Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke
letztlich davon abhält, die Antworten auf diese Fragen zu suchen und umzusetzen. Zum einen sind das die Gedankenschleifen und Störgefühle, die uns unnützerweise beschäftigen. In den Kapiteln 3 und 4 finden Sie Hinweise, wie Sie lernen können, diese anhaftenden »Ruhestörer« loszulassen.
Darüber hinaus beschäftigen wir uns nur allzu gern und häufig mit unwichtigen Tätigkeiten. So schön Zerstreuung in gewissem Maße auch sein kann, letztlich lenkt sie uns doch nur vom Wesentlichen ab. In diesem Zusammenhang ist es schließlich auch noch wichtig zu überprüfen, ob man sich nicht auch allzu viele Verpflichtungen aufgeladen hat und ob man nicht auch hier Ballast abwerfen kann.
Klare Ziele setzen ohne Verbissenheit
Wenn wir wissen, was uns wirklich wichtig ist, können wir uns auch klare Ziele setzen. Das wiederum ist von Belang, weil nur klar formulierte Ziele sich auch erreichen lassen.
ÜBUNG
Mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen
Stellen Sie eine Liste mit all den Tätigkeiten zusammen, von denen Sie das Gefühl haben, damit Ihre Zeit zu verschwenden (shoppen, fernsehen, belanglose Gespräche …)
Wählen Sie eine davon aus, auf die Sie dann die nächsten drei Wochen verzichten.
Nehmen Sie dann einen zweiten Punkt der Liste, den Sie ab jetzt weglassen, dann einen dritten usw.
Auch wenn Sie in dem einen oder anderen Punkt rückfällig werden, im Großen und Ganzen werden Sie im Lauf der Zeit Zeit gewinnen.
Alles Schwammige gleitet uns aus den Händen. Klare Ziele tragen zu unserer inneren Stärke bei, denn zu wissen, was man will, gibt uns ein Gefühl von Identität und Sicherheit. Natürlich ist es auch hier wieder wichtig, dass wir ergebnisoffen bleiben und Ziele auch verwerfen oder modifizieren, wenn sie sich als falsch erweisen. Damit das nicht zu oft passiert, sollten Sie bei Ihren Zielsetzungen darauf achten, dass sie realistisch sind und ausreichend viele Freiräume für flexible Gestaltungen lassen. Und überprüfen Sie von Zeit zu Zeit die Aktualität Ihrer Ziele. Halten Sie nicht an ihnen fest, wenn sie überholt sind. Und unterteilen Sie den Weg zum Ziel am besten in konkrete Schritte, beziehungsweise stecken Sie sich Teilziele. Das führt zu Erfolgserlebnissen, selbst wenn das Projekt am Ende doch scheitern sollte!
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, es wird Ihnen Hinweise geben, wann für welchen Schritt der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Bleiben Sie aber nicht untätig, sondern planen Sie sinnvoll mit zeitlichen Puffern. So bleiben Sie flexibel und vermeiden Druck und Verbissenheit.
Oft jagen wir dem (vermeintlich) großen Glück hinterher und vergessen dabei, die vielen kleinen glücklichen Momente zu genießen. Und wir lassen uns leicht von schwierigen Situationen aus der Bahn werfen, statt sie (auch) als Möglichkeit zu innerem Wachstum zu sehen. Mithilfe des Leitsatzes: Ich entwickle innere Stärke, indem ich annehme, was geschieht, können wir glücklichere, stabilere Menschen werden.
DIE SHAOLIN-GESCHICHTE
Morgen werde ich glücklich sein
Ein Junge stand kurz vor dem Schulabschluss. Seine Eltern und Lehrer empfahlen ihm, das Fußballspielen an den Wochenenden ausfallen zu lassen und stattdessen fleißig zu lernen. Sie erklärten ihm, wie wichtig der Abschluss sei und dass er glücklich sein würde, wenn er ihn geschafft habe. Er folgte dem Rat und bestand die Prüfung. Aber das machte ihn nicht glücklich. Dann sollte er für einen noch höheren Abschluss ackern und nicht mehr ausgehen. Der höhere Abschluss sei eine Fahrkarte zum Glück. Er folgte dem Rat, bestand die Prüfung, aber es machte ihn nicht glücklich. Nun sollte er sich ausschließlich seinen Studienfächern widmen. Was würde er glücklich sein, wenn er das Studium erst geschafft habe!
Der junge Mann wurde misstrauisch und fing an, die Menschen zu beobachten: Sie arbeiteten schwer, schließlich wollten sie Geld verdienen, um sich ein Auto oder eine Wohnung leisten zu können, was sie bestimmt glücklich machen würde. Und wenn sie erst verheiratet wären, würden sie richtig glücklich sein, und wenn Sie erst die Hypotheken abbezahlt und genügend Geld für den Ruhestand zurückgelegt hätten … Noch vor dem Ruhestand wurden sie religiös – damit sie wenigstens nach ihrem Tod glücklich sein würden.
Ganz im
Hier
und
Jetzt leben
Das Leben findet genau jetzt statt, und zwar nur jetzt. Mit diesem Thema haben wir uns bereits im vorigen Kapitel beschäftigt, wo es um unseren Umgang mit der Zeit ging.
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