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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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steckte sie in seine Uhrtasche. Er atmete tief durch, hob seinen Degen und schrie: »Jetzt!«
    Und der Fahnenträger stürmte über den Hügelkamm, und dahinter folgte eine Woge von Männern und eilte auf die Mauern zu.
    Ein paar Sekunden war es in der Festung still, dann wurde die erste Rakete abgefeuert. Sie schien mit einer Rauchfahne auf die vorrückenden Soldaten zuzurasen, dann drehte sie sich abrupt und stieg in den klaren Himmel.
    Und dann begann das Krachen der Geschütze.
 
    Colonel William Dodd sah die fehlgeleitete Rakete in den Himmel rasen, in ihrem eigenen Rauch taumeln und dann abstürzen. Manu Bappus Geschütze begannen zu feuern, und Dodd wusste, dass der britische Angriff im Gange war, obwohl er ihn nicht sehen konnte, weil das äußere Fort ihm die Sicht verdeckte. »Gopal!«, rief er nach seinem Stellvertreter.
    »Sahib?«
    »Schließ die Tore.«
    »Sahib?« Gopal starrte den Colonel stirnrunzelnd an. Es war mit Manu Bappu besprochen worden, dass die vier Tore, die den Eingang zum inneren Fort blockierten, offen gelassen wurden, sodass sich die Verteidiger des äußeren Forts schnell zurückziehen konnten, wenn es nötig war. Dodd hatte sogar eine Kompanie zur Wache beim äußersten Tor postiert, die sicherstellen sollte, dass keine britischen Verfolger hinter Manu Bappus Männern eindringen konnten, und jetzt schlug Dodd vor, dass die Tore geschlossen werden sollten? »Sie wollen, dass ich die Tore schließen lasse, Sahib?«, fragte Gopal und fragte sich, ob er das missverstanden hatte.
    »Schließe sie, verriegele sie und vergiss sie«, sagte Dodd, »und zieh dich mit dem Zug in die Festung zurück. Ich habe was anderes mit ihm vor.«
    »Aber, Sahib, wenn ...«
    »Du hast mich gehört, Jemadar! Beweg dich!«
    Gopal rannte los, um Dodds Anweisung zu befolgen, und der Colonel ging über den Wehrgang, bis er über dem Eingang stand und sich davon überzeugen konnte, dass seine Befehle ausgeführt wurden. Er beobachtete zufrieden, wie die Soldaten, die das äußere Tor bewachten, in die Festung zurückkehrten, und dann wurden die vier breiten Tore eines nach dem anderen geschlossen. Die großen Riegel, jeder so dick wie ein menschlicher Oberschenkel, wurden in ihre Metallhalterungen gelegt. Das äußere Fort war nun isoliert. Wenn Manu Bappu die Briten zurückschlug, würde es einfach sein, die Tore wieder zu öffnen, aber wenn er verlor und flüchtete, würde er zwischen Dodds Kobras und den vorrückenden Briten in der Falle sitzen.
    »Ihr seht, dass ich die Tore habe schließen lassen!«, rief er zu seinen Männern hinunter. »Und sie werden geschlossen bleiben. Sie werden nur mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis geöffnet werden. Und wenn all die Maharadschas von Indien dort draußen stehen und Einlass begehren, die Tore bleiben geschlossen. Ist das verstanden worden?«
    Die weiß berockten Soldaten, oder zumindest die paar, die etwas Englisch sprachen, nickten, während Dodd die Befehle für die anderen übersetzen ließ. Keiner zeigte viel Interesse an der Entscheidung. Sie vertrauten ihrem Colonel, und wenn er die Tore geschlossen halten wollte, dann sollte es so sein.
    Dodd beobachtete, wie sich der Rauch auf der abgewandten Seite des äußeren Forts verdichtete. Ein grimmiger Kampf war dort entbrannt, doch er hatte nichts damit zu tun. Er würde erst zu kämpfen anfangen, wenn die Briten über die Schlucht das innere Fort angriffen. Doch ihre Attacken würden zu nichts führen. Der einzige Weg ins innere Fort war der durch die Tore, und das war unmöglich. Die Briten mochten das erste Tor mit Kanonenfeuer zerstören, doch wenn sie erst hindurch waren, würden sie feststellen, dass die Eingangshalle scharf nach links abknickte und ihr Geschütz nicht durch den Gang auf die anderen Tore schießen konnte. Sie würden sich ihren Weg durch die enge Passage freikämpfen müssen, versuchen müssen, die folgenden Tore mit Äxten zu zerstören, und die ganze Zeit über würden seine Männer sie mit Feuer von den flankierenden Mauern beharken.
    »Sahib?«, rief Gopal. Dodd wandte sich um und sah, dass der Jemadar auf den Pfad wies, der zum Palast führte. Beny Singh war auf dem Pfad erschienen, begleitet von einem Diener, der einen Sonnenschirm trug, um den Killadar vor der heißen Sonne zu schützen.
    »Schick ihn hier rauf!«, rief Dodd zurück.
    Dodd war begeistert, weil seine Taktik so gut klappte. Manu Bappu war bereits vom sicheren Rückzugsort abgeschnitten, und nur Beny Singh konnte ihm

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