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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Mann, dem sein Geschäft mehr bedeutet als seine Tochter, verdient es nicht, glücklich zu sein«, sagte Sharpe.
    »Er hat hart gearbeitet«, sagte Astrid, als erkläre das alles.
    »Und es wird alles umsonst gewesen sein, wenn er hierbleibt«, warnte Sharpe. »Die Franzosen werden ihn jagen.«
    »Was kann er denn sonst tun?«, fragte Astrid.
    »Nach Britannien umziehen«, sagte Sharpe. »Seine alten Freunde im Außenministerium wollen das.«
    »Tatsächlich?«
    »Das haben sie mir gesagt.«
    Astrid schüttelte den Kopf. »Nach der Bombardierung? Nein, er wird nicht nach England gehen. Er ist ein loyaler Däne.«
    »Und du?«
    »Ich?«
    »Du musst Verwandte in Britannien haben, nicht wahr?«
    Astrid nickte. »Die Schwester meiner Mutter lebt in Hampshire. Vor langer Zeit habe ich sie besucht. Ich fand es sehr schön dort.«
    »Dann geh nach Hampshire«, sagte Sharpe. Ein Granatensplitter schlug durch die Zweige über ihnen. Vögel zeterten, weil sie von dem Lärm erschreckt worden waren.
    »Und was würde ich in Hampshire tun?«, fragte Astrid.
    »Das«, sagte Sharpe und küsste sie. Für einen Moment war sie reserviert, dann erkannte er, das es nur ihre Überraschung war, denn sie legte die Arme um ihn und erwiderte den Kuss mit erstaunlicher Heftigkeit. Sie küssten sich wieder, und dann nahm er sie in die Arme, und sie legte den Kopf auf seine Schulter und sagte lange nichts, klammerte sich nur an ihn. Sechs weitere Bomben fielen. Der Schein der Flammen zeigte sich jetzt über den Mauern der Zitadelle, dann explodierte ein Geschoss in einem zweiten Magazin, und Astrid erschauerte in Sharpes Armen, als die ganze Stadt zu erzittern schien.
    »Ich kann nicht nach England gehen«, sagte Astrid. »Nicht, solange Vater lebt.« Sie zog den Kopf etwas zurück, sodass sie ihm in die Augen blicken konnte. »Kannst du hierherkommen?«
    »Es ist eine schöne Stadt«, sagte Sharpe und dachte: Was davon übrig bleibt.
    »Du wärst willkommen«, sagte sie. Ihr Gesicht war ernst, und in ihren Augen spiegelte sich der Feuerschein. »Du wärst wirklich willkommen.«
    »Nicht bei Aksel«, sagte Sharpe mit einem Lächeln.
    »Nein, nicht bei Aksel.« Sie erwiderte das Lächeln. »Ich sollte heimgehen«, sagte sie, blieb jedoch in seinen Armen. »Würdest du wirklich hierbleiben?«
    »Das werde ich«, sagte Sharpe.
    Sie runzelte die Stirn. »Ich kenne dich noch nicht richtig, oder?«
    Er küsste sie von Neuem, diesmal sanft und zärtlich. »Du kennst mich.«
    »Wir müssen dem Herzen vertrauen, ja?«
    »Vertrau dem Herzen«, sagte Sharpe. Sie lächelte, dann lachte sie und zog ihn vom Baum fort.
    »Ich kenne dich wirklich noch nicht richtig«, sagte sie. Sie hielt seine Hand, während sie gingen. »Aber du bist wie Nils. Er fluchte schrecklich!«
    »Ein Däne, der fluchte?«
    Sie lachte. »Er brachte mich auch zum Lachen.« Sie schwang Sharpes Hand, konnte plötzlich die Freude nicht unterdrücken, die sie erfüllte, obwohl die Stadt rings um sie brannte. »Und du?«, fragte sie. »Warst du nie verheiratet?«
    »Nein.«
    »Nicht mal nahe daran?«
    »Nahe genug«, sagte er, und er erzählte ihr von Grace. Während dieser Geschichte näherten sie sich dem Ulfedts Plads, und als sie endete, blieb Astrid stehen und umarmte ihn. »Ich glaube«, sagte sie, »wir beide brauchen etwas Glück.«
    »Dein Vater wird nicht glücklich sein«, sagte Sharpe. »Er mag mich nicht. Ich bin ihm nicht religiös genug.«
    »Dann musst du ihm erzählen, dass du auf der Suche nach Gott bist«, sagte Astrid. Sie ging ein paar Schritte weiter und zuckte zusammen, als weitere Bomben die Nacht erschütterten. »Es ist nicht nur Religion«, fuhr sie fort. »Vater denkt, jeder Mann will mich ihm wegnehmen, aber wenn ich ihm sage, dass du hierbleibst, wird er vielleicht nicht ärgerlich sein.«
    »Ich werde hierbleiben«, sagte Sharpe, und er war erstaunt, dass eine Entscheidung, die sein Leben ändern würde, so leicht zu treffen war. Doch warum nicht?, dachte er. Was erwartete ihn in England? Er konnte nach Shorncliffe zurückkehren, aber dann würde er wieder Quartiermeister sein, verabscheut von Offizieren wie Dunnett, weil er am falschen Ort geboren worden war. Und er mochte Kopenhagen. Die Leute waren langweilig fromm, doch das schien ein geringer Preis für das Glück zu sein, das er wünschte. Und hatte er nicht erwogen, für Ebenezer Fairley in Britannien zu arbeiten? Warum also nicht für Ole Skovgaard in Dänemark? Und mit etwas Glück konnte er einen

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