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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Titel: Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Spaeth , Shi Yan Bao
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gesunde und natürliche Weise das Loslassen fördern, indem wir nicht alles der Zeit überlassen, die Wunden heilt, sondern unsere Heilung selbst und bewusst in die Hand nehmen .
    »Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben .«
    [ Mark Aurel ]
    Auch bei unserer Angst vor dem Tod hilft uns das Shaolin-Training. Zwar haben wir die Gewissheit, dass alle Menschen irgendwann sterben, intellektuell begriffen. Doch meist scheuen wir davor zurück, uns weiter damit auseinanderzusetzen. Doch gerade wenn wir das tun, können wir die Angst verlieren. So können wir zum Beispiel in Imaginationsübungen den Tod als Teil des Lebenskreislaufs stärker verinnerlichen. Dabei merken wir dann, dass diese Vorstellung nichts Beängstigendes (mehr) hat, sondern lediglich ein Teil des ewigen Kommens und Gehens ist. Da alles beständig im Wandel ist und nichts aus sich selbst heraus existiert, sondern alles mit allem verbunden ist (siehe Kapitel 8), geht es folglich auch nach dem Tod weiter.

Der beste
Ratgeber
für das
Leben
    Die Shaolin-Philosophie kennt wie andere Kulturen die Idee vom Tod als Ratgeber. Vergegenwärtigen Sie sich noch einmal das Bewusstseinsrad, das Sie schon kennengelernt haben. Sie wissen, die Werte und Einstellungen sind die zentrale Stelle, an der wir ansetzen und etwas verändern können, bevor unsere Gefühle ins Spiel kommen. Sie können nun bei größeren und kleineren Krisen das Rad kurzfristig anhalten und die Vorstellung vom »Ratgeber Tod« nutzen. Setzen Sie dann die jetzige Situation, das momentane Problem oder die aktuelle Krise in Relation zu Ihrem oder dem Tod eines geliebten Menschen. Stellen Sie sich diese wohl größte aller Krisen vor – und Sie werden vermutlich merken, wie Ihr momentanes Problem an Bedeutung und damit auch an Negativbewertung, an Krisenhaftigkeit verliert. Denn: »Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids und ein Quell unendlichen Trostes.« (Marie von Ebner-Eschenbach, Hervorhebung vom Verfasser )
    Der eigene Tod ist nicht nur ein hilfreicher Krisenmanager. Er kann uns auch sehr gut dazu dienen, unser Leben zu reflektieren, das heißt, immer wieder einmal zu überprüfen, ob wir uns wirklich mit den wesentlichen Dingen des Lebens beschäftigen und ob wir uns wirklich weitgehend bewusst darüber sind, was wir eigentlich die ganze Zeit so treiben. Eine hilfreiche Übung ist in diesem Zusammenhang – auch wenn sie Ihnen im ersten Moment makaber erscheinen mag – die eigene Grabrede oder der eigene Nachruf.
    Mit dieser Übung kommen wir wieder zurück an den Anfang des Buches, ja mehr noch, sie enthält im Prinzip alle Shaolin-Weisheiten, die Sie im Lauf der Lektüre kennengelernt haben: Es geht um Achtsamkeit und die Kunst des Loslassens, um eine klare Selbstbewusstheit und einen stärkenden Umgang mit Gedanken, Wertungen und Gefühlen, um den Umgang mit unseren Mitmenschen und auch um den richtigen Zeitpunkt. Und schließlich ist natürlich auch – solange wir leben – unser Körper von Bedeutung.
    Wenn Ihnen die Übung »Grabrede« nicht gleich gelingen mag, können Sie also immer wieder auf die Übungen in den vorhergehenden Kapiteln zurückgreifen.
    Nicht zuletzt erinnert die Übung uns daran, dass alles, auch das Schlimmste, dazu beitragen kann, dass wir innerlich stark werden. Denken Sie daran: »Wenn man alles, was einem begegnet, als Möglichkeit zu innerem Wachstum ansieht, gewinnt man innere Stärke.« So heißt es bei dem Meditationsmeister Milarepa.
    ÜBUNG
    Die eigene Grabrede
Verfassen Sie einen Nachruf auf sich selbst. Sinn der Übung ist herauszufinden, was man gerne bei der eigenen Beerdigung über sich hören möchte. Wahrscheinlich kaum, »wäre besser noch ein bisschen länger im Büro geblieben« oder »hätte sein Haus besser aufräumen sollen« oder »hätte mehr Geld auf dem Konto anhäufen können«. Meistens möchten wir doch in Erinnerung bleiben mit Eigenschaften wie, »ist liebevoll und mitfühlend«, »hat sich intensiv um die Familie gekümmert«, »war ein guter Freund und verlässlicher Kollege«.
Vergleichen Sie dann die Rede mit Ihrem alltäglichen Handeln und halten Sie fest, was Sie ändern wollen, damit Sie dem Ideal in Ihrem Nachruf näher kommen. Am besten gelingt Ihnen der zweite Schritt mit einer zweiten Grabrede, in der Sie ehrlich schreiben, wie sie wohl im Augenblick ausfallen würde.

Bücher und Adressen, die weiterhelfen
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    Brahm, Ajahn:

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