Sharpes Gefecht
Sharpe und rammte die Kugel in den Lauf. »Nur wenige überleben so etwas.«
»Ich bin bei dem armen Kerl geblieben«, sagte Harper. »Seine Mutter ist Witwe, hat er mir erzählt. Sie hat das Familiengeschirr verkauft, um dem Jungen seine Uniform und den Degen zu bezahlen. Dann hat sie ihm gesagt, dass er ein ganz großer Soldat werden würde.«
»Und er war auch gut«, sagte Sharpe. »Er hat die Nerven behalten.« Er spannte den Hahn.
»Das habe ich ihm auch gesagt. Dann habe ich mit ihm gebetet. Der arme, kleine Kerl. Und das war auch noch seine erste Schlacht.« Harper drückte ab. »Erwischt, du Bastard«, knurrte er und holte sofort wieder eine Patrone aus seiner Tasche. Immer mehr britische Verteidiger tauchten zwischen den Häusern auf. Die Franzosen trieben sie allein aufgrund ihrer Zahl vor sich her. »Sie sollten mehr Männer da runterschicken«, sagte Harper.
»Sind schon unterwegs«, erwiderte Sharpe und legte sein Gewehr auf den Grabstein, damit er besser zielen konnte.
»Aber sie lassen sich ziemlich viel Zeit damit«, sagte Harper. Diesmal spie er die Kugel nicht einfach in den Lauf, sondern nahm sich die Zeit, sie in einen Lederflicken zu wickeln, damit sie besser an den Zügen hielt. Das dauerte zwar länger, machte die Baker Rifle aber wesentlich genauer. Der Ire grunzte, als er die umwickelte Kugel in den von Pulverresten verschmierten Lauf zwang. »Hinter der Kirche da gibt es kochendes Wasser«, sagte er. »Dort können Sie wenn nötig Ihren Lauf reinigen, Sir.«
»Wenn nötig, pisse ich einfach rein.«
»Wenn Sie denn pissen können. Ich bin so ausgetrocknet wie eine tote Ratte. Gott, du Bastard!« Letzteres galt einem bärtigen Franzosen, der zwischen zwei Häusern aufgetaucht war und mit einer Pionieraxt auf einen Grünrock eindrosch.
Sharpe, der bereits geladen hatte, zielte durch das aufspritzende Blut des sterbenden Rifleman und drückte ab. Doch er war nicht der Einzige, der schoss. Gut ein Dutzend Grünröcke hatten das auch gesehen, und der bärtige Franzose bebte förmlich, als von allen Seiten die Kugeln in ihn einschlugen.
»Das wird ihm eine Lehre sein«, sagte Harper und legte das Gewehr auf den Stein. »Wo, zum Teufel, bleibt die Verstärkung?«
»Es dauert seine Zeit, bis sie bereit sind«, antwortete Sharpe.
»Sollen wir die verdammte Schlacht verlieren, nur weil die eine schöne gerade Linie haben wollen?«, verlangte Harper verächtlich zu wissen. Er suchte nach einem Ziel. »Na, kommt schon, ihr kleinen Fröschlein. Zeigt euch.«
Immer mehr von Williams’ Männern zogen sich aus dem Dorf zurück. Sie versuchten, sich am Fuß des Friedhofs neu zu formieren, doch jetzt rückten die Franzosen in die aufgegebenen Häuser nach und hatten Deckung, während sie luden, schossen und sich wieder duckten. Einige Briten kämpften noch immer im Dorf, aber der Musketenrauch verriet, dass sie nur noch ein paar wenige Gebäude am oberen Teil der Hauptstraße hielten.
Beim nächsten Vorstoß der Franzosen, dachte Sharpe, war das Dorf verloren, und dann würde sich der Feind den Friedhof hinaufkämpfen, um die Kontrolle über die Kirche zu erlangen. Und wenn die beiden Felsgipfel verloren waren, dachte er, dann war es auch die Schlacht.
Die französischen Trommeln ertönten mit neuem Eifer. Die Franzosen strömten aus den Häusern und schlossen sich zu kleinen Gruppen zusammen, um den sich zurückziehenden Briten in die Flanke zu fallen. Die Riflemen auf dem Friedhof feuerten auf diese Gruppen, doch da waren viel zu viele Franzosen und viel zu wenige Gewehre. Einer der Verwundeten versuchte, dem vorrückenden Feind kriechend zu entkommen, doch er bekam ein Bajonett in den Rücken. Zwei Franzosen durchwühlten sofort seine Taschen nach Münzen oder anderen Wertsachen.
Sharpe schoss auf die Leichenfledderer und richtete sein Gewehr dann auf die Franzosen, die hinter der unteren Friedhofsmauer in Deckung gehen wollten. Er lud und schoss, lud und schoss, bis seine rechte Schulter vom brutalen Rückschlag der Waffe taub war. Dann, plötzlich und Gott sei gepriesen, ertönten Dudelsäcke, und eine Flut von Männern in Kilts strömte den Hang hinunter, um die Dorfhauptstraße anzugreifen.
»Schauen Sie sich nur diese Bastarde an!«, rief Harper stolz. »Die werden den Froschfressern den Arsch aufreißen!«
Die Warwicks erschienen rechts von Sharpe, und wie die Schotten, so strömten auch sie den steilen Hang nach Fuentes de Oñoro hinunter. Die Franzosen in der vordersten Linie
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