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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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zurückgekehrt. Die Armee wollte ihn nicht, so würde er sich von der Armee verabschieden. Aber zuerst brauchte er Geld.
    Er beobachtete, wie der Zeitnehmer eine plumpe Taschenuhr hob. Eine Münze war geworfen worden, und die Hündin würde als Erste kämpfen. Nobleman wurde aus der Arena gehoben, zwei Käfige wurden über die Planken hineingereicht. Ein kleiner Junge entriegelte die Käfige und öffnete sie, dann kletterte er über die Planken aus der Arena.
    Sechsunddreißig Ratten huschten aus den Käfigen über den Sand.
    »Seid ihr aufgewacht und bereit?«, rief der Mann in der Arena. Die Zuschauer johlten.
    »Fünf Sekunden!«, rief der Zeitnehmer, ein betrunkener Lehrer, und spähte auf seine Uhr. »Jetzt!«
    Die Hündin wurde freigelassen, und Sharpe und Pierce lehnten sich vor. Priscilla war gut. Die ersten beiden Ratten starben, bevor die anderen auch nur erkannten, dass ein Raubtier unter ihnen war. Sie biss ihnen in den Nacken, schüttelte sie heftig und ließ sie sofort fallen, doch dann überwältigte sie die Erregung, und sie verlor wertvolle Sekunden, indem sie nach drei, vier Ratten gleichzeitig schnappte. »Schüttele sie!«, brüllte ihr Besitzer. Seine Stimme ging im Johlen der Zuschauer unter. Priscilla rannte in eine Gruppe Ratten und wütete wieder, ignorierte die Tiere, die sie angriffen, und dann wollte sie ein großes, schwarzes Opfer nicht loslassen. Sie hatte sich in ihrem Nacken verbissen. »Lass fallen! Die ist alle!«, schrie der Besitzer. »Lass fallen, du blöder Hund! Die ist doch tot!«
    »Sie ist zu jung«, sagte Pierce. »Ich habe Phil gesagt, er soll ihr ein halbes Jahr Zeit geben. Lass sie üben, habe ich gesagt, aber er wollte nicht hören. Hat Bohnen in den Ohren, das ist sein Problem.« Er starrte wieder Sharpe an. »Ich kann es noch immer nicht glauben. Dick Sharpe ein feiner Pinkel von Offizier! Und Hocking hat dich nicht erkannt?«
    »Ich will auch nicht, dass er mich erkennt.«
    »Ich erzähle es dem Bastard nicht.« Pierce setzte sich zurück, um zu beobachten, wie Priscilla die letzten paar Ratten jagte. Der Sand war mit frischem Blut bespritzt. Einige der Ratten waren nur verletzt, und diejenigen Wetter, die auf Priscilla gesetzt hatten, feuerten sie an, sie zu erledigen. »Als ich sie zum ersten Mal sah, dachte ich, sie würde jagen wie ihre Mutter«, sagte Pierce. »Mann, das war eine kaltherzige Killerin. Priscilla ist noch zu jung. Aber sie wird noch besser werden.« Er beobachtete, wie sie eine Ratte tötete, die zuvor besonders schwer zu fassen gewesen war. Priscilla schüttelte sie jetzt hart, und Blut spritzte auf die Zuschauer, die am nächsten an der Barriere saßen. »Es sind nicht die Zähne, die sie töten, sondern es ist das Schütteln.«
    »Ich weiß.«
    »Natürlich weißt du das, natürlich.« Pierce beobachtete, als der Junge wieder in die Arena kletterte und die blutigen Ratten in einen Sack steckte. »Lumpy versucht immer noch, die toten Ratten zu verkaufen«, sagte er. »Man könnte annehmen, dass jemand sie essen will. Nichts gegen Rattenfrikadellen, wenn man nicht weiß, was drin ist. Aber niemand will die toten Ratten kaufen.« Er blickte hinab zu Jem Hocking. »Wird es Verdruss geben?«
    »Würde dir das was ausmachen?«
    Pierce stocherte mit einem langen Fingernagel zwischen den Zähnen herum. »Nein«, sagte er. »Und Lumpy würde sich freuen. Er will hier den Laden schmeißen, aber Hocking lässt ihn nicht.«
    »Er lässt ihn nicht?«
    »Hocking ist jetzt der Besitzer dieses Lokals. Er besitzt jedes Haus in der Straße, der Bastard.« Zwei weitere Käfige in der Arena wurden geöffnet, und die Ratten, schwarz und glatt, krochen heraus, und Geschrei der Zuschauer begrüßte den Hund. Er wurde kurz über den Sand gehalten, auf dem es vor Ratten wimmelte, und dann fallen gelassen. Er begann sofort zu kämpfen und ging gewaltig zur Sache. Pierce grinste. »Bei diesem wird Jem sein letztes Hemd verlieren.«
    Priscilla war gut und schnell gewesen, aber der Rüde war alt und erfahren. Er tötete geschickt und schnell, und die Schreie der Menge wurden lauter. Anscheinend hatten die meisten auf den Rüden gesetzt, und die Freude zu gewinnen wurde verdoppelt durch das Wissen, dass Jem Hocking zur Kasse gebeten wurde. Doch Jem Hocking kannte genügend Tricks, um nicht zu verlieren. Der Hund hatte etwa zwanzig Ratten getötet, als plötzlich ein Zuschauer dafür sorgte, dass die Wetter keinen Gewinn einstreichen konnten. Der Mann in der ersten Reihe

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