester. »Bei dem, was ich transportiere, handelt es sich aber garantiert nicht um einen Anstandsbesuch.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« Montana stapfte schwerfällig einige Schritte vor. »Reden Sie von einem Überfall?«
    »Was glauben Sie denn?« Der Kutscher repetierte sein Gewehr und warf einen mitleidigen Blick auf den mittelgroßen Mann, der aus beschlagenen Brillengläsern über den Rücken eines Pferdes schielte. »Ich heiße übrigens Woodlark. Nur für den Fall, dass wir gleich ins Gras beißen. Ist irgendwie netter, gemeinsam mit einem Bekannten anstatt einem Fremden den Löffel abzugeben.«
    »Montana«, stellte sich der Rinderzüchter vor.
    »Das weiß ich«, zischte der Kutscher. »Ich kenne die Passagierliste.«
    Rick Montana überging die Äußerung.
    »Sie kommen über die Kuppe des Hügels!«, rief er und deutete voraus. »Wir stehen hier auf dem Präsentierteller!«
    »Haben Sie ein Schießeisen, Mister?«, fragte Woodlark und stieg vom Bock.
    »Natürlich!«, bestätigte Montana, straffte sich und klopfte auf seine rechte Hüfte.
    »Können Sie damit auch umgehen?«
    »Na hören Sie mal! Ich schieße einer Fliege die Flügel ab. Sie brauchen bloß links oder rechts zu sagen.«
    Woodlark schaute argwöhnisch. »Mir würde es völlig reichen, wenn Sie einen Angreifer in die Brust treffen.«
    Dem anschwellenden Hufschlag heranpreschender Pferde folgten die Silhouetten von vier Berittenen, die sich über die Hügelkuppe schoben. Ohne Vorwarnung eröffneten sie das Feuer.
    »Deckung!«, brüllte Woodlark. Splitter flogen ihm um die Ohren, als die Postkutsche von mehreren Kugeln getroffen wurde. Rick Montana fiel beinahe zu Boden, als er zur Seite stürzte und sich hinter das Fuhrwerk duckte. Seine tastenden Finger strichen über seinen Coltgriff und zerrten die Waffe hervor. Woodlark stieß den Mann an und riss den Verschlag der Kutsche auf.
    »Fender! Montescue! – Raus mit Ihnen!«, befahl der Kutscher den beiden Reisenden. Diese saßen starr und stumm auf ihrer Sitzbank. Ihrer Kleidung nach zu urteilen handelte es sich um Geschäftsleute. Von ihnen würde in dem bevorstehenden Kampf keine Hilfe zu erwarten sein.
    Montescue stürzte vor und konnte sich gerade noch am Türholm festklammern, sonst wäre er in seiner hektischen Eile haltlos vornüber gefallen. Fender drängte sich hinter ihm vor, während weitere Einschüsse die Kutsche erschütterten.
    »Los! Los!«, drängte Woodlark. Er reichte Montescue eine Hand, wollte ihm hinabhelfen – als dessen Körper ihm entgegengeschleudert wurde! Ein Blutschwall spritzte aus seinem Gesicht, genau an der Stelle, an der vorher noch sein rechtes Auge gewesen war. Ohne einen Schrei und gespenstisch lautlos kippte Montescue vornüber und knallte auf den harten Boden. In seinem Hinterkopf prangte ein daumennagelgroßes, rot gerändertes Loch.
    Der Schock ließ Rick Montana erstarren; seine Knie zitterten. Ungläubig waren sein Mund und seine Augen aufgerissen. Der zweite Geschäftsmann wich entsetzt wieder ins Innere der Kutsche zurück. Dann klirrten Scheiben – und mehrere Kugeln gleichzeitig schüttelten Fender durch. Hemd und Jackett färbten sich rot. Seine Hände griffen an Bauch und Brust. Wie in Zeitlupe sank er in sich zusammen und fiel seitlich auf die Sitzbank.
    »Was machen wir jetzt?« Rick Montana war aus seiner Starre erwacht, aber immer noch leidlich unfähig, sich zu bewegen.
    »Ziehen Sie den Kopf ein, Mister, und beten Sie, dass wir überleben.« Der Kutscher legte die Winchester an, konnte jedoch kein Ziel erfassen, da er dem donnernden Kugelhagel ständig ausweichen und sich ducken musste. Die vier Reiter trennten sich und umrundeten das Fuhrwerk

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