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Sharpes Flucht

Sharpes Flucht

Titel: Sharpes Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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das Fenster verhängst, Schatz. Klemm ein Stück Leder davor. Und dann versteck dich. Geh zurück zu Pat.«
    Der Keller verdunkelte sich wieder, sobald Sarah ein Stück steifes Leder vor das kleine Fenster gehängt hatte. Dann ging sie zurück zu Harper und Vicente, die sich in der hinteren Ecke hinter einem der mächtigen Haufen von Häuten versteckt hatten. Sharpe blieb, wo er war, sah, wie die Tür wackelte, wie sie nach innen zersplitterte, und dann sah er die blaue Uniform und den weißen Brustgurt und zog sich die Stufen hinunter zurück. »Froschfresser«, bemerkte er grimmig, durchquerte den Keller und kauerte sich zu den anderen.
    Jubel ertönte, als die Franzosen in das Haus einbrachen. Ihre Schritte hallten laut auf den oberen Dielen, dann trat jemand gegen die halb durchbrochene Kellertür, und dann konnte Sharpe Stimmen hören. Stimmen, die Französisch sprachen und nicht erfreut klangen. Die Männer blieben allem Anschein nach bei der Kellertür stehen und verliehen ihrem Widerwillen Ausdruck, vermutlich wegen des Gestanks nach Unrat. »Merde« , sagte eine der Stimmen.
    »C’est un puisard« , ließ sich eine andere vernehmen.
    »Er sagt, das ist eine Jauchegrube«, flüsterte Sarah Sharpe ins Ohr, dann hörten sie ein plätscherndes Geräusch, als würde einer der Soldaten die Treppe hinunterurinieren. Gelächter platzte los, und gleich darauf verzogen sich die Franzosen. Sharpe, der dicht neben Sarah in der dunkelsten Ecke des Kellers kauerte, hörte, wie sich die Geräusche von Stiefeltritten und Hufschlag, Gerede und Geschrei entfernten. Ein Schuss ertönte, dann ein weiterer. Es war kein Schlachtenlärm, denn dann hätten sich mehrere Schüsse zu einem ununterbrochenen Krachen vereinigt. Stattdessen vernahm man einzelne Schüsse, mit denen Männer Türschlösser öffneten oder die sie einfach zum Vergnügen abfeuerten.
    »Die Franzosen sind da?«, fragte Harper ungläubig.
    »Die ganze verdammte Armee«, antwortete Sharpe. Er lud sein Gewehr, stieß den Ladestock zurück in seine Ringe und wartete. Er hörte Stiefeltritte, die im Haus über ihnen die Treppe hinunterpolterten, dann wurden weitere Stiefeltritte im Gang laut, und dann herrschte wieder Stille. Sharpe schloss daraus, dass die Franzosen weitergezogen waren, um sich ein lohnenderes Ziel für ihre Plünderung zu suchen. »Wir gehen nach oben«, sagte er. »Auf den Dachboden.« Vielleicht war es, weil er zu lange unter der Erde gewesen war, oder es entsprach einfach seinem Instinkt, die Höhe aufzusuchen. Alles, was er wusste, war, dass er hier unten nicht bleiben konnte. Früher oder später würden irgendwelche Franzosen den gesamten Keller durchsuchen, also führte er seine Schar zwischen den aufgestapelten Häuten hindurch und die Stufen hinauf. Die Außentür stand offen und ließ das Sonnenlicht in den Straßen erkennen, aber es war niemand in Sicht, daher rannte er den Gang hinunter, entdeckte zu seiner Rechten eine Treppe und jagte die Stufen hinauf, indem er immer zwei auf einmal nahm.
    Das Haus war leer. Die Franzosen hatten es durchsucht und nichts außer ein paar schweren Tischen, Stühlen und Betten gefunden, also waren sie weitergezogen, um nach reicherer Beute Ausschau zu halten. Auf dem Absatz der zweiten Treppe befand sich eine zerbrochene Tür, ihr Sicherheitsschloss war weggesplittert, und darüber führte ein enges Treppenhaus zu Räumen im Dachgeschoss, welche sich über drei oder vier Häuser zu erstrecken schienen. Das größte Zimmer, das lang, niedrig und schmal war, enthielt ein Dutzend niedriger, hölzerner Betten. »Studentenquartiere«, sagte Vicente.
    Aus Häusern in der Nähe wurden Schreie laut, der Lärm von Schüssen, dann drangen Stimmen von unten herauf, und Sharpe vermutete, dass weitere Soldaten das Haus betreten hatten. »Das Fenster«, sagte er, stieß das, das ihm am nächsten war, auf, kletterte hindurch und fand sich auf einer Dachrinne wieder, die entlang einer niedrigen, steinernen Brüstung verlief. Die anderen folgten Sharpe, der einen Unterschlupf am nördlichen Giebel fand, der von keinem der Fenster im Dachboden eingesehen werden konnte. Er spähte über die Brüstung in eine schmale, schattige Gasse hinab. Ein französischer Kavallerist, der eine Frau quer über dem Sattelknauf liegen hatte, ritt unter Sharpes Augen vorbei. Die Frau schrie, und der Mann versetzte ihr einen Klaps auf den Hintern, dann hob er ihr schwarzes Kleid hoch und versetzte ihr noch einen.
    »Sie amüsieren sich

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