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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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gehen«, sagte Donaju. »Aber was werden Sie in der Zwischenzeit machen?«
    »Ich habe hier erst noch ein paar Dinge zu erledigen«, sagte Sharpe und schaute zu Doña Juanita. »Wie zum Beispiel herauszufinden, wo Loup ist, und warum er es so eilig hatte.«
    Doña Juanita versteifte sich wieder. »Ich habe Ihnen nichts zu sagen, Captain.«
    »Wie Sie meinen. Aber vielleicht werden Sie ja mit ihm reden.« Sharpe nickte in Richtung El Castrador.
    Doña Juanita warf einen ängstlichen Blick auf El Castrador, bevor sie sich wieder zu Sharpe umdrehte. »Seit wann sind britische Offiziere denn keine Gentlemen mehr, Captain?«
    »Seit wir Schlachten gewinnen, Ma’am«, antwortete Sharpe. »So. Was soll’s jetzt sein? Er oder ich?«
    Donaju sah aus, als wolle er gegen Sharpes Verhalten protestieren, doch dann sah er den grimmigen Gesichtsausdruck des Rifleman und überlegte es sich anders. »Ich werde Hogan eine Zeitung mitnehmen«, sagte er leise, faltete ein gefälschtes Exemplar des Morning Chronicle , steckte es in die Tasche und verließ den Raum. Harper begleitete ihn und schloss die Küchentür hinter sich.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Harper zu Donaju, als sie im Hof waren. »Ich werde mich um die Lady kümmern.«
    »Werden Sie?«
    »Ich werde ihr ein schönes, tiefes Grab graben, Sir, und die Hexe mit dem Gesicht nach unten reinlegen, damit sie sich immer tiefer eingräbt, je mehr sie sich wehrt. Kommen Sie sicher zu unseren Linien zurück, Sir.«
    Donaju erbleichte. Dann ging er sein Pferd suchen, und Harper rief Perkins zu, er solle etwas Wasser besorgen, Feuer machen und einen guten, starken Morgentee kochen.
    »Sie stecken in Schwierigkeiten, Richard«, sagte Hogan, als er Sharpe endlich erreichte. Das war am frühen Abend des Tages, der mit Sharpes vorsichtiger Annäherung an Loups Wolfsbau begonnen hatte. »In großen Schwierigkeiten. Sie haben Gefangene erschossen. Gott, Mann, mir persönlich ist es vollkommen egal, ob Sie jeden verdammten Gefangenen zwischen hier und Paris erschießen, aber warum mussten Sie unbedingt davon erzählen?«
    Sharpes einzige Antwort darauf war, dass er sich kurz von seinem Aussichtsposten zwischen den Felsen abwandte und Hogan winkte, er solle den Kopf unten halten.
    »Kennen Sie nicht das erste Gesetz des Lebens, Richard?«, grummelte Hogan, als er sein Pferd an einem Felsen festband.
    »Lass dich nie erwischen, Sir.«
    »Warum, zum Teufel, haben Sie dann nicht Ihren verdammten Mund gehalten?« Hogan kletterte zu Sharpe hinauf und legte sich neben den Rifleman. »Und? Was haben Sie gefunden?«
    »Den Feind, Sir.« Sharpe war fünf Meilen hinter San Cristóbal, fünf Meilen tiefer in Spanien. El Castrador hatte ihn hierher geführt, doch inzwischen war er wieder nach San Cristóbal zurückgeritten, um die Nachricht dorthin zu bringen, die Hogan zu diesem Hügelkamm gebracht hatte, von dem aus man die Hauptstraße westlich von Ciudad Rodrigo überblicken konnte. Sharpe hatte den Kamm auf Doña Juanitas Pferd erreicht, das nun außer Sichtweite festgebunden war. Und es gab jede Menge Leute, die das Pferd hier oben hätten sehen können, denn Sharpe schaute auf eine Armee hinunter. »Die Franzosen sind auf dem Marsch, Sir«, sagte er. »Und da sind Tausende von den Bastarden.«
    Hogan holte sein Fernrohr heraus. Lange starrte er auf die Straße hinunter und stieß dann zischend die Luft aus. »Grundgütiger«, sagte er. »Da gnade uns Gott.«
    Das war tatsächlich eine ganze Armee: Infanterie, Dragoner, Artillerie und Husaren, Ulanen und Grenadiere, Voltigeure und Pioniere. In dem schwächer werdenden Licht sah die Menschenschlange schwarz aus, doch dann und wann ließ ein letzter Sonnenstrahl die Flanke eines Geschützrohrs scharlachrot funkeln. Die Protzen, Wagen und Kutschen wirbelten Unmengen an Staub auf. Sie hielten sich an die Straße, während die Infanterie in Kolonnen links und rechts von ihnen durch die Felder marschierte. Die Kavallerie wiederum sicherte die Flanken, lange Reihen mit stahlbewehrten Lanzen, funkelnden Helmen und prächtigen Rosshaarschweifen, und die Hufe ihrer Pferde gruben das Frühlingsgras um.
    »Grundgütiger«, sagte Hogan noch einmal.
    »Loup ist da unten«, sagte Sharpe. »Ich habe ihn gesehen. Deshalb hat er San Cristóbal auch verlassen. Er ist zur Armee beordert worden.«
    »Verdammt!«, explodierte Hogan. »Warum konnten Sie Loup nicht einfach vergessen? Es ist Loups Schuld, dass Sie in Schwierigkeiten stecken! Warum in Gottes

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