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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Namen konnten Sie nicht einfach den Mund halten? Jetzt sagt der verdammte Valverde, die Portugiesen hätten ein erstklassiges Regiment nur verloren, weil Sie in ein Wespennest gestochen haben. Kein Spanier, der noch einigermaßen bei Verstand sei, sagt er, dürfe einem britischen Offizier auch nur einen Soldaten anvertrauen. Und wissen Sie, was das heißt, Sie verdammter Narr? Das heißt, dass Sie vor einer Untersuchungskommission werden erscheinen müssen. Wir müssen Sie genauso opfern wie Runciman.«
    Sharpe starrte den irischen Major an. »Mich?«
    »Ja, natürlich! Um Himmels willen, Richard! Haben Sie denn nicht den Hauch einer Ahnung von Politik? Die Spanier wollen Wellington nicht als Generalissimo! Sie betrachten eine solche Ernennung als Beleidigung für ihr Land, und sie suchen ständig nach Munition gegen ihn – Munition wie zum Beispiel einen verdammten Narren von Rifleman, der einen Privatkrieg führt und dabei einfach mal so ein gutes portugiesisches Regiment verheizt. Die Spanier betrachten das als Beweis dafür, dass man dem Peer keine spanischen Regimenter anvertrauen kann.« Er hielt kurz inne, um noch einmal durch sein Fernrohr zu schauen. Dann machte er sich ein paar Notizen. »Gottverdammt, Richard, wir wollten eine nette, kleine Untersuchungskommission einsetzen, Runciman die Schuld in die Schuhe schieben und einfach vergessen, was in San Isidro passiert ist. Und was machen Sie? Sie bringen alles durcheinander. Haben Sie zufällig aufgeschrieben, was Sie hier gesehen haben?«
    »Ja, Sir«, sagte Sharpe. Er hatte noch immer nicht ganz verarbeitet, dass seine Karriere plötzlich in Gefahr war. Das alles kam ihm so ungerecht vor, doch das behielt er lieber für sich. Er gab Hogan ein steifes, gefaltetes Blatt Pergament, das er sich von den Notenbündeln genommen hatte, unter denen die Zeitungen versteckt gewesen waren. Auf der Rückseite hatte Sharpe die Einheiten aufgelistet, die er unter sich hatte marschieren sehen. Es war eine beeindruckende Liste von Bataillonen, Schwadronen und Batterien, und alle marschierten sie auf Almeida zu, wo sie die kleine britische Streitmacht zerschmettern wollten, die versuchen musste, sie davon abzuhalten, die Festung zu entsetzen.
    »Morgen also«, sagte Hogan. »Morgen werden sie unsere Stellungen erreichen. Morgen, Richard, kämpfen wir. Und das ist der Grund dafür.« Hogan hatte etwas Neues in der Kolonne entdeckt und deutete nun darauf. Es dauerte einen Moment, bis Sharpe das Fernrohr ausgerichtet hatte, doch dann sah auch er einen langen Tross von Ochsenkarren. »Das ist der Nachschub für Almeida«, erklärte Hogan. »Das ist genug Proviant und Munition für die Garnison, dass sie uns den ganzen Sommer über beschäftigen kann. Und wenn sie uns vor Almeida den ganzen Sommer über festhalten, dann können wir die Grenze nicht überqueren, und Gott allein weiß, wie viele Froschfresser uns nächstes Frühjahr angreifen werden.« Er schob sein Fernrohr wieder zusammen. »Und wo wir gerade vom Frühling reden, Richard – würden Sie mir bitte genau erzählen, was Sie mit Doña Juanita gemacht haben? Captain Donaju hat mir berichtet, er hätte sie mit Ihnen und Ihrem spanischen Freund allein gelassen.«
    Sharpe errötete. »Ich habe sie heimgeschickt, Sir.«
    Es folgte ein kurzes Schweigen. »Sie haben was? «, verlangte Hogan zu wissen.
    »Ich habe sie zu den Froschfressern zurückgeschickt, Sir.«
    Hogan schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie lassen eine feindliche Agentin einfach zu den Franzosen gehen? Sind Sie jetzt völlig verrückt geworden, Richard?«
    »Sie war völlig durcheinander, Sir. Sie hat gesagt, wenn ich sie zur Armee bringen würde, dann würden die Spanier sie verhaften, in Cadiz vor Gericht stellen und erschießen. Ich war noch nie dafür, auch gegen Frauen Krieg zu führen, Sir. Und wir wissen doch jetzt, wer sie ist. Also kann sie auch keinen Schaden mehr anrichten.«
    Hogan schloss die Augen und legte den Kopf auf den Arm. »Lieber Gott, bitte errette in deiner unendlichen Gnade die Seele dieses dämlichen Kerls, denn Wellington wird das sicher nicht. Richard, ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, dass ich mich vielleicht auch gern mit der Dame unterhalten hätte?«
    »O doch, Sir. Aber sie hatte Angst. Und sie wollte nicht, dass ich sie mit El Castrador allein lasse. Ich war einfach nur ein Gentleman, Sir.«
    »Ich dachte, Ihnen gefällt nicht, wie der Adel kämpft. Was haben Sie gemacht? Haben Sie ihr einen Klaps auf den Hintern

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