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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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überblicken. Conaghan, seine streitlustige Begleiterin und auch Steamboat Jack hatten sich durch einen der vier Tunnelgänge, die am Ufer des Flusses mündeten, unbemerkt herangeschlichen. Sie kauerten dicht an die Höhlenwand gepresst und nahmen sie unter Beschuss. Dylan Slaine war dem Kreuzfeuer ausgewichen und hatte sich in den Eingang eines weiteren Stollengangs zurückgezogen. Ohne Zweifel hätte er sich auf Shannice und Morgan Troy gestürzt, wenn er nicht hätte befürchten müssen, von den Kugeln seiner eigenen Leute getroffen zu werden. So aber konnte er aus dem Hinterhalt konzentriertes Feuer abgeben. Es stand vier Colts gegen zwei. Shannice war klar, dass sie den Rückzug antreten mussten, denn früher oder später würden Conaghan und seine Spießgesellen die Oberhand gewinnen.
    »Wohin führt dieser Gang?«, fragte Shannice den Reverend.
    »Hügeliges Gelände«, antwortete er knapp. »Bis zur Ranch ist es eine knappe halbe Meile.«
    Wieder duckte sich Shannice unter den heranpfeifenden Geschossen. Einige Querschläger sausten im Zickzackkurs umher, trafen sie aber nicht.
    »Gebt auf!«, schrie Conaghan. »Ihr habt keine Chance!«
    Hastig lud Shannice ihren Revolver nach und legte erneut an.
    »Er hat recht«, flüsterte sie Troy zu. »Sie werden uns überrennen. Spätestens dann, wenn uns die Munition ausgeht.«
    Die Cheyenne hatte die Worte kaum ausgesprochen, als Judy Garrett aus ihrer Deckung vorsprang und aus zwei Colts gleichzeitig ein wildes Feuer eröffnete. Sie wollte mit Gewalt die sofortige Entscheidung des Kampfes erzwingen und scherte sich nicht darum, dass sie sich in diesem Moment selbst zur Zielscheibe machte.
    Funken sprühten von den Einschlägen am Fels auf, doch Shannice behielt die Nerven.
    Nur ein Schuss, sagte sie sich, legte sich lang auf den Untergrund, sodass sie seitlich an dem Felsvorsprung vorbeiglitt und die Blondine ins Visier nehmen konnte. Für einen Moment erschrak sie, als sie Slaines Waffe in ihre Richtung rucken sah – doch da hatte sie bereits abgedrückt. Es war ein sauberer, gezielter Schuss, der Judy Garretts linken Handrücken streifte und in der Verlängerung ihre Schulter durchschlug. Das Blut spritzte ihr bis ins Gesicht. Ein Aufschrei aus Erschrecken und Schmerz ließ die blonde Frau zurücktaumeln. Noch bevor sie sich in den Stollengang zurückziehen konnte, erwischte sie eine Kugel aus Reverend Troys Revolver in die Hüfte. Judy Garrett ging zu Boden und schleppte sich schwerfällig über den kalten Stein. Shannice und Troy hätten die einmalige Gelegenheit gehabt, ihre Gegnerin unschädlich zu machen, hilflos, wie sie nun war. Doch erstens schossen sich Conaghan, Steamboat Jack und Slaine auf sie ein, und zweitens widerstrebte es Shannice, einem angeschlagenen Feind kaltblütig in den Rücken zu schießen.
    »Hauen wir ab!«, raunte sie Troy zu. »So glimpflich wie jetzt kommen wir nicht mehr aus der Sache raus.«
    »Verdammte Bastarde!«, heulte Steamboat Jack auf. »Ihr werdet tausend Tode sterben!« Sein Ausruf hallte grausig verzerrt von den Höhlenwänden wider.
    »Offenbar habe ich mich in Ihnen getäuscht«, gab der Reverend zu und schaute Shannice an. »Sie sind auch nur ein Opfer der Bande, wie so viele andere …«
    »Darüber reden wir später«, winkte Shannice ab. »Erst retten wir unsere Haut.«
    Sie lief ein Stück vor, während Morgan Troy die Angreifer in Schach hielt. Dann übernahm Shannice diese Aufgabe, bis der Reverend zu ihr aufgeschlossen hatte.
    Als sie schließlich das Labyrinth verließen und frische Luft atmeten, fühlte Shannice sich zum ersten Mal seit vielen Stunden wieder halbwegs sicher.
    Dieser Zustand aber sollte nicht lange anhalten …
     
     
    Steamboat Jack hob die angeschossene Judy Garrett hoch und bettete sie auf seine Arme.
    »Wir bringen dich zur Ranch«, versuchte Miles Conaghan seine Geliebte zu beruhigen. »Dann sehen wir uns deine Verletzungen an.«
    »Mach kein Drama draus«, gab sie zurück. »Ich packe das schon. Aber ich will diese Brut verrecken sehen!« Hass sprühte aus ihren Worten.
    »Darum kümmere ich mich persönlich.« Dylan Slaine tätschelte den Griff seines Säbels. »Dann werden sie erfahren, weshalb man mich den Schlächter nennt.«
    »Spuck keine großen Töne!«, blaffte Judy Garrett. »Die Indianerhure hat dich ganz schön alt aussehen lassen.«
    Slaine ging auf den Vorwurf nicht ein.
    »Ich bekomme meine Chance«, sagte er kühl. »Ich habe sie bisher immer bekommen.«
    Miles

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