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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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fast kurz angebunden, von einer Trennung seiner Armee in zwei Einheiten, wie sie für die meiste Zeit des Kriegs gegen die Marathen aufgeteilt gewesen war. Stevensons Teil der Armee würde das Plateau erklettern und den Hauptangriff auf die Festung führen. Diese Angreifer würden über die schmale Landenge ausschwärmen, um zu den Breschen zu gelangen und den Feind daran zu hindern, all seine Kraft für die Verteidigung der durchbrochenen Mauer einzusetzen. Wellesley schlug vor, zwei Kolonnen seiner Männer die steilen Pfade hinaufzuschicken, die direkt zur Festung führten. Diese Männer würden sich den unbeschädigten Teilen der Mauer über die steilen Hänge hinauf nähern, um den Einsatz der Artillerie zu erlauben, und Wellesley wusste, dass diese Kolonnen nicht hoffen konnten, in Gawilgarh einzufallen. Ihre Aufgabe war es, die Kette der Verteidiger auseinander zu ziehen und die Fluchtwege aus der Garnison zu blockieren, während Colonel Stevensons Männer die blutige Arbeit erledigten. »Sie werden Stevensons Batterien einrichten müssen«, sagte Wellesley zu Stokes. »Major Blackiston hat das Terrain gesehen ...«, er wies auf seinen Adjutanten, »... und er nimmt an, dass zwei Achtzehner und drei Zwölfer ausreichen sollten. Major Blackiston wird Ihnen natürlich so gut zur Seite stehen, wie er kann.«
    »Kein Glacis?« Stokes richtete seine Frage an Blackiston.
    »Nicht, als ich dort war«, sagte Blackiston, »obwohl sie inzwischen natürlich eins angelegt haben könnten. Ich habe nur Mauern mit ein paar Bastionen gesehen. Alte Bauten nach ihrem Aussehen.«
    »Arbeit aus dem 15. Jahrhundert«, warf Wellesley ein, und als er sah, dass die beiden Pioniere von seinem Wissen beeindruckt waren, zuckte er mit den Schultern. »Das behauptet Syud Sevajee jedenfalls.«
    »Alte Mauern brechen am schnellsten«, sagte Stokes heiter. Die beiden großen Geschütze und die drei kleineren Kanonen würden die Mauern bombardieren, bis das alte Gestein langsam zusammenbrach, das vermutlich ungeschützt durch ein Glacis von aufgeschichteter Erde war, das die Wucht des Beschusses dämpfen konnte. In ganz Indien gab es keine Festung, die dem Beschuss einer Achtzehnpfünder-Kanone standhielt, die alle zwei Sekunden über eine halbe Meile schießen konnte. »Aber wir werden Flankenfeuer benötigen«, sagte er zu Wellesley.
    »Ich werde Ihnen einige weitere Zwölfpfünder schicken«, versprach Wellesley.
    »Eine Batterie von Zwölfpfündern und eine Haubitze«, schlug Stokes vor. »Ich möchte die Mauer mit einigen Granaten bepfeffern. Es gibt nichts Besseres als eine Haubitze, um Hoffnungslosigkeit beim Feind zu verbreiten.«
    »Ich werde eine Haubitze schicken«, sicherte Wellesley zu. Das Flankenfeuer der Batterien würde im Winkel durch die wachsenden Breschen geschossen, um den Feind davon abzuhalten, Reparaturarbeiten durchzuführen, und die Haubitze, die in steilerem Winkel als die Kanonen feuerte, konnte die Reparaturtrupps hinter den Brustwehren in der Festung bombardieren. »Und ich will die Batterien schnell eingerichtet haben«, sagte Wellesley. »Keine Trödelei, Major.«
    »Ich bin kein Mann, der Zeit verplempert, Sir Arthur«, sagte Stokes heiter. Der Major führte den General und seinen Stab eine besonders steile Strecke der Straße hinauf, wo ein Elefant, unterstützt von über sechzig schwitzenden Sepoys, ein Achtzehnpfünder-Geschütz die gewundene Straße hinaufbrachte. Die Offiziere wichen den Sepoys aus und erkletterten einen kleinen Hügel, von dem aus sie Gawilgarh betrachten konnten.
    Sie waren jetzt fast so hoch wie Gawilgarh selbst, und das Profil der Zwillingsforts hob sich deutlich vor dem klaren Himmel ab. Sie bildeten einen doppelten Buckel. Die schmale Landenge führte vom Plateau zum ersten, niedrigeren Buckel, auf dem das äußere Fort stand, und das war das Fort, in dessen Mauer Stokes eine Bresche schlagen und die von Stevensons Männern erstürmt werden sollte. Jenseits davon fiel das Terrain in eine tiefe Schlucht ab und stieg dann steil zum viel höheren Buckel auf, auf dem sich das innere Fort mit dem Palast und seinen Teichen und Häusern befand. Sir Arthur schaute lange durch sein Fernrohr und schwieg.
    »Ich garantiere, dass ich Sie in das äußere Fort bringen kann«, sagte Stokes. »Aber wie wollen Sie die Schlucht zum inneren Fort überqueren?«
    Das war die Frage, die sich Wellesley längst selbst gestellt hatte, ohne eine Antwort zu finden, und er nahm an, dass es keine einfache

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