Sharpes Beute
oben Feinde hatte, Männer, die seine Grobheit nicht mochten. »Welcher Job, Sir?«, fragte Sharpe.
»Einer, bei dem Sie sterben könnten, Sharpe«, sagte Baird trocken. Er trank sein Glas leer und füllte es von Neuem. »Wir schicken einen Gardisten nach Kopenhagen. Unsere Beteiligung in Kopenhagen soll geheim sein, aber ich wage zu sagen, dass jeder französische Agent in London bereits davon weiß. Dieser Mann reist morgen ab, und ich brauche jemanden, der ihn am Leben erhält. Er ist kein richtiger Soldat, Sharpe, sondern ein Adjutant des Duke of York. Keiner von diesen ...«, er sah Sharpe zum Tisch mit den Theaterbesuchern blicken, »... aber von der gleichen Gattung. Er ist ein Kurier, Sharpe, kein Soldat. Sie werden keinen besseren Mann zum Bewachen des königlichen Pisspotts finden, aber Sie würden ihm nicht in eine Bresche folgen, nicht, wenn Sie siegen wollen.«
»Er reist morgen?«, fragte Sharpe.
»Aye. Ich weiß, das ist kurzfristig. Wir hatten einen anderen Mann bereit zum Händchenhalten, aber er wurde vor zwei Tagen ermordet. So hat der Duke of York mir den Befehl gegeben, einen Ersatzmann zu finden. Ich dachte sofort an Sie, aber ich wusste nicht, wo ich Sie finden könnte. Dann schickte Gott mich ins Theater, und ich fand Sie danach hier bei Frog Prick grübelnd beim Ale. Gut gemacht, lieber Gott. Und es würde Ihnen nichts ausmachen, ein paar Franzmännern die Kehle durchzuschneiden?«
»Nein, Sir.«
»Unser verdammter Gardist sagt, er brauche keinen Beschützer. Sagt, es gebe keine Gefahr, aber was weiß er schon? Und sein Vorgesetzter, der Duke, besteht darauf, dass er von jemandem, der zu kämpfen weiß, begleitet wird, und bei Gott, Sharpe, Sie wissen zu kämpfen. Fast so gut wie ich!«
»Fast so gut, Sir«, stimmte Sharpe zu.
»Also stehen Sie unter Befehl, Sharpe.« Der General packte die Portweinflasche am Hals und schob seinen Stuhl zurück. »Übernachten Sie hier?«
»Jawohl, Sir.«
»Ich ebenfalls. Und ich habe morgen um sieben eine Kutsche hier, die uns nach Harwich bringt.« Baird stand auf und verharrte. »Es ist sonderbar, Sharpe, aber wenn Sie Ihre Sache richtig machen, werden Sie einen Krieg verhindern. Komisch für einen Soldaten, finden Sie nicht auch? Wie können wir auf der Karriereleiter aufsteigen, wenn wir nicht kämpfen können? Aber trotzdem bezweifle ich, dass wir so bald aus unseren Schwertern Pflugscharen machen, es sei denn, die Franzosen kommen plötzlich zur Vernunft. Dann also bis morgen, junger Mann.«
Baird nickte Sharpe brüsk zu und kehrte zu seinen Gefährten zurück, während Sharpe überrascht dachte: Er hat mir nicht mal gesagt, warum der Gardist nach Kopenhagen geschickt wird. Und ich bin nicht gefragt worden, ob ich bereit bin, ihn zu begleiten. Anscheinend ist Baird von meiner Zustimmung ausgegangen. Sharpe nahm an, dass Baird recht hatte, denn ob es ihm gefiel oder nicht, er war ein Soldat.
Am nächsten Morgen um sieben war der General in mieser Stimmung. Sein Adjutant, ein Captain Gordon, erklärte Bairds schlechte Laune, indem er eine imaginäre Flasche an die Lippen setzte und schluckte. Dann riet er Sharpe per Pantomime, nichts zu tun oder zu sagen, was den Kater des Generals ärgern konnte.
Sharpe setzte sich still auf den vorderen Sitz, während Baird hinten saß und grollte, dass London stinke, das Wetter mies und die Sitze in der Kutsche eine Beleidigung für jeden Hintern seien.
Die Kutsche schwankte, als die Angestellten der Pension das Gepäck des Generals auf dem Dach festzurrten, und es gab eine Verzögerung, weil ein weiterer Passagier darauf bestand, dass sein Gepäck neben dem Bairds festgemacht wurde. Der Neuankömmling war ein Zivilist, der wie dreißig wirkte. Er war sehr schlank und hatte ein vogelartiges Gesicht, auf dem ein Schönheitspflaster haftete. Er trug einen silbergrauen Rock, der mit weißer Spitze besetzt war, und hielt einen Stock mit goldenem Knauf in der Hand, an dem ein seidenes Taschentuch hing. Sein schwarzes Haar war mit parfümiertem Öl geglättet und wurde von einem silberfarbenen Band gehalten. Er stieg in die Kutsche und setzte sich wortlos gegenüber von Sharpe hin.
»Sie sind spät dran, Mylord«, blaffte Baird.
Der junge Mann hob eine behandschuhte Hand und wedelte damit, wie um zu sagen, Baird sei extrem langweilig. Dann schloss er die Augen. Baird wollte nicht mit Seiner Lordschaft streiten. Stattdessen sah er Sharpe finster an. »Sie haben immer noch Blut am Rock, Sharpe.«
»Tut mir
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