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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Postkutsche auch schon Tage überfällig.«
    »Da haben Sie vollkommen recht. Mir scheint fast, ich sollte unsere Ruhestörer ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Möglich, dass Sie doch nicht so harmlos sind, wie ich dachte.«
    Miss Winthorp seufzte ergeben. »Ein Glück, dass Sie in der Stadt sind, sonst bekäme ich kein Auge zu.«
    »Legen Sie sich wieder hin, Miss Winthorp. Sie werden auch in Zukunft beruhigt schlafen können …«
     
     
    Lindsay McPhersons Atem ging schwer, und die Luft aus ihrem Mund und ihrer Nase streiften Shannices Nacken. Die Cheyenne versuchte, nicht die geringste Regung zu machen, denn dann würde die älteste Tochter der McPhersons unweigerlich abdrücken. Die Drohung der doppelläufigen Schrotflinte in ihrem Genick war unmissverständlich; ebenso der nervöse Abzugsfinger der Achtundzwanzigjährigen.
    »Ich könnte meinen Triumph nicht genießen, würde ich euch einfach über den Haufen schießen. Obwohl ich es mag, wenn der grobe Schrot Fleisch zerfetzt.« Die alte Ruth McPherson grinste widerlich, als sie mit Shannice sprach. »Ich mag es, zu spielen. Dein roter Bruder sicher auch.« Sie stand nur wenige Meter von Onatoga entfernt. Auf diese Distanz konnte sie ihm mühelos den Unterleib zerschießen und brauchte dabei nicht einmal zu zielen.
    »Sie haben gesehen, wohin Ihre Spielchen führen«, ließ Shannice sie wissen. »Denn war mein Begräbnis nicht auch nur ein Spiel …?«
    »Man gewinnt und man verliert«, erwiderte die McPherson. »Im Moment aber schätze ich das Risiko nur gering ein, wenn man bedenkt, dass dein Leben nur von einer Fingerkrümmung meiner Tochter abhängt.«
    »Sie sollte nicht allzu lange zögern«, versetzte Shannice. »Lassen Sie mich am Leben, bedeutet es Ihr Ende.«
    »Du riskierst eine ziemlich dicke Lippe, Squaw«, versetzte Ruth. »Vielleicht bist du in der nächsten Sekunde schon tot.«
    »Wo wäre der Unterschied?«, fragte Shannice. »Ob ich jetzt sterbe oder erst in zwei Minuten – für mich ist es gleich. Aber genau das ist mein großer Vorteil.«
    Ruth McPherson lachte; Lindsay stieß den Lauf ihres Gewehrs vor, sodass Shannice den Kopf leicht einzog.
    »Soll ich ihr den Schädel wegschießen, Ma?«
    »Aber nicht doch.« Ruth McPherson war anzusehen, dass es in ihr arbeitete. Sogleich wandte sie sich wieder an Shannice. »Von welchem Vorteil redest du?«
    Shannice Starr schmunzelte, hatte aber das Gesicht weggedreht, sodass Ruth ihr Mienenspiel nicht sah. »Ich habe nichts zu verlieren in deinem Spiel . Also habe ich auch keinen Einsatz. Du aber musst laufend damit rechnen, überwältigt zu werden. Dein Preis ist also verdammt viel höher, obwohl die Erfolgschancen fifty-fifty stehen.«
    Die Worte wirkten noch lange Sekunden nach, bevor Ruth McPherson antwortete.
    »Hör sich einer das ausgebuffte Miststück an.«
    »Es gibt nur zwei Gründe«, fuhr Shannice ungerührt fort, »weshalb ein Mensch in einer Situation wie dieser handelt, wie du es tust. Entweder hat er noch ein Ass im Ärmel und umgeht damit die Spielregeln. Oder  –«
    »Oder was?«, unterbrach Ruth McPherson sie barsch.
    »Oder er ist so unendlich dumm, dass er trotz der Möglichkeit, zu verlieren, alles auf eine Karte setzt, weil sein Spieltrieb ihn unerbittlich dazu zwingt.«
    »Du verdammter, roter Bastard!«, keuchte die alte McPherson. Ihre Hände zitterten leicht. Die Ruhe, die Shannice ausstrahlte, machte sie nervös.
    »Ich knall die stinkende Nutte ab!«, stieß Lindsay mit bebender Stimme hervor.
    »Nein!«, rief Ruth McPherson. »Genau das will sie doch! Hast du nicht zugehört, du dummes Luder? Aber den Gefallen tue ich ihr nicht! Sie hat Angst und will ein rasches Ende. Bläst du ihr den Kopf weg, wird sie es nicht einmal spüren. Wenn ich aber anfange, ihr erst die Hände, dann die Arme, Füße und Beine stückchenweise abzuschießen, wird die Schlampe noch sehr lange leiden. Zuerst aber darf sie zusehen, wie ich ihren Freund auseinandernehme und aus seinem Schwanz und den Hoden ein blutiges Puzzle mache.«
    »Ich schieß ihr den Arsch und die Möse weg!«, kreischte Lindsay begeistert.
    »Halt deinen Mund!«, schnitt Ruth McPhersons Stimme durch den Flur. »Erst bringen wir sie in den Keller. Ich denke, Henry und Dean möchten sich ebenfalls ein wenig mit den beiden beschäftigen. Und du, roter Mann«, sprach sie zu Onatoga, »lässt auf der Stelle dein Schlachtmesser fallen.«
    Dumpf polterte die Klinge zu Boden. Ruth McPherson bedeutete Onatoga sich zur

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