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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Aussicht auf Erfolg.«
    Shannice dachte einen Moment lang nach.
    »Gehen wir es gemeinsam an«, meinte sie und verschwendete keinen Gedanken daran, dass sie gerade erst eine bleihaltige Auseinandersetzung hinter sich hatte. »Zu zweit erhöhen sich unsere Chancen um hundert Prozent.«
    Der Sheriff zeigte sich noch unwillig. »Sie wissen nicht, worauf Sie sich einlassen. Ich selbst habe mich überschätzt. Außerdem hat Conaghan sicher noch eine schlagkräftige Truppe im Rücken. Wie sollen wir mit denen fertig werden?«
    »Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist«, erwiderte Shannice. »Zur Not holen wir Verstärkung aus der Stadt. Aber dafür benötigen wir unwiderlegbare Beweise für Conaghans verbrecherische Aktivitäten.«
    »Wenn wir ihnen hinterreiten, legen die uns hinterrücks um«, schüttelte Orchid den Kopf. Er stand ein wenig wackelig auf den Beinen und verzog schmerzvoll das Gesicht, wenn er die rechte Seite belastete.
    »Ich habe keine Pferde gesehen«, sagte Shannice. »Vermutlich sind die Gauner zu Fuß unterwegs.«
    »Im Umkreis von einigen Meilen gibt es bloß die Plains. Wohin sollten sie gehen?«
    Shannice verzog den Mund zu einem wissenden Lächeln.
    »Ich kenne kaum einen Fußbreit der Gegend. Aber da es auf der Erde keinen Unterschlupf gibt, befindet sich vielleicht einer darunter  …«
    Tex Orchid riss verdattert die Augen auf. »Daran habe ich tatsächlich nicht gedacht …«
    »Ich versorge Ihre Wunde«, munterte Shannice den Sheriff auf, »und dann gehen wir auf die Jagd.«
     
     
    Es handelte sich lediglich um einen Streifschuss, der das Fleisch aufgerissen hatte. Shannice hatte die Verletzung gesäubert und einen provisorischen Verband aus Stofffetzen angelegt.
    »Diese Stadt ist so tot wie ein Friedhof«, gab Tex Orchid zu bedenken. »Es kann Tage dauern, bis wir einen unterirdischen Zugang finden. Sofern überhaupt einer existiert.«
    »Werfen wir die Flinte nicht ins Korn, bevor wir es versucht haben«, wandte Shannice ein. »Können Sie halbwegs laufen?«
    »Wird schon gehen.« Der Sheriff tastete über den Wundverband. »Gute Arbeit, Miss Starr. Wird noch dauern, bis ich wieder wie neu bin, aber für den Anfang reicht’s.«
    Die beiden waren auf die Main Street getreten und umrundeten das Scheunengebäude.
    »Sie haben nicht zufällig gesehen, wohin die Flüchtenden gegangen sind?«, fragte die Cheyenne.
    »Nach hinten raus. Da ist eine Öffnung in der Wand.«
    Auf der Rückseite der Scheune fiel ihr Blick auf drei weitere Gebäude. Es waren teils verfallene Häuser, an denen der Wind und der Sand deutliche Spuren hinterlassen hatten.
    »Wir nehmen uns eins nach dem anderen vor«, schlug Shannice vor. »Ich glaube nicht, dass man uns erwartet. Aber vorsichtig sollten wir trotzdem sein.«
    Die Eingangstür des ersten Gebäudes hing in den Scharnieren, als würde sie bereits bei der geringsten Bewegung herausfallen. Shannice stieß sie auf, sodass sie krachend gegen die Innenwand schlug. Auf den ersten Blick offenbarte der Raum, den sie betraten, nichts Außergewöhnliches. Tex Orchid und Shannice wanderten suchend umher, hielten Ausschau nach verborgenen Zugängen und Bodentüren. Fündig wurden sie allerdings nicht.
    »Conaghans Vorsprung wird immer größer«, meinte der Sheriff. »Wenn wir nicht bald etwas entdecken  –«
    Shannice wiegelte ab.
    »Nur eines der drei Häuser kommt infrage«, gab sie sich selbstsicher. »Ist es nicht dieses, dann eben das nächste. Haben wir die Fährte einmal aufgenommen, kann er uns nicht mehr entkommen.«
    Auch in dem zweiten Haus gab es bei oberflächlicher Betrachtung keine bedeutsamen Auffälligkeiten. Als sie bereits wieder hinausgehen wollten, fiel Shannices Blick auf einen Kleiderschrank, der in leichter Schräglage an der Wand lehnte. Sie packte ihn an der schmalen Seite, rückte ihn weg und konnte nicht mehr verhindern, dass er nach hinten überkippte und mit Getöse auf die Dielenbretter polterte. Interessanter aber war, dass in der Wand ein kleiner Verschlag zum Vorschein kam – ähnlich einem Fensterladen –, der mit einem Eisenriegel gesichert war. Dieser war jedoch nicht zugezogen, und so schwang der Verschlag ein Stück weit auf.
    »Da sind sie durch!«, wusste Shannice sofort. »Wir haben den Fluchtweg gefunden, Sheriff!«
    Nacheinander schoben sie sich durch die Öffnung und fanden sich in einem niedrigen Stollen wieder, der sich nach wenigen Metern in Breite und Höhe erweiterte. Über eine behelfsmäßige

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