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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Alles für nichts.
    Frank Gilliam bereute mittlerweile seine Kurzschlusshandlung, vor allem deshalb, weil er damit seine Frau hintergangen hatte, die nach wie vor entschlossen war, ihr Heil nicht in der Flucht zu suchen, sondern tapfer durchzuhalten. Der Tod von Jeremy war eine furchtbare Erfahrung gewesen, doch je länger Frank darüber nachdachte, desto sicherer wurde er, dass er sich davon nicht hätte abschrecken lassen dürfen. Der Verkauf der Farm kam einem Verrat an seinem ermordeten Sohn gleich.
    Eine knappe Stunde verging, bis Gilliam das Farmgebäude erreichte. Gwen und Billy-Bob standen bereits auf der Veranda und erwarteten ihn.
    Frank Gilliam trottete auf seinem Schecken gemächlich heran, stieg aus dem Sattel und band das Pferd an einen Querholm des Farmgebäudes.
    »Du warst lange weg«, empfing ihn Gwendoline. »Was hat diese Frau dir gezeigt? Was sollte ihr rätselhaftes Gehabe?« Sie studierte das Gesicht ihres Mannes und erkannte einen Ausdruck darin, den sie nicht recht deuten konnte.
    »Wir waren bei der alten Mine«, antwortete er mit belegter Stimme. Gilliam blickte seinen fast erwachsenen Sohn an, der stumm neben seiner Mutter stand.
    »Der alte Bergwerksschacht?«, hakte Gwen nach. »Du bist mit einer Wildfremden dort hinausgeritten, nur weil sie einige geheimnisvolle Andeutungen gemacht hat?« In ihren Augen spiegelte sich Unverständnis.
    »Die Mine ist voller Gold«, sagte Gilliam weiter. »Wir haben eine Ader entdeckt. Die Vorkommen sind überwältigend …«
    Billy-Bobs Augen glänzten. »Wir sind reich, Dad!«, rief er aus.
    »Das wären wir«, schränkte Gwen ein und wandte sich ihrem Sohn zu, »wenn dein Vater unser Land nicht an den Mayor verkauft hätte. Wir müssen die Farm verlassen, Billy, und uns irgendwo anders ein neues Heim errichten.«
    Die Miene des Jungen wurde düster. Seiner hellen Aufregung folgte tiefe Ernüchterung.
    »Warum hast du das getan, Dad?«, fragte er bitter.
    »Ja, Frank«, fiel auch Gwendoline Gilliam in den Tenor ein, »warum hast du das getan …?«
    Der Farmer schluckte hart und straffte sich. »Ich wollte, dass wir neu anfangen können, wollte eine neue Chance. Nach Jeremys Tod hielt ich es für das Beste, diesem Ort den Rücken zu kehren. Nun weiß ich, dass meine Entscheidung falsch war. Aber es ist noch nicht zu spät …«
    »Es ist zu spät«, stellte Gwen richtig. »Du hast verkauft! Die Farm und das Land gehören uns nicht mehr.«
    »Etherwood hat uns betrogen!«, begehrte Frank Gilliam auf. »Er wusste, dass es in der Mine Gold gibt! Der Vertrag ist ungültig …!«
    »Deine Unterschrift ist es nicht.«
    »Ich werde die Gaunerei aufdecken!«, gab Frank zurück. »Es gibt Gesetze in unserem Land. Ich habe Rechte! Und ich werde unseren Besitz zurückfordern!«
    Gwen Gilliam schüttelte müde den Kopf. »Das ist doch Unsinn. Wie willst du beweisen, dass man dich hintergangen hat?«
    »Das brauche ich nicht. Es gibt andere Möglichkeiten. Ich zahle Etherwood mit gleicher Münze heim, was er uns angetan hat!« Er machte einen schnellen Schritt nach vorne an Gwen vorbei und lief ins Haus. Als er kurz darauf wieder erschien, hatte er einen Revolvergurt umgeschnallt.
    Gwen Gilliams Augen weiteten sich. »Was hast du vor? – Du machst mir Angst!«
    »Ich habe es versaut«, entgegnete Frank. »Aber ich mache es wieder gut. Diesmal gebe ich nicht klein bei!«
    »Sie werden dich töten!«, stieß Gwen hervor. »Dann werde ich mit Billy-Bob allein sein.«
    »Es gibt keinen anderen Ausweg«, blieb Frank stur. »Wenn sie uns nicht zugestehen wollen, was uns gehört, hole ich es mir zurück. Diese Leute verstehen nur eine Sprache!«
    Er band seinen Schecken los und schwang sich in den Sattel. »Ich warte bei der Mine. Wenn die Männer, von denen Miss Starr berichtet hat, zurückkommen, werde ich sie gebührend empfangen.«
    »Ich komme mit dir, Dad!«, rief Billy-Bob aus, wollte sich umdrehen und im Haus verschwinden, wurde jedoch durch den energischen Griff seiner Mutter aufgehalten.
    »Du bleibst bei mir! Ich will nicht auch noch dich verlieren.«
    »Aber Dad braucht mich!«, beharrte der Junge.
    »Dein Dad«, sagte Gwen Gilliam sanft, »braucht einen Schutzengel, aber keinen Fünfzehnjährigen.«
    »Ich bin erwachsen!«, ließ Billy nicht locker. »Hör auf, mich zu bevormunden!«
    Gwen Gilliam schlug dem Jungen mit der flachen Hand ins Gesicht. Erst starrte er bestürzt seine Mutter an, dann senkte er verschämt den Kopf.
    An Frank gewandt, sagte Gwen

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