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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Titel: Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Spaeth , Shi Yan Bao
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Sich selbst sehr gut zu kennen, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, in seiner Persönlichkeit zu wachsen. Denn aus Selbstbewusstsein und Selbstbewusstheit entstehen Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen sowie die Fähigkeit zur Verantwortung. Ich gewinne innere Stärke, indem ich Verantwortung für mich und andere übernehme – diese Einstellung ist besonders wichtig für unser persönliches Wachstum.

DIE SHAOLIN-GESCHICHTE
    Zwei mangelhafte Backsteine
     
    Ein Mönch hatte in seinem Kloster eine Mauer zu bauen. Er gab sich die größte Mühe, alle 1000 Steine, die dafür nötig waren, gerade und gleichmäßig aufeinanderzusetzen. Als die Mauer schließlich fertig war, trat er voller Stolz einen Schritt zurück, um sein Werk zu begutachten. Da sah er – das durfte doch nicht wahr sein! –, dass zwei Backsteine schief in der Mauer saßen. Ein grauenvoller Anblick!
    Eines Tages fiel der Blick eines Gastes auf das Mauerwerk. »Das ist aber eine schöne Mauer!«, bemerkte er. »Mein Herr«, erwiderte der Mönch überrascht, »haben Sie etwa einen Sehfehler? Fallen Ihnen denn nicht die beiden schiefen Backsteine auf?« Die nächsten Worte des Gastes veränderten die Einstellung des Mönches zu seiner Mauer, zu sich selbst und zu vielen anderen Aspekten des Lebens. »Ja«, sagte der Gast, »ich sehe die beiden mangelhaften Backsteine. Aber ich sehe auch 998 gut eingesetzte Steine.« Der Mönch war überwältigt. Zum ersten Mal sah er neben den beiden mangelhaften Backsteinen auch die vielen anderen Backsteine. Sie waren perfekt eingesetzt. Bis dahin hatte sich der Mönch nur auf seine Fehler konzentriert und war allem anderen gegenüber blind gewesen. Doch nun fand er seine Mauer gar nicht mehr grauenvoll.

Sich über
sich selbst bewusst
sein
    Ganz wesentlich für unsere innere Stärke ist – neben dem richtigen Umgang mit Gedanken und Gefühlen und einem starken Körper – noch ein weiterer Aspekt: das Selbstbewusstsein, das beste Mittel gegen Selbstzweifel! Und zwar ist hier ganz wörtlich das Bewusstsein von uns selbst gemeint. Je genauer wir uns kennen und unserer selbst bewusst sind, umso höher ist unser Selbstbewusstsein. Wir reagieren dann nicht überraschend und unvorhersehbar, sondern kennen uns so gut und nehmen uns so deutlich wahr, dass wir uns jederzeit bewusst machen können, was wir denken und fühlen, was unser Körper empfindet, wie wir die Außenwelt wahrnehmen und welche Reaktionen sie bei uns aufgrund unserer Einstellungen und Werte auslöst. Mit dieser Bewusstheit werden wir zu Herren im eigenen Haus, zu selbstbestimmten und selbstverantwortlichen Menschen.
    Aus unserem Bewusstsein von uns selbst entsteht Selbstvertrauen, die Verantwortung für uns selbst und die Akzeptanz unserer selbst. Wir nehmen uns so an, wie wir sind, sagen »Ja« zu unseren »mangelhaften Backsteinen«. Wie der Mönch in der Shaolin-Geschichte können auch wir lernen, unsere Fehler zu akzeptieren und unsere positiven Seiten, unsere Leistung anzuerkennen. Damit ist die Basis für unsere Liebe zu uns selbst gelegt – die Voraussetzung dafür, dass wir auch andere lieben können: Auf Selbstbewusstheit folgt Selbstakzeptanz, auf Selbstakzeptanz folgt Selbstliebe, auf Selbstliebe folgen Mitgefühl, Wohlwollen und liebevolle Güte anderen Menschen und anderen fühlenden Wesen gegenüber. Auf diesem Weg helfen uns die Methoden des Shaolin-Geistestrainings. Mit seiner Hilfe verringern wir Leid, gewinnen innere Stärke und vermehren so das Glück bei uns und bei anderen.

Alles liegt
in uns selbst
    Wenn wir ein hohes Selbstbewusstsein entwickelt haben, werden wir feststellen, dass in uns unendlich viele Facetten und Möglichkeiten stecken, auf die wir immer mehr Zugriff gewinnen können. Wir können uns entscheiden, was wir fördern möchten und was wir vorbeiziehen lassen wollen. So ist es auch mit unseren Werten und Einstellungen. Wie wir etwas bewerten und was wir aus dem machen, was uns widerfährt, darauf kommt es an. Bringt uns jemand aus der Ruhe, so hat er bestimmt irgendetwas gemacht. Dass uns das aber aus der Ruhe bringt, hat in erster Linie etwas mit uns zu tun. So ist das mit all unseren Störgefühlen: Sie entstehen in uns, durch unsere Einstellungen und Werte. Wir projizieren diese lediglich nach außen und schieben damit die Verantwortung für unsere Gedanken, Gefühle und unser Handeln anderen zu.
Eigenverantwortung übernehmen
    Dazu ein Beispiel: Ich ärgere mich, dass mein Partner seine

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