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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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lächelte. »Mal sehen, was ich Ihnen anbieten kann, Sharpe, obwohl es Ihnen möglicherweise nicht gefallen wird.«
    »Nicht gefallen?«, fragte Sharpe verwundert.
    »Nachdem Sie Harwich verlassen haben, Sharpe«, sagte Lord Pumphrey mit offensichtlichem Vergnügen, »und bevor wir an Bord eines äußerst unbehaglichen Schiffs gingen, kam ein sonderbarer Bericht aus London. Ein schockierender Mord, ausgerechnet in Wapping. Eigentlich nichts Besonderes daran, wenn nicht ein Dutzend Zeugen dieses Verbrechens geschworen hätten, dass der Täter ein Armeeoffizier war. Wie finden Sie das, Sharpe?« Er wartete auf eine Antwort, doch Sharpe schwieg. Pumphrey zuckte mit den Schultern. »Kümmern Sie sich um meinen unbedeutenden Botengang, Sharpe, und ich werde sicherstellen, dass Sie ein Armeeoffizier bleiben, wenn auch ein verachteter Quartiermeister. Was den Quartiermeister anbetrifft, nun, ich bin mir sicher, dass zu gegebener Zeit Ihre Verdienste Sie über diesen Posten weit erheben werden und ich Ihre Karriere mit Stolz verfolgen kann, in dem Wissen, dass ich Sie in einer Krisenzeit erhalten habe. Und ich verspreche Ihnen, dass ich mein Bestes tun werde, um Ihre Interessen zu fördern.« Er blickte zum Himmel. »Es bewölkt sich sehr gut. Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen nicht zum Abschied winke. Ich könnte mir eine Erkältung holen, wenn ich hierbliebe.«
    »Mylord ...«, begann Sharpe.
    Pumphrey hob eine Hand und brachte ihn zum Verstummen. Dann klappte er seine Staffelei zusammen und nahm die Malkiste. »Der Mann in Wapping war enthauptet, heißt es, es wurde ihm der Kopf abgeschlagen. Richten Sie John Lavisser meine Grüße aus, ja?« Dann ging er davon.
    Bastard, dachte Sharpe. Er mochte ihn trotzdem. Dann wandte er sich ab und ging zu dem Boot. Midshipman Collier hatte das Kommando. Er war seit Trafalgar gewachsen und jetzt ein junger Mann, dessen Lächeln Freude zeigte, Sharpe wiederzusehen. »Wir wussten, dass auf uns dreckige Arbeit wartet, als wir hörten, dass Sie kommen. Sie erinnern sich an Hopper?«
    »Hopper ist unvergesslich«, sagte Sharpe und grinste den Bootsmann der Crew an, der seine Stirnlocke wegstrich. »Und Clouter!« Sharpe entdecke den riesigen Schwarzen, dessen rechte Hand jetzt nur noch zwei Finger hatte, eine Erinnerung an Trafalgar. »Wie geht es Ihnen, Clouter?«
    »Prima, Sir.«
    »Sollen wir?«, fragte Collier.
    Sharpe beobachtete, wie Lord Pumphrey sich einen Weg über die Dünen suchte.
    Jetzt musste er also wieder in die Stadt gehen und einen Mord begehen.
    Und das Gold finden. Und nach Astrid suchen. Diese letzte Aufgabe schien die wichtigste zu sein.
    Immer noch verwirrt, stieg er in das Boot.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2011

KAPITEL 9
 
    Die Barkasse brachte Sharpe statt zur Pucelle nur zur Vesuvius, einem Bombenschiff, das viel näher an der Hafenmündung ankerte. Captain Chase wartete an Bord, augenscheinlich zur Besorgnis des Kapitäns, einem Lieutenant, der gewaltigen Respekt vor einem echten Post Captain an Bord seines Schiffes hatte. Sharpe und Collier als Offizieren wurde mit dem Pfeifen die Erlaubnis erteilt, an Bord des Bombenschiffes zu gehen.
    »Ich dachte, wir verbringen den Tag hier, Sharpe«, erklärte Chase. »Ich schicke meine Crew in die Stadt mit Ihnen, und es ist viel näher von hier aus zu segeln als von der Pucelle aus. Ich habe Abendessen mitgebracht.«
    »Und Waffen, Sir?«
    »Hopper hat Ihr Arsenal.«
    Sharpe hatte noch das Gewehr, dass er in Köge geliehen hatte, aber er hatte Chase um weitere Waffen gebeten, und Hopper hatte sie von der Pucelle mitgebracht. Da waren ein schweres Entermesser, zwei Pistolen und eine der massiven siebenläufigen Waffen, die Sharpe bei Trafalgar benutzt hatte. Es war eine Marine-Waffe von atemberaubender Grausamkeit und beschränkter Nützlichkeit. Die sieben Läufe, jeder mit einem halben Zoll Durchmesser, konnten zusammen abgefeuert werden, doch die Waffe, die entwickelt worden war, um von der Takelage hinab auf ein feindliches Deck zu feuern, konnte nur in einer halben Ewigkeit geladen werden. Trotzdem war sie, einmal und richtig eingesetzt, verheerend.
    Sharpe hängte die schwere Waffe neben dem Gewehr an seine Schulter und schnallte das Entermesser an die Hüfte. »Gut, wieder eine richtige Klinge zu haben. Sie kommen also mit in die Stadt, Hopper?«
    »Der Captain wollte die Besten, Sir«, sagte Hopper, dann zögerte er. »Die Jungs und ich, Sir ...«
    »Ihr seid die

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